Wenn ein „Piep" Leben rettet: Abbiege-Systeme für LKW

Der Fuhrpark von Karl Prokupek besteht aus neun LKWs | Foto: Koller
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BEZIRK WAIDHOFEN. Ein 9-Jähriger ist auf dem Weg zur Schule. Ein LKW-Fahrer liefert seine Ladung aus. Er biegt in eine Straße ein, die der Bub im selben Moment auf dem Zebrastreifen quert. Doch der Tote Winkel macht ihn für den LKW-Fahrer unsichtbar. Und kostet ihn sein Leben. Diese Szene hat sich vor Kurzem in Wien abgespielt. Seitdem fordern unter anderem Eltern, Politiker und die Volksanwaltschaft den verpflichtenden Einbau von Abbiege-Assistenten. 1.200 Euro, die Leben retten können.

Volksanwalt für verpflichtenden Einbau

Beim Rechtsabbiegen mit LKW sieht der Lenker im toten Winkel nichts, was zu folgenschweren Unfällen führen kann. Ein Rundumblick kann nur durch einen Abbiegeassistenten gewährleistet werden. Das Verkehrsministerium führt im Moment Tests mit Assistenten durch, die Zwischenergebnisse sind positiv. Eine Einbau-Verpflichtung ist für 2024 vorgesehen, jedoch erhöht sich durch den Vorfall in Wien der Druck, diese vorzuziehen. 

Auch Volksanwalt Peter Fichtenbauer aus Dietmanns setzt sich für den zwingenden Einbau von Abbiegeassistenten in LKW ein: „Kinder sind im Straßenverkehr besonders gefährdet und müssen daher auch besonders geschützt werden. Über den traurigen Vorfall kann man nicht kommentarlos hinwegsehen. Die Petition zur verpflichtenden Nachrüstung für LKW mit elektrischen Abbiegeassistenten hat meine umfassende Unterstützung“, so Fichtenbauer.

Spediteure dafür

Die Spedition Prokupek aus Waidhofen plant in nächster Zeit keine Nachrüstung. Grund dafür sind die hohen Kosten, wie Maria Prokupek feststellt: "Unsere LKW sind Gebrauchtwagen, die dieses neue System noch nicht eingebaut haben". 

Im Fall Abbiegesysteme ist der Chef Karl Prokupek "sicher nicht dagegen". Fürs erste wird die Fuhrwerktagung im Frühjahr in Wieselburg abgewartet, bei der neue Systeme vorgestellt werden. Einbauen würde Prokupek den Assistenten bevorzugt in Fahrzeuge, die vermehrt in Städten unterwegs sind. 
Falls der Abbiegeassistent verpflichtend eingeführt wird, vermutet Gottfried Stark vom Unternehmen sauber + stark in Waidhofen positive Folgen: "Der Vorteil wäre, dass der Assistent durch Massenproduktion günstiger wird, so wie beim LKW-Notbremsassistent." Somit würde eine Wettbewerbsverzerrung verhindert werden. Festzuhalten ist jedoch, dass der Abbiegeassistent nicht die Aufmerksamkeit von Fußgängern und Radfahrern ersetzt. Es sollte nicht erwartet werden, dass ein LKW in jeder Situation automatisch bremst.

Der Fuhrpark von Karl Prokupek besteht aus neun LKWs | Foto: Koller
Volksanwalt Peter Fichtenbauer ist für den verpflichtenden Einbau eines Abbiegeassistenten für LKW. | Foto: Volksawaltschaft Postl

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