Die Thayarunde im Test: So geil kann Radfahren sein

Ja, so ein übergewichtiger Redakteursleib will geschunden werden.
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  • Ja, so ein übergewichtiger Redakteursleib will geschunden werden.
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Drei Jahre sind vergangen, seitdem wir uns erstmals auf die Thayarunde wagten. Seitdem hat sich einiges getan. Deshalb testen wir den Radweg noch einmal - diesmal mit Helm, dafür aber ohne Bremse.

BEZIRK. Was? Drei Jahre sind seit unserem ersten Test der Thayarunde bereits vergangen? Dabei haben wir uns gefühlt erst vorgestern von den schmerzenden Wadeln erholt. Egal, wir haben eine Verspätung aufzuholen und den Radweg zu testen, schließlich hat sich seit 2016 einiges getan.

Was sich nicht verändert hat, ist der Fitnesszustand unserer beiden Test-Radler. Aber egal, ein übergewichtiger Redakteursleib muss gepeinigt werden, also rauf aufs Radl! Wir starten in der Heidenreichsteinerstraße bei Kilometer 10 auf der Thayarunde. Das wissen wir, weil alle 200 Meter die aktuelle Distanz auf dem Asphalt abgelesen werden kann. Ein sehr praktischer Hinweis, der uns am Schluss sehr hilfreich wurde, aber dazu später mehr.

Wir radeln also los und genießen nach nur wenigen hundert Metern, als wir das Stadtgebiet verlassen, den herrlichen Blick von der Thayabrücke. Entlang des Ufers geht es weiter und trotz knapp 30 Grad Hitze schiebt uns dank des nahen Wassers eine kühle Brise auf unseren Radln an. Unsere Testpartner machen noch Scherze, wenn sie einmal doch in die Pedale treten müssen. Was sie da noch nicht wussten: Wind bläst nur in eine Richtung - auch das wird sich rächen.

Diese Landschaft gibt es nirgendwo sonst

Die Aussicht wechselt nach Thaya zu klassischer Waldviertler Kulturlandschaft, die dem Thayaufer um nichts nachsteht. Bei Merkengersch machen wir die erste Pause in einem überdachten Unterstand mit gemütlichen Sitzbänken und praktischem Tisch - ideal für eine kleine Jause. Müde Radler finden gefühlt alle paar hundert Meter einen Rastplatz - super!

Von Merkengersch bis Dobersberg werden unsere nicht ganz unsportlichen aber rad-unerfahrenen Tester schon etwas müde. Kein Problem, wir rasten eben nochmal. Am ehemaligen Bahnhof in Dobersberg findet man die größte Raststation samt Trinkwasser um die Flaschen aufzufüllen und auch großzügige und sehr saubere WC-Anlagen werden gerne genutzt. Uns fällt erstmals auf, wie viele Radler tatsächlich auf der Strecke unterwegs sind - und zwar in beide Richtungen. Vormittags scheinen die Österreicher eher in Richtung Slavonice unterwegs zu sein, von der Gegenseite in Richtung Waidhofen werden wir häufig mit einem freundlichen "Ahoi" gegrüßt. 

Ziel: Slavonice

Wir sind schon einigermaßen stolz auf uns, schließlich saß keiner der beiden Tester jemals länger auf einem Fahrrad, als bis zum örtlichen Greißler und wieder zurück. Auch wenn wir schon etwa müde sind: Das große Ziel heißt Slavonice - und davon lassen wir uns nicht abbringen. Nach Dobersberg steigt das Gelände dezent an, glauben wir. Das könnte natürlich auch an den schwindenden Kräften liegen. Aber wir kämpfen und durch Waldkirchen, Gilgenberg und Fratres zum Ziel. An der Grenze kollidieren wir beinahe mit einer recht steilen Bogenbrücke, die wohl allzu flotte Radfahrer bremsen soll. Für Ungeübte nicht ganz ungefährlich, finden wir.

