Überleben im Waldviertel, Teil 11: Was Sie als Tourist niemals machen sollten

Schleichen Sie niemals über die Bundesstraße. Sonst springt noch ein wütender Waldviertler auf ihre Motorhaube!
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  • hochgeladen von Peter Zellinger

WALDVIERTEL. Ein Sommerurlaub im Waldviertel heißt entspannen in der wildromantischen Natur entlang der Thaya oder am Kamp, Action, Abenteuer und Genuss. Doch Obacht, wie in allen anderen Tourismusdestinationen auch, gibt es einige Grundregeln, die Sie beachten sollten. Sonst gelten Sie nämlich schnell als Wochenend-Waldviertler oder frischluftdeppert.

1. Die Natur vom Auto aus genießen

Liebe Urlauber, wir mögen euch, wirklich. Wir verstehen, dass ihr unsere Landschaft genießen wollt - das tun wir auch. Doch macht das doch bitte nicht vom Auto aus. Wenn ihr nämlich mit eurem Großstadt-SUV mit 60 km/h über die Bundesstraße schleicht und dabei die wunderschöne Natur bewundert, werden uns Eingeborenen schnell die Erdäpfel ranzig. Wir Waldviertler müssen nämlich auch halbwegs pünktlich zur Arbeit. Also bitte erkundet die Gegend doch zu Fuß oder mit dem Fahrrad, das ist viel authentischer, schont die Umwelt und die Nerven der Einheimischen.

Dieses "Wildtier" nennt man Kuh. Die gibt es an jeder Ecke. Wirklich. Sie müssen uns nicht davon erzählen. Foto: pixabay

2. Sich vor "wilden" Tieren fürchten

Ja, im Waldviertel gibt es eine Menge Viehzeug. Uns fallen Hühner, Rehe oder Kühe kaum noch auf. Und wenn einmal ein Fasan plötzlich aus dem Unterholz springt und unseren Weg kreuzt, wird das stoisch mit einem Schulterzucken quittiert. Gewöhnen Sie sich daran, dass wir Ihre Begeisterung für all diese "Wildtiere" nicht so ganz verstehen - für uns ist das vollkommen normal. Sie können sich ja gerne wie auf Safari fühlen, aber der Satz "Voll arg, da rennen die Katzen auf der Straße rum" ist niemals angemessen, wenn Sie Ihr Erstaunen ausdrücken wollen. Ach ja: die süßen Kälbchen auf der Weide sollten Sie auch nicht streicheln - das mag Mama Kuh üblicherweise gar nicht.

Dieser Tourist hat unsere Regeln ganz klar nicht befolgt... Foto: pixabay

3. Sich über das Wetter beklagen

Nur mit Shorts und T-Shirts im Gepäck einen 14-tägigen Aufenthalt im Waldviertel anzutreten ist keine gute Idee. Es sei denn Sie sind Survival-Trainer und wollen Ihren Körper abhärten. Alle anderen packen zumindest lange Hosen und eine ordentliche Jacke ein. Im August die ganze Nacht in der Badehose draußen sitzen können Sie in Südspanien, der Karibik oder unseretwegen in Norwegen - aber nicht im Waldviertel! Ach ja, beklagen Sie sich bitte nicht über die Kälte: ein Waldviertler ist das gewöhnt. Nicht umsonst gilt bei uns alles über 3 Grad als perfektes Grillwetter!

Etwa so reagieren Waldviertler, wenn sie "g'macht, g'sagt, g'habt" hören. Foto: pixabay

4. Wienerisch sprechen

Bei der Sprache sind wir Waldviertler ein wenig eigen. Wie pflegen unsere Mundart und selbst gebürtigen Einheimischen sind manche Begriffe fremd - die können nämlich schon 20 Kilometer weiter weg völlig anders sein. Was uns aber eint, ist eine notorische Ablehnung gegen alles, was nach Bundeshauptstadt klingt. Nicht falsch verstehen: mit einem Ur-Wienerischen Dialekt werden Sie im Waldviertel kein Problem haben. Wer uns aber mit "G'macht, g'sagt, g'habt" kommt, sollte auf Englisch, oder noch besser Tschechisch ausweichen.

5. Nach dem Weg fragen und nix verstehen

Wenn Sie einen Waldviertler nach dem Weg fragen, wird Ihnen bestimmt geholfen. Sie sollten sich jedoch darauf gefasst machen, dass die Angaben vom gewohnten links, rechts, geradaus abweichen werden. Während sich "Hintaus" meist noch aus dem Kontext ergibt, wird es bei "Enter" schon schwierig. Nur so viel: Ihre Computer-Tastatur ist nicht gemeint.

Dieser Herr hat eine Waldviertlerin gefragt, seit wann es denn Strom in ihrem Haus gibt. Blöde Idee. Foto: pixabay

6. Fragen seit wann es hier Strom und Wasser gibt

Das verbietet sich eigentlich von selbst, aber wir wollen es trotzdem erwähnen: Waldviertler Häuser verfügen über Strom und Wasser, funktionierende Toiletten, Internet und Heizung. Sparen Sie sich bitte einfach die Frage, seit wann das so ist. Auch sollten Sie es vermeiden Ihrer Verwunderung, dass sie noch kein Pferdefuhrwerk gesehen haben, allzu laut Ausdruck zu verleihen.

Wenn Sie in Heidenreichstein sind, ist die Autobahn nördlich von Budweis näher als jede österreichische. Screenshot: Google Maps

7. Diese Frage dürfen Sie nie stellen!

Sie sind Gast, Sie kennen sich im Waldviertel nicht so gut aus. Das verstehen wir natürlich. Aber zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie einen Waldviertler nie fragen, wo denn hier die nächste Autobahnauffahrt ist. Es gibt nämlich keine. In manchen Teilen des Waldviertels ist die am nächsten gelegene Autobahnauffahrt übrigens in Budweis. Kein Witz.

Mehr hilfreiche Tipps von Waldviertlern für den Rest der Welt

Hier finden Sie weitere total ernst gemeinte Überlebensratgeber: Etwa, wie Sie den richtigen Partner für die Fortpflanzung finden. Wenn die kleinen Rotznasen dann auf der Welt sind, können wir Ihnen natürlichebenfalls weiterhelfen. Haben Sie sich schon einmal über vermeintlich seltsame Traditionen gewundert? Vielleicht wollen Sie ja nur bei uns urlauben! Auch dabei können wir Ihnen helfen. Im Sommer wie im Winter. Natürlich werden Sie sich völlig in die Region verlieben und ihren Lebensmittelpunkt ins Waldviertel verlegen wollen. Dafür haben wir ebenfalls einen umfangreichen Überlebensratgeber erstellt. Vorher müssen Sie aber erst lernen im Waldviertel korrekt ein Auto zu fahren. Es ist zwar nicht schön, aber irgendwann wird Sie die Grippe erwischen. Mit unseren Tipps ist das aber überhaupt kein Problem! Haben Sie mit dem Waldviertel nix am Hut, aber einen Kollegen aus dem schönsten Landstrich der Welt? Dann hilft Ihnen dieser Survival-Guide weiter.

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