Neue Tagesklinik in Währing
Im Evangelischen Krankenhaus gibt es eine neue tagesklinische Abteilung. Die Gesamtführung hat Anita Graser.
WÄHRING. "Unsere Patienten kommen zwei Stunden vor der geplanten Operation zu uns. Nach dem medizinischen Check werden sie sofort operiert – und können noch am selben Tag wieder nach Hause gehen", erklärt Dr. Anita Graser das Konzept der Tagesklinik, während sie sich für den Rundgang das OP-Gewand überstreift.
Nicht nur für Patienten mit Kindern ist es ein großer Vorteil, wenn sie die Nacht nach der Operation wieder Zuhause verbringen können. "Auch mit Haustieren tut man sich leichter", ergänzt Graser.
Damit in der Tagesklinik alles präzise funktioniert, braucht es penible Vorbereitungen. "Wesentlich ist natürlich die Entscheidung durch unsere Fachärzte, ob eine notwendige Operation in der Tagesklinik durchgeführt werden kann."
Zu den häufigsten Eingriffen zählen Gelenks-Arthroskopien. Aber auch kleine plastische Eingriffe gehören dazu, genauso wie Augenoperationen. "Wir führen diese Operationen mehrmals täglich durch, so verfügen wir über hohe Professionalität", bemerkt Graser, während sich die Tür zum OP 1 öffnet. "Jeder, der hier arbeitet, vom OP-Assistenten bis zum Chirurgen, ist Profi auf seinem Gebiet", sagt sie mit Nachdruck.
Auch die Technik und alle erforderlichen Abläufe unterliegen einem strengen Qualitätsmanagement. "Unsere OPs und Aufwachräume sind ISO-zertifiziert", berichtet sie stolz über diesen weltweit gültigen höchsten Qualitätsstandard, "ohne Checkliste geht bei uns gar nichts, das ist ähnlich wie im Flugzeug."
Auch Patienten sind gefordert
In die Qualitätsansprüche werden auch die Patienten eingebunden: "Ein erfolgreiches Operationsergebnis ist ein Gesamtpaket, zu dem auch der Patient beiträgt", sagt Graser. "Wir rufen jeden Patienten am Tag vor der Operation an, erkundigen uns über seinen Allgemeinzustand und erinnern ihn an die notwendigen Dokumente, die mitzubringen sind. Auch Pünktlichkeit ist wichtig."
Damit die Tagesklinik ihrem Namen gerecht wird und die Patienten auch am selben Tag entlassen werden können, müssen sie von einer Vertrauensperson abgeholt werden. "Diese ist auch für uns zentraler Ansprechpartner für das Patientenwohl", sagt Graser.
Die Pläne für die neue Tagesklinik gab es schon länger, "den Entschluss haben wir aber erst im Dezember 2017 gefasst. Im März stand das fertige Konzept und nach erfolgreicher Probephase ist unsere Tagesklinik seit Mai im Vollbetrieb", sagt Anita Graser und erzählt von ihrem multidisziplinären Team und dem "Rückhalt durch die Geschäftsführung".
Wie man so ein Projekt in so kurzer Zeit auf die Beine stellen kann? "Die Tagesklinik ist mein Baby. Wichtig ist ein solides Konzept, über das man sich dann aber auch drübertrauen muss. Wenn man Qualität, Strategie und Mut kombiniert, kann man sehr viel erreichen!"
Auch Bezirkschefin Barbara Nossek (Grüne) freut sich: „Für den Bezirk ist das ein attraktives Angebot mehr im Rahmen der gesundheitlichen Nahversorgung.“
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