Lisa Bauer machte ihr Doktorat in Rotterdam
KAUTZEN/ROTTERDAM. Lisa Bauer wurde am 28.12.1987 in Wien geboren doch den Großteil ihrer Kindheit und die meisten Wochenenden während ihrer Schulzeit verbrachte sie in ihrem Heimatort Kautzen. Eine innige Beziehung zu ihrem Heimatort im Waldviertel hat sie immer behalten, auch wenn es ihr zurzeit kaum möglich ist ihn zu besuchen. Vor allem die Natur, die Schönheit des mystischen Waldviertels an nebligen Tagen und der viele Schnee verbindet sie bis heute und diese Eindrücke der Vielfalt ihrer Heimat trägt sie auch in die weite Welt hinaus. Sie ist für einige Zeit in den Kindergarten von Engelbrechts gegangen und von dort in die Volksschule und in das Realgymnasium De la Salle Schule Strebersdorf, früher auch die Schulbrüder Strebersdorf genannt. Seit ihrer Schulzeit ist Lisa fasziniert von der Welt der Viren. Während ihres Bachelorstudium an der Universität Wien konnte sie die ersten Erfahrungen mit der Virologie machen. An den Max F. Perutz Laboren in Wien erforschte sie in der Forschungsgruppe von Tim Skern an Eiweißen von Pockenviren, und wie sie uns helfen können neue und sichere Impfstoffe zu erschaffen, um Virusinfektionen zu verhindern. Diese erste Erfahrung steigerte ihr Interesse und die Neugierde an Viren noch mehr. Danach absolvierte sie das Masterstudium Molekulare Mikrobiologie und Immunbiologie an der Universität Wien und schrieb ihre Diplomarbeit in der Gruppe von Andreas Bergthaler am Zentrum für molekulare Medizin. Dort widmete Lisa sich der Erforschung von Grippe Viren und bakteriellen Lungenentzündungen. Im Team untersuchten sie warum Grippepatienten häufiger an bakteriellen Lungeninfektionen erkranken und erforschten einen dafür verantwortlichen Mechanismus in der Immunantwort. Beindruckt von der Forschung in Wien, entschied sie sich eine Promotion in Utrecht, den Niederlanden, im Zuge eines von der europäischen Union finanzierten Projektes zu absolvieren. Gemeinsam entwickelten sie Medikamente gegen verschiedene Viren, die grippale Infekte oder Kinderkrankheiten wie etwa Poliomyelitis oder Hand-Fuß-Mund Krankheit oder andere Krankheiten verursachen. Jedoch ist die Entwicklung von neuartigen Virostatika ein langwieriger und teurer Prozess. Als Alternative dazu verwendete Lisa in ihrer Doktorarbeit einen anderen Ansatz, der auf die Wiederverwendung von bereits zugelassenen Medikamenten beruht. Im Mittelpunkt der Doktorarbeit standen die Medikamente Itraconazol ein Arzneimittel welches normalerweise gegen Pilzerkrankungen verwendet wird und Fluoxetine , ein Medikament das gegen Depressionen eingesetzt wird. Am 2.2.2021 um 12:45 verteidigte Lisa eindrucksvoll ihre Doktorarbeit an der Universität Utrecht. Ihre Reise in die Welt der Viren ist damit jedoch nicht beendet. Zurzeit forscht sie in Rotterdam am Erasmus Medical Center, dem größten Krankenhaus und bestes medizinisches Forschungszentrum in den Niederlanden. Seit Anfang der Pandemie steht sie in der Mitte des Geschehens und untersucht das Sars-Coronavirus 2 welches die Krankheit Covid-19 verursacht. Am Anfang der Pandemieunterstützte sie die Diagnostikabteilung um Sars-CoV2 Infektionen festzustellen. Jetzt arbeitet sie daran zu verstehen wie und warum Sars-CoV2 neurologische Symptome verursacht und wie man dagegen Medikamente entwickeln kann.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.