„Irres“ Jahr 2020 für das Rote Kreuz Waidhofen/Thaya
Erstmals waren die Retter über eine Million Kilometer unterwegs

Christian Hrauda, Fabian Richter, Viktoria Zach, Philipp Strnad, Günter Stöger
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Corona-Pandemie sorgte auch beim Roten Kreuz für ein völlig ungewöhnliches Jahr. Die Kilometerleistung reichte für 26,6 Erdumrundungen.

WAIDHOFEN. Der Bezirksstelleleiter des Roten Kreuzes Waidhofen/Thaya Günter Stöger berichtet in seinem Jahresrückblick von großen Herausforderungen die zu bewältigen waren und einigen neuen Rekorden die erzielt wurden. Viele geplante Aktivitäten fielen der Corona-Pandemie zum Opfer und trotzdem war an der Bezirksstelle das ganze Jahr Hochbetrieb.

Allen Freiwilligen und hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möchte ich herzlich für ihren unglaublichen Einsatz danken. Auch der Bezirkshauptmannschaft als Gesundheitsbehörde wäre die effiziente Eindämmung der Viruserkrankung ohne die Mithilfe des Roten Kreuzes nicht möglich gewesen. Nur die rasche Abnahme der Test durch die Rot Kreuz Sanitäter hat uns ein rasches Nachverfolgen der Kontakte ermöglicht und damit ein unkontrolliertes Ausbreiten der Pandemie verhindert, stellt Stöger klar.

Rettungsdienst und die Corona-Pandemie

Die Bewältigung der Corona-Pandemie hat den allergrößten Teil des Jahres fest im Griff gehabt und den Sanitäterinnen und Sanitätern der Bezirksstelle bisher unvorstellbare Leistungen abverlangt. "So mussten wir den größten Teil des Jahres auf unsere älteren Fahrer verzichten, denen es einige Zeit verboten war Krankentransporte zu fahren. Sie haben uns sehr gefehlt und mussten natürlich ersetzt werden. Die zusätzlichen Aufgaben haben neben dem „normalen“ Geschäft dazu geführt, dass wir bis Ende des Jahres erstmals die 1 Mio. Kilometer Schallmauer durchbrochen haben. Exakt wurden 1,067.342 km von den Sanitätern der Bezirksstelle abgespult. Das heißt, dass wir zum Wohle der Bevölkerung mehr als 26 Mal die Welt umrundeten um 18.137 Patienten zu transportieren", so Stöger.

Für COVID-Einsätze wurden vom Landesverband zuletzt zwei zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, die von Waidhofen aus ihren Dienst versehen. Die Testungen von Verdachtsfällen, das Massenscreening im Dezember in allen Gemeinden aber auch viele kleinere Screenings waren eine große Herausforderung für uns. Das Rote Kreuz konnte jedoch sicherstellen, dass die erforderliche Anzahl an Abstrichnehmern ausreichend vorhanden und geschult war. Insgesamt waren unsere mobilen Tester im vergangenen Jahr über 3000 Stunden im Bezirk im Einsatz.

Leider konnten auf Grund der Pandemie im vergangenen Jahr nur sechs Erste-Hilfe-Kurse veranstaltet werden. Waren es 2019 noch 15 Kurse wollen wir 2021 wieder versuchen die Erste Hilfe verstärkt ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. Gerade als Ersthelfer kann man im Ernstfall unbezahlbare Hilfe am Nächsten leisten und damit Leben retten, so Stöger in diesem Zusammenhang.

Auch darüber hinaus hat sich einiges beim Roten Kreuz Waidhofen in diesem „irren“ Jahr einiges getan.

Notarzt im Haus

Aufgrund der schwierigen Notarztsituation im Landesklinikum beherberget das Rote Kreuz seit März die im Dienst stehenden Notärzte im Haus, was eine neue große Herausforderung war und ist. "Obwohl nicht unsere Aufgabe, wollen wir aber mit aller Kraft dazu beitragen, dass die Notarztversorgung im Bezirk auch künftig so gut wie möglich sichergestellt ist und stellen daher Räumlichkeiten und organisatorische Ressourcen zur Verfügung", erklärt Stöger. In Summe wurden übrigens 2020 von den beiden Notarzt-Standorten Waidhofen/Thaya und Raabs insgesamt 1.314 Notarzteinsätze bewältigt, so Stöger ergänzend zur Jahresstatistik.

Entfall des 54. Volksfests und Mitgliederwerbung

Corona war auch der Grund, dass das zweite Mal in der Geschichte des Waidhofner Volksfestes im Jahr 2020 pausiert werden musste. "Dieses jährliche gesellschaftliche Großereignis hat natürlich auch zu finanziellen Einbußen geführt. Vor allem die für uns besonders wichtigen Kartenvorverkäufe konnten wir heuer nicht durchführen", berichtet der Bezirksstellenleiter.

