Todesgefahr lauert im Kukuruz
Maisfelder neben der Straße sind ein extremes Sicherheitsrisiko.
BEZIRK. Man fährt auf der Landstraße hinter einem Traktor und freut sich auf die nächste Stelle, wo man überholen kann. Normalerweise sieht man kilometerweit aus, doch nun ist die Sicht plötzlich schlecht: Der Mais auf Feldern neben der Fahrbahn hat seine volle Höhe erreicht und "verschluckt" andere Verkehrsteilnehmer (siehe Interview).
„Man glaubt gar nicht, wo Autofahrer denken, einen Traktor überholen zu müssen“, sagt Nikolaus Noé-Nordberg, „aber es stimmt schon, dass man als Autolenker derzeit vorsichtiger fahren sollte“.
Der Obmann der Bezirksbauernkammer kennt die Situation aus zwei Blickwinkeln: der des Landwirten und der des Jägers: „Die Getreidefelder sind abgeerntet und das Wild geht auf Nahrungssuche. Da bieten sich die Maisfelder an.“ Und zwar unabhängig von der Tageszeit.
Wechselt das Wild normalerweise vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung, scheint die innere Uhr der Tiere derzeit nicht so gut zu funktionieren. Noé-Nordberg: „Die Autofahrer sollten sich darauf einstellen, dass auch zu ungewöhnlichen Zeiten Rehe die Fahrbahn überqueren.“ Man solle bei Kukuruz dieselbe Vorsicht walten lassen, als ob man durch einen Wald fahre, so der Experte.
Ein weiterer Aspekt: Zurzeit fahren die Landwirte vermehrt mit ihren Traktoren und Anbaugeräten auf die Felder. „Was auch passiert, ist, dass derzeit wegen der Trockenheit bereits Noternten beim Mais gemacht werden.“
Kommt es zu gewagten Überholmanövern, ist das auch für die Bauern gefährlich: „Sie können mit ihren Fahrzeugen ja nicht einfach in den Straßengraben hupfen.“
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