Covid
Christkind bringt Masken für Senioren
Zum Schutz der älteren Bevölkerung vor dem Coronavirus sollen alle Personen über 65 Jahre zehn Gratis-FFP2-Schutzmasken erhalten.
BEZIRK WAIDHOFEN. Personen über 65 sind besonders gefährdet, schwer an einer Covid-19-Infektion zu erkranken. Schon bald werden Senioren Post vom Gesundheitsministerium erhalten: Darin enthalten sind zehn FFP2-Masken.
Die Kosten dafür werden in dem türkis-grünen Antrag, der am Dienstag im Gesundheitsausschuss behandelt wird, mit 24 Mio. Euro beziffert. Ziel der Masken-Aktion ist es, der älteren, besonders zu schützenden Bevölkerungsgruppe einen "möglichst niederschwelligen Zugang zu hochwertigen Atemschutzmasken" zu ermöglichen, heißt es in der Begründung des von ÖVP und Grünen verfassten Antrags.
"Dabei sollen jeweils zehn Masken durch die österreichische Post direkt in die Haushalte gesendet werden, damit möglichst wenige Kontaktaufnahmen durch die zu schützende Zielgruppe erforderlich sind, um zu dieser wichtigen Schutzausrüstungen zu gelangen", so der Text des Gesetzesentwurfes.
6.084 Personen im Bezirk
Mit den zehn Stück FFP2-Masken pro Person soll diese "besonders vulnerable Gruppe" in die Lage versetzt werden, "sich bis zur voraussichtlichen Verfügbarkeit einer Impfung adäquat zu schützen". Damit die Masken verschickt werden können, wird dem Gesundheitsminister eine Abfrage im Zentralen Melderegister ermöglicht, heißt es weiters.
Im Bezirk Waidhofen leben laut Statistik Austria 6.084 Personen, die älter sind als 65 Jahre. Das bedeutet, dass allein im Bezirk 60.840 Masken verschickt werden.
Skepsis beim Seniorenvertreter
Diether Schiefer, Altbürgermeister und jetzt Obmann des Seniorenbundes im Bezirk, ist eher skeptisch. "Ich erkenne zwar den guten Willen der Regierung an, dass man den Senioren etwas Gutes tun will, aber ich hätte die Masken nicht gebraucht". Die meisten Pensionistinnen und Pensionisten würden sich die Masken selber kaufen können, wenn es denn notwendig ist. Darüber hinaus täten sich viele Senioren mit dem Atmen durch die Masken schwer. Die Gesamtkosten von 24 Millionen Euro hätte man lieber sinnvoller investieren können. "Es gibt so viele Menschen, die zum Beispiel einen Rollstuhl brauchen und sich diesen nicht leisten können", so Schiefer.
Auch Leopold Kapeller vom Pensionistenverband ist nicht restlos überzeugt: "Es ist ja schön, wenn für die Gruppe der Älteren etwas getan wird, aber das kommt reichlich spät. Man schaue sich nur die Situation in den Pflegeheimen an." Krankenhauspersonal und Pflegekräfte mit den Masken auszustatten, hätte für ihn persönlich Vorrang, so Kapeller, der aber auch Positives sieht: "Viele Pensionisten sind verängstigt, vielleicht fühlen diese sich durch die Maske besser geschützt."
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