Lebendes Textilmuseum
Die Welt der Weber

Bürgermeister Ulrich Achleitner, Maria Wiesinger und Hans Widlroither führen die Bezirksblätter begeistert durch das Lebende Textilmuseum. | Foto: Noé-Nordberg
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  • Bürgermeister Ulrich Achleitner, Maria Wiesinger und Hans Widlroither führen die Bezirksblätter begeistert durch das Lebende Textilmuseum.
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Vom größten Schuh der Welt bis zum kleinen Weberhäuschen: Nicht umsonst trägt das "Lebende Textilmuseum" seinen Namen, denn es erzählt tatsächlich Geschichten. Die Bezirksblätter dürfen in die Vergangenheit der Textilfabriken schnuppern.

GROSS SIEGHARTS. Kaum durch die Tür getreten, taucht man bereits tief in die spannende Welt der Weber: Spinde aus alten Textilfabriken bieten einen Blick auf den ersten Schritt im damaligen Alltag. Während ein Arbeitsplatz in der Weberei früher der Norm entsprach, scheitert es heute bereits an der Ausbildung, denn kaum eine Schule in Österreich kommt der damaligen Textilfachausbildung gleich. "Möglichkeiten der Ausbildung zum Weber gibt es in Österreich heute leider nurmehr wenige und selbst die, die es noch gibt können nicht mit den Schulen von damals mithalten", so Bürgermeister Ulrich Achleitner.

Leben im Weberhäuschen

Eine der Hauptattraktionen des Lebenden Textilmuseums ist ein Weberhäuschen, gebaut nach originalen Maßen von Früher. Mit Strohdach und Rauchküche lässt das kleine Häuschen regelrecht Fantasien von alten Zeiten im Kopf abspielen. "8 bis 15 Personen aus drei Generationen haben damals in diesen Häuschen gelebt. Sie sind nur 12 Meter lang und 5 Meter breit, oft mussten sogar die Kinder arbeiten gehen", erzählt Hans Widlroither.
Unübersehbar und absolut faszinierend gibt es gleich daneben ein weiteres Werk, welches ebenfalls Fantasien erweckt: der größte Schuh der Welt. Ein Riese mit Schuhgröße 225 hätte zwar nur einen Schuh für den linken Fuß, er könnte aber tatsächlich in dem handgefertigten Schuhwerk von Friedrich Zainzinger aus Groß-Siegharts gehen.

Weben, Bügeln, Falten

Vorbei am Herzstück der Fabrik, einer mit Kohle betriebenen Kesselanlage, geht es die Stiegen hinauf, in die eigentliche Bandfabrik. Verschiedenste Maschinen zeigen, wie es damals bei der Produktion wirklich aussah. Fast alle davon sind sogar noch funktionstüchtig und bekommen eingeschaltet gleich eine ganz andere Wirkung. Mit lauten Klick- und Klack- Geräuschen kann man beim Entstehen der Bänder zusehen. Angefangen mit einem einfachen Faden, geht es über das Weben bis zum Bügeln der fertigen Bänder. Auch das Zusammfalten darf natürlich nicht fehlen und sogar hierfür gibt es eine eigene Maschine. Erfunden vom Sieghartser Carl Fenzl im Jahr 1911, stellt sie eine der unverzichtbaren Stücke in der Sammlung dar.

Der zweite Weltkrieg

Der Spruch "Jedem das Seine" aus dem Konzentrationslager Buchenwald über einem kleinen Durchgang signalisiert den Beginn des zweiten Weltkriegs, dem eine eigene kleine Abteilung im Museum gewidmet ist. Auch in dieser Zeit läuft die Produktion auf Hochtouren, es werden aber keine Bänder mehr produziert. Unter Anderem wurde Seide für Fallschirme verwendet und auch Gasmasken wurden produziert, hier ging es aber größtenteils nur um den psychologischen Effekt. "Gegen wirkliches Gas halfen die Masken aus Stoff nur wenig, Soldaten fühlten sich damit aber sofort um Vieles sicherer", erklärt Museumsleiterin Maria Wiesinger.
Nach dem Verlassen der Abteilung befinden sich die Besucher des Museums bereits wieder in der Gegenwart. Diesmal aber mit einigen neuen Eindrücken und mehr Wissen als davor.

Info und Öffnungszeiten

Do-Sa 14:00 bis 16:00
So 13:00 bis 17:00
Für weitere Infos: textilmuseum.siegharts@outlook.at oder www.siegharts.at

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