Thayatalbahn – Opfer von politischem Opportunismus

Wikipedia definiert den Begriff „Politischen Opportunismus“ folgendermaßen: Politischer Opportunismus nimmt unter Umständen langfristige Nachteile in Kauf, um kurzfristig Zustimmung zu erzielen und bedeutet oftmals das Aufgeben der eigenen Meinung – teilweise oder ganz – zum Vorteil einer anderen Meinung, welcher man größere Chancen auf allgemeine Zustimmung einräumt.

Der Begriff „Opportunist