Ludweis-Aigen: Nirgendwo kommt man so günstig zum eigenen Haus

Bürgermeister Helmut Schuecker und Amtsleiter Friedrich Kadrnoschka vor den Baugründen. Vier Euro verlangen die Ludweiser dafür - aber um's reich werden geht es nicht.
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LUDWEIS-AIGEN. 88 Euro: so viel kostet ein Quadratmeter Baugrund im Durchschnitt in Niederösterreich. In Ludweis-Aigen kann man darüber nur den Kopf schütteln: hier kann man schon um vier Euro pro Quadratmeter Grund und Boden erwerben - das hat das Wirtschaftsmagazin "Gewinn" in der aktuellen Ausgabe erhoben.

Billigstes Pflaster Österreichs

Österreichweit baut man nirgendwo billiger als in der Gemeinde im Südosten des Bezirks. Für Bürgermeister Helmut Schuecker ist klar: günstige Bauplätze sind eines der wirksamsten Mittel im Arsenal einer Gemeinde gegen die Abwanderung. Etwas dagegen zu tun, ist in Ludweis-Aigen auch notwendig - wie in vielen anderen Gemeinden des Bezirks auch. Aktuell hat Ludweis-Aigen 950 Einwohner - vor 40 Jahren waren es noch 1.500. Dabei verweist man gerne auf die günstige Lage: Der Bahnhof in Irnfritz ist nur wenige Minuten weit entfernt, Arzt und Schule gibt es direkt im Ort.

Die Ludweiser sind mit der Nachfrage nach den günstigsten Baugründen einigermaßen zufrieden, aber: "Es könnte natürlich immer ein bisserl mehr sein".

Noch dazu gewährt die Gemeinde eine Förderung von 8.000 Euro auf die Aufschließungsabgabe. Einzige Bedingung: Es muss binnen fünf Jahren gebaut werden, sonst kauft die Gemeinde das Grundstück wieder zurück. Sogar Spekulanten aus dem Ausland musste man schon abwehren, erklärt der Bürgermeister. Das hat einen einfachen Grund: "Wir wollen, dass junge Familien in ihrer Heimat bleiben können." Dass dies gelingen kann, davon ist man in Ludweis-Aigen trotz aller Probleme mit der Infrastruktur, überzeugt. Große Hoffnungen setzt man in der Kleingemeinde auf den Glasfaserausbau. "Unser Angebot richtet sich vor allem an Familien mit Kindern, die die Ruhe suchen", so der Bürgermeister.

Dabei hat die Gemeinde die Grundstückspreise sogar saftig erhöht: noch in den 2000er-Jahren kostete der Quadratmeter 2,54 Euro.

Waidhofen ist vergleichsweise teuer

Schauplatzwechsel in die Bezirkshauptstadt Waidhofen. Auch hier sinkt die Einwohnerzahl nachdem es bis 2006 bergauf ging. 5.636 Menschen leben hier. Zwar sind die Grundstückspreise mit 24 bis 50 Euro hier im Landesvergleich immer noch günstig, aber Waidhofen ist dennoch das teuerste Pflaster im Bezirk. Das liegt vor allem daran, dass kaum Baugründe zur Verfügung stehen. Die Waidhofner wandern lieber in das deutlich günstigere Waidhofen-Land ab, wo der Baugrund etwa die Hälfte kostet.

Waidhofen will Preise angleichen

Seit 15 Jahren bemüht sich die Stadt in der Heimatsleitn neue Baugründe zu schaffen. Doch Umweltauflagen und politische Querschüsse ließen das Vorhaben bislang scheitern. Vizebürgermeister Gottfried Waldhäusl ist aber zuversichtlich, dass noch heuer die ersten Grundstücke den Besitzer wechseln und im nächsten Jahr gebaut werden kann. "Preislich werden wir uns an den Umlandgemeinden orientieren, mit einem kleinen Stadtaufschlag." Geld damit zu verdienen sei nicht das Ziel, so Waldhäusl: "Hier geht es um günstiges Wohnen in der Stadt".

Die Grundstückspreise im Bezirk Waidhofen im Vergleich:
1. Ludweis-Aigen: 4 €
2. Kautzen: 10-14 €
• Pfaffenschlag: 10-14 €
• Waldkirchen: 10-14 €
3. Windigsteig: 12-13 €
4. Thaya: 12-18 €
5. Gastern: 13-14 €
6. Dietmanns: 13-18 €
7. Vitis: 13-26 €
8. Waidhofen-Land: 14-20 €
9. Groß-Siegharts: 15 €
10. Dobersberg: 16-17 €
11. Karlstein: 18-19 €
12. Raabs: 20 €
13. Waidhofen: 24-50 €
(Quelle: Gewinn, Ausgabe Mai 2017)

Bürgermeister Helmut Schuecker und Amtsleiter Friedrich Kadrnoschka vor den Baugründen. Vier Euro verlangen die Ludweiser dafür - aber um's reich werden geht es nicht.

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