Hochwasserschutz in Waidhofen kostet fast 1,3 Millionen mehr
WAIDHOFEN. Teurer als angenommen wird der Hochwasserschutz in Waidhofen, wie sich am Mittwoch herausstellte. Statt der ursprünglich angenommenen 2.545.000 Euro werden wahrscheinlich 3,8 Millionen Euro fällig.
So werden sich beispielsweise die Kosten für so genannte Unterfangfundamente auf 835.000 Euro beinahe verdoppeln. Eine geplante Behelfsbrücke kostet statt der ursprünglich geplanten 60.000 Euro in der aktuellen Planung 120.000 Euro. Allein im Punkt "Unvorhergesehenes" finden sich 51.000 Euro. Insgesamt belaufen sich die Mehrkosten der beiden Bauteile zusammengerechnet auf exakt 1.255.000 Euro.
Die ursprünglich geplanten 2,5 Millionen Euro stammen aus einer Studie aus dem Jahr 2012, die aber auf mittlerweile sieben Jahre alten Daten beruht. Finanzstadtrat Gottfried Waldhäusl erklärt die Kostenexplosion mit Fehlern und falschen Annahmen seitens des Planungsbüros. "Es ist zwar kein Trost, aber es kam in fast allen Gemeinden zu Kostenüberschreitungen", so Waldhäusl. "Meiner Meinung nach sind alle Beteiligten mit so einem Großprojekt überfordert. Grundsätzlich ist es enorm schwierig in einem Fluss zu bauen."
Am Mittwoch hat der Gemeinderat die Aufnahme eines Darlehens von rund 1,4 Millionen Euro zur Bedeckung der Mehrkosten beschlossen. Bund und Land werden voraussichtlich 80 Prozent davon übernehmen, die Stadt muss rund 400.000 Euro selbst bezahlen.
Stadtrat Martin Litschauer (IG Waidhofen) kritisiert genau das: "Wenn Bund und Land nicht zahlen, bleiben wir auf den Kosten sitzen. Auf jeden Fall haben wir Mehrkosten von 300.000 Euro".
Laut Gottfried Waldhäusl sind die 1,4 Millionen nur ein Durchlaufposten, wie er im Gespräch mit den Bezirksblättern erklärt. "Wir brauchen diese Form der Zwischenfinanzierung, weil wir nicht wissen, ob die Förderung gleich kommt." Im Prinzip gehe jeder Häuslbauer ähnlich vor. Die Befürchtung die Förderungen könnten ausbleiben teilt Waldhäusl nicht: "Diese Gefahr ist so gut wie nicht gegeben. Ich vertraue auf Bund und Land!" Ob noch einmal die Anrainer wie in der Vergangenheit schon geplant, zur Co-Finanzierung des Hochwasserschutzes beitragen sollen? "Das ist überhaupt kein Thema. Es bleibt bei der 40/40/20-Finanzierung", schließt Waldhäusl aus, dass noch einmal Anrainer zur Kasse gebeten werden.
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