Parkpickerl-Einführung in Währing: Gut is' gangen

Die Cottagegasse im 18.: Viel Platz am Straßenrand.
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  • Die Cottagegasse im 18.: Viel Platz am Straßenrand.
  • hochgeladen von Christine Bazalka

WÄHRING/DÖBLING. Ein bisschen gemein ist es schon: Auf der Hasenauerstraße prallen seit vergangener Woche Welten aufeinander. Vor Kurzem wurde noch auf beiden Seiten um jede Parklücke gekämpft, nun sind die Straßen im Währinger Cottage halb leer, auf der Döblinger Seite sind sie überfüllter als zuvor.

Hier an der Bezirksgrenze merkt man die Einführung des Pickerls besonders stark. Und dass viele Straßenzüge weniger dicht verparkt seien als vorher, bekomme Bezirkschefin Silvia Nossek (Grüne) oft zu lesen, sagt sie: "Ich bekomme viele Jubel-Mails mit Fotos von leeren Parkstreifen. Die Leute schreiben mir auch, dass es weniger Verkehr gibt als zuvor." "Ich merke schon, dass es ruhiger geworden ist", meint auch eine Passantin in der Schulgasse. "Es sind doch einige Parkplätze frei." Sie selbst hat einen Garagenplatz und das hitzige Hin und Her rund um das Pickerl eher leidenschaftslos verfolgt.

Auch die Ausstellung von Tausenden Parkpickerl habe bis auf wenige Ausnahmen funktioniert, berichtet Nossek: "Wir hoffen, dass es weiterhin so reibungslos läuft. Einige wenige Pickerl kamen zu spät, aber das wurde durch die dreitägige Schonfrist, die die Polizei gewährt hat, abgefangen."

Autos weg, Ärger bleibt

Natürlich ist in Währing nicht alles eitel Wonne. Einige Gebiete sind nach wie vor ziemlich zugeparkt und der Ärger über das Pickerl ist auch noch nicht bei allen verflogen. "Na super, ich stelle mein Auto sicher nicht mehr hier ab. Das bleibt jetzt in Floridsdorf", meint etwa ein junger Währinger. Und auch auf Facebook machen viele ihrem Ärger über die "Schikane" Luft. Die Informationskampagne, die parallel zur Einführung gelaufen ist, soll der Gemeinde außerdem teuer zu stehen gekommen sein. Und: Die Autos, die bis vor Kurzem noch in Währing geparkt haben, sind ja nicht alle weg. Einige Fahrer sind vielleicht auf Öffis umgestiegen, doch viele parken gleich hinter der Grenze in Döbling. Dort hat sich die Situation zugespitzt: Die Bewohner sind empört, der Verkehr nimmt zu und bei den Bezirkspolitikern laufen die Telefone heiß.

"Parkpickerl – ja oder nein?", das ist in Döbling schon seit geraumer Zeit die Gretchenfrage, die planmäßig mit einer Befragung aller Döblinger Bürger im Jänner 2017 beantwortet werden sollte. Diese Abstimmung kommt aber für einige viel zu spät, für andere ist sie sogar ganz unnötig: Bezirksvorsteher-Stellvertreter Anton Mandl (SPÖ) bezeichnet Döbling als größten Gratis-Parkplatz Wiens und erinnert daran, dass seine Partei das Pickerl gleichzeitig mit Währing einführen wollte: "Wir Politiker wurden schließlich gewählt, um Entscheidungen zu treffen."

Entscheidung gesucht

Ein Kompromiss könnte am Mittwoch bei der nächsten Verkehrskommissionssitzung gefunden werden, berichtet Bezirkschef Adolf Tiller (ÖVP): "Es wird eine Entscheidung darüber geben, ob wir die Befragung vorziehen und vielleicht noch im Oktober durchführen." Wie diese Entscheidung ausfällt, könne er noch nicht sagen. Ob die SPÖ einer Vorziehung zustimmen wird, weiß deren Chef Anton Mandl noch nicht: "Ich will ungern für die frühere Abhaltung von etwas abstimmen, wogegen ich prinzipiell bin." Er wünscht sich, dass die Verkehrskommission die Einführung der Parkraumbewirtschaftung beschließt. Dann würde das Pickerl, schätzt er, frühestens im April 2017 eingeführt werden können.

Das ist so oder so noch eine lange Zeit, und der Unmut im Cottage ist indes groß. Thomas Feiger vom Cottage Verein gibt der Bezirksvorstehung die Schuld am "Chaos": "Viele Autofahrer haben bereits die Nerven verloren und sich vorschriftswidrig an Ecken und in Einfahrten gestellt", beschreibt er die Situation.
Der Döblinger NEOS-Klubobmann Walter Hatzenbichler sieht die Schuld woanders, nämlich bei der Stadtregierung: Sie habe es bis jetzt verabsäumt, eine wienweite Lösung für das Parkplatzproblem zu finden. In dieselbe Kerbe schlägt auch der Autofahrerclub ÖAMTC. Dieser wünscht sich Alternativen bei der Befragung – etwa kostenlose Anrainerparkplätze. Die hat die Stadt bis jetzt verboten und der ÖAMTC hat gegen diese Entscheidung beim Verfassungsgericht Beschwerde eingelegt. Eine diesbezügliche Stellungnahme des Gerichts wird Ende September erwartet.

"Die Döblinger tun mir wirklich leid", sagt Nossek dazu. Aber: "Wie man so kurzsichtig sein und diese Situation einfach auf sich zukommen lassen kann, verstehe ich nicht." Das gleiche sei immerhin 2012 in Währing passiert. Damals hat Hernals das Pickerl eingeführt. "Wir waren das beste Feldbeispiel." In Döbling überlegt man jetzt, ob der angespannten Lage die geplante Befragung über das Parkpickerl vom nächsten Frühjahr auf den Herbst vorzuverlegen.

In Währing gehen die Änderungen, die das Parkpickerl ausgelöst hat, weiter. Nossek möchte den auf den Parkstreifen gewonnenen Platz unter anderem dazu nutzen, die Gehsteige zu verbreitern – vor allem dort, wo parkende Autos immer wieder Straßenbahnen blockieren, etwa in der Kreuzgasse. Außerdem sollen Bäume, die auf zu kleinen Baumscheiben stehen und abzusterben drohen, mehr Platz bekommen.

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