Der wunderschöne Hauptplatz von Slavonice ist voll mit Radfahrern, wir haben Mühe überhaupt einen Platz in einem Restaurant zu ergattern. Dafür schmeckt das Schnitzel umso besser und wir spüren, wie die verlorene Energie zurückkehrt. Nach einem Bummel durch die Altstadt beschließen wir die Rückfahrt anzutreten.

Mit Helm, dafür ohne Bremse

In unserem Test 2016 wurden wir kritisiert, dass unser Versuchskaninchen keinen Helm trug. Wir haben natürlich auf unsere Leser gehört und schützen jetzt unsere Häupter mit Styropor und Plastik. Was jetzt folgt, bitte unter keinen Umständen nachmachen: Dafür fällt unserem Redakteur auf, warum er im Vergleich zu seiner Begleiterin gar so viel in die Pedale treten musste. Die vordere Bremse schleift am Rad und bremst selbst bei abschüssigem Terrain stark ab. Werkzeug haben wir keines mit, also wird kurzerhand die Bremse ausgehängt, eine Erleichterung beim Fahren, aber natürlich grob fahrlässig.

Vorbildlich: In Dobersberg finden wir sogar offen zugängliches Werkzeug um die kaputte Bremse zu reparieren. In Waldkirchen gibt es sogar eine Servicestation mit professioneller Hilfe samt einem Schlauchautomaten, falls einmal ein gröberes Hoppala den Radausflug zunichte zu machen droht. Was uns bei der Rückfahrt noch auffällt: Die örtliche Gastronomie scheint sich voll auf die Radfahrer eingestellt zu haben und rührt entlang des Weges kräftig die Werbetrommel. Durstige und hungrige Radler finden alle paar Kilometer eine Möglichkeit zum Einkehren. Auch die Wohnwaggons scheinen ausgebucht zu sein. Super!

Nur noch 200 Meter!

Aber wir sind ja hier nicht auf Sauftour, sondern bei einer ernsthaften Sportveranstaltung (glauben wir zumindest). Ab Dobersberg spüren wir mangelnde Training besonders stark. Wir wünschen uns auch ein Elektrorad, mit dem uns ganze Pensionistengruppen überholen. Der Wind, der uns bei der Hinfahrt so viel Schub gab, wirkt jetzt stärker, als wir für möglich gehalten hätten. Und unser Redakteur beginnt zu jammern, dass ihm langsam aber sicher das Hinterteil brandig wird.

Jetzt retten uns tatsächlich die Kilometermarkierungen: Nur noch 200 Meter, dann nochmal und einmal noch - so kämpfen wir uns bis Waidhofen durch.

Fazit

Zeit für ein Fazit - und vor allem ein Vergleich zu 2016. Seit damals hat sich nämlich wirklich einiges getan. Bei unserem ersten Test war die Runde auch noch gar nicht offiziell eröffnet und das merkte man: Wegweiser und wichtige Markierungen fehlten. Das gehört jetzt alles der Vergangenheit an. Tatsächlich findet der Pedalritter entlang der Strecke alles, was er braucht. Von der Verpflegung bis zum Fahrrad-Doktor bleiben keine Wünsche offen. Und wenn unsere beiden Tester die Distanz schaffen, dann kann wohl jeder die knapp 30 Kilometer lange Strecke schaffen. Wer für die Rückfahrt zu müde ist, steigt einfach samt seinem Fahrrad in den eigens dafür geschaffenen Bus - die Infos findet man an jedem Rastplatz. Mit einem E-Bike wird die Route wahrscheinlich noch einmal spannender und entspannter. Wenn das E-Bike-Verleihsystem im kommenden Jahr in Betrieb geht, werden das sicher auch noch einmal testen. Bis dahin trainieren wir unsere Wadeln und genießen einfach die herrliche Natur, die unvergleichliche Landschaft und freuen uns, dass so viele Menschen in der Region dasselbe tun.

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