Angst vor der Kosten-Lawine
Die Gemeinden rund um Waidhofen/Ybbs könnten für ihren Radweg auf den Gleisen der Ybbstalbahn tief in die Tasche greifen müssen. In Waidhofen/Thaya sollen Kommunen ihren Radweg jedoch fast geschenkt bekommen. Warum das so ist? So recht weiß das niemand.
WAIDHOFEN (pez). Waidhofen an der Thaya und Waidhofen an der Ybbs sind aus naheliegenden Gründen nicht vor Verwechslungen gefeit. Aber abseits des Namens verbindet beide Regionen ein ähnliches Schicksal: Beide haben eine Bahnlinie, die bald ein Radweg werden soll. Damit enden die Gemeinsamkeiten aber schon wieder, denn während man in der Ybbser-Gegend für den Radweg möglicherweise tiefer in die Tasche greifen muss, soll entlang der Thaya das Land Niederösterreich zahlen.
Kosten für Grundabtretungen sollen die Gemeinden tragen
So müssen die auch nicht gerade im Geld badenden Gemeinden an der Ybbs alle Flächen, die für den Bau des Radwegs benötigt werden ins öffentliche Gut übernehmen - sprich kaufen. Gleichzeitig sollen sich die Ybbser Gemeinden verpflichten, auch die Bahntrasse zu übernehmen, sollte das Land dies verlangen. Forderungen, die nicht auf den Bezirk Waidhofen/Thaya zukommen sollen, ist die Lokalpolitik überzeugt: „Der Beschluss kommt definitiv so nicht“, sagt Bürgermeister und Bundesrat Kurt Strohmayer-Dangl, einer der, wie er selbst sagt, „Rädelsführer“ rund um den Thayarunde genannten Radweg auf der Bahntrasse der Thayatalbahn. Derzeit wird noch an einem Kostenvoranschlag gearbeitet, deshalb könne von Gemeinderatsbeschlüssen und Forderungen des Landes an die Gemeinden noch keine Rede sein, so Strohmayer-Dangl.
Warum das Land in Ybbs- und Thayatal andere Bedingungen für sehr ähnliche Radwege stellt, erklärt man im Büro von Landesrat Johann Heuras damit, dass es sich lediglich um Detailfragen in der Trassierung handle, die von Fall zu Fall zu klären sind. Auch den Vorwurf, Kosten auf die Gemeinden abzuwälzen lässt man nicht gelten: Dies sei nicht Absicht des Landes und es bestehe kein Grund für Irritationen. Und: Die Errichtungskosten für den Radweg werden vom Land übernommen und es sei sichergestellt, dass „die Gemeinden sich das leisten können“. Ob es bei den kolportierten Kosten von 4,5 Millionen Euro bleibt, ist derzeit nicht abschätzbar. Dabei handle es sich um eine Grobschätzung, hieß es.
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