Zehn Bäuerinnen wirbeln den Markt auf

Maria Schmid, Ingrid Kraus, Maria Premm und Nikolaus Noé-Nordberg im Bäuerinnenladen Dobersberg.
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  • Maria Schmid, Ingrid Kraus, Maria Premm und Nikolaus Noé-Nordberg im Bäuerinnenladen Dobersberg.
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Zehn Bäuerinnen haben es mit Mut und Kreativität in eineinhalb Jahren geschafft heimische Produkte wieder "cool" zu machen. 

DOBERSBERG. Ihre Produkte sind regional, die Kundschaft ist mittlerweile schon international: Zehn Bäuerinnen aus dem Raum Dobersberg wirbeln seit gut eineinhalb Jahren die Branche auf. Aus dem Nichts haben Sie einen erfolgreichen Laden gegründet, bei dem es um mehr geht als Milch und Gebäck zu verkaufen. Die Bäuerinnen bringen nämlich auch ihre Idee an die Kundschaft: Der Konsument soll wissen woher seine Produkte stammen - und auch gleich erfahren wie sie hergestellt werden. Kurz: Sie wollen zeigen wie cool heimische Produkte sind.

Alle Waren kommen aus einem Umkreis von 30 Kilometern, 30 Betriebe beliefern den Laden am Sparkassenplatz in Dobersberg. Und das Konzept kommt an: "Zu unseren Kunden zählen sehr viele junge Leute und auch sehr viele Männer, was uns schon ein bisschen überrascht hat", berichtet Obfrau Ingrid Kraus. Woran das liegt? "Die Leute kommen wieder drauf, wie gut unsere Lebensmittel sind. Wir haben Kunden, die konnten vorher keine Milch trinken. Mit der Milch von uns haben sie aber keine Probleme".

Mutige Frauen mit frischen Ideen

Zehn Bäuerinnen schupfen den Laden. Zu den Öffnungszeiten am Freitag und Samstag sind immer zwei Damen gleichzeitig im Laden - ehrenamtlich und aus Liebe zur Sache. Der Erfolg motiviert die Frauen und auch vor der einen oder anderen schrägen Idee schreckt man in Dobersberg nicht zurück. So findet man manche Schmankerl, die man so nicht im Geschäft bekommt. Beim Besuch der Bezirksblätter kamen gerade frische Wachteleier an. "Das ist aber noch gar nicht so ausgefallen", lacht Maria Schmid. "Lichtkornroggen kennt etwa kaum jemand. Manchmal haben wir sogar Wassermelonen aus dem Waldviertel".

Internationale Kunden

Alles Dinge, die man nur schwer im Supermarkt bekommt. Das hat sich mittlerweile auch ins Ausland herumgesprochen. "Wir haben einige Stammkunden, die extra aus Tschechien kommen", berichtet Maria Premm. Sogar über Kundschaft aus Belgien und Deutschland durften sich die Bäuerinnen schon freuen. Und wenn ein Fan dringend sein Geselchtes aus der Region braucht, dann schicken die Bäuerinnen eben die begehrte Ware auch ins Ausland.

Bauern vor großen Herausforderungen

Nikolaus Noé-Nordberg ist als Obmann der Bezirksbauernkammer stolz auf die Leistungen der Bäuerinnen. "Hier wird gezeigt, welche hohe Qualität unsere heimischen Lebensmittel haben. Wir haben im internationalen Vergleich extrem hohe Produktionsstandards und das wissen die Kunden zu schätzen". Der Bezirk sei voll von Erfolgsgeschichten aus der Landwirtschaft. das liege vor allem an der nach wie vor herrschenden kleinteiligeren Struktur, die es Produzenten etwas leichter mache auch Neues zu wagen.

Noé-Nordberg sieht etwa den Klimawandel als größte Herausforderung für die Landwirtschaft. Viele Bauern seien dadurch gezwungen neue Zweige der Produktion zu erkunden oder sich den geänderten Verhältnissen anzupassen. Bei allen dadurch entstehenden Schwierigkeiten wie etwa Wassermangel und verschobenen Jahreszeiten könne man stolz auf die Landwirte und ihren Schöpfergeist sein. "Dadurch ist auch der Wissensstand unserer Betriebsführer und Betriebsführerinnen enorm hoch", so Noé-Nordberg.

Verpflichtende Herkunftskennzeichnung

"Die Konsumenten selbst achten beim Einkaufen schon sehr auf die Herkunft ihrer Lebensmittel. Was wir jetzt noch erreichen möchten, dass wir nicht nur in den Küchen daheim sind, sondern regionale Lebensmittel sich auch in Großküchen und Kantinen durchsetzen. Über zwei Millionen Österreicher essen auswärts. Deshalb fordern wir eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung", so Noé-Nordberg.

Zur Sache

Die landwirtschaftliche Nutzfläche von 40.134 Hektar im Bezirk Waidhofen wird derzeit von 1.063 Betrieben bewirtschaftet. Der Durchschnittsbetrieb umfasst etwa 38 Hektar und ist ein charakteristischer Marktfruchtbetrieb. Rund die Hälfte der Betriebe werden im Vollerwerb geführt und die Betriebsführung erfolgt traditionell zu 56 % von den Männern.
Als Trends der letzten Jahre sind der Anstieg biologisch wirtschaftender Betriebe und ein stetiger Rückgang an Veredelungsbetrieben mit Tierhaltung zu erkennen.

Aktuell gibt es im Bezirk 552 Rinderhalter, 144 Schweinehalter, 68 Schafe/Ziegenhalter, 356 Geflügelhalter und 69 Pferdehalter

Maria Schmid, Ingrid Kraus, Maria Premm und Nikolaus Noé-Nordberg im Bäuerinnenladen Dobersberg.

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