Als Ersatz wurde zum insgesamt zweiten Mal im Sommer eine sogenannte „Door to Door“ Mitgliederwerbeaktion im Bezirk durchgeführt. "Dabei konnten wir den Stand der unterstützenden Mitglieder von 2.500 im Bezirk, auf rund 4.700 Mitglieder fast verdoppeln! Ein neuer Rekord, für den wir uns bei allen Mitgliedern herzlich bedanken", berichtet Stöger. "Ob das heurige Volksfest stattfinden kann, ist leider ebenfalls noch nicht sicher. Wir beobachten die Lage genau und müssen schon in den nächsten Wochen eine endgültige Entscheidung treffen, da die Vorbereitungsarbeiten einige Monate in Anspruch nehmen." 

Ankauf Nachbargrundstück

Auf Grund der Schließung des benachbarten Blumengeschäftes Jirku wurde die einmalige Möglichkeit genutzt, das Areal anzukaufen. "Nach dem vor zehn Jahren fertiggestellten letzten großen Ausbau der Bezirksstelle konnten wir mit den rund 1.100 m² den Standort für die künftigen Herausforderungen und für längerfristige Entwicklungsmöglichkeiten absichern. Vor allem im GSD Bereich gibt es für uns zum Wohle unserer Bevölkerung noch einiges zu tun. Wir planen unter anderem dort einen Henry-Laden nach dem Vorbild in Groß-Siegharts auch in Waidhofen/Thaya zu etablieren und suchen freiwillige Helferinnen und Helfer, die sich beim Entgegennehmen von Sachspenden, dem Sortieren und Verkauf engagieren. Jede helfende Hand ist gerne gesehen. Auch ohne Rettungssanitäter zu sein kann so wertvolle Hilfe für das Rote Kreuz und unsere Bevölkerung geleistet werden. Gleichzeitig hauchen wir mit dem Henry-Laden als Second Hand Boutique gebrauchten Gegenständen ein zweites Leben ein und können damit auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten", kündigt Stöger an.

Zuvor werden die Räumlichkeiten jedoch noch für die ab 25.1. regelmäßig möglichen Gratis-Antigentestungen zur Verfügung stehen. Jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag soll es künftig dort für 2 Stunden möglich sein, seinen Gesundheitsstatus rasch abtesten zu lassen.

Personelle Veränderungen

Im Bezirkskommando hat nach 23-jähriger Tätigkeit als Kommandant Oberrettungsrat Josef Zimmermann sein Amt im Februar 2020 in jüngere Hände gelegt. Mit Werner Kronsteiner hat ein einsatzerfahrener in mehreren Blaulichtorganisationen aktiver Mitarbeiter das Ruder als Bezirkskommandant des Roten Kreuzes übernommen. "Ich bedanke mich bei Josef für die jahrzehntelange Tätigkeit und Werner für die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen. Die erste Feuerprobe hat er bei der Abwicklung der Flächentests in den Gemeinden schon bestanden", betont Stöger.

Darüber hinaus gab es einige weitere Neuerungen im Bezirkskommando. Kurt-Jürgen Göbl wurde Chef des Stabes, weitere Mitglieder des Bezirksstabes wurden Agnes Hofbauer, Hubert Grün-Lutterotti, Doris Wittenberger, Franz Weixlbraun, Christine Pröstling, Bernhard Bäck, Dominik Gratzl, Dr. Karl-Heinz Schmidt und Johann Eggenhofer.

"Wir können im Bezirk stolz darauf sein, so engagierte Freiwillige und hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beim Roten Kreuz zu haben, die 2020 Ihre Aufgaben so professionell wie immer durchgeführt haben, betont der Bezirksstellenleiter im Rückblick auf das Jahr 2020. Mein großer Wunsch für 2021 ist, dass wir viele Freiwillige finden, die als Zivildiener, im Freiwilligen Sozialen Jahr oder in ihrer Freizeit uns ihre wertvolle Zeit spenden, um die Lebensqualität und die Gesundheitsversorgung im Bezirk aufrecht zu erhalten und noch weiter zu verbessern", ist Stöger stolz auf die Leistungen.

Christian Hrauda, Fabian Richter, Viktoria Zach, Philipp Strnad, Günter Stöger
Fabian Richter, Marco Nothmüller. Felix Fasching, Nicolas Smith, Patricia Schmid, Yvonne Lackner, Viktoria Zach, Moritz Gudenus, Philipp Strnad, Günter Stöger, Christian Hrauda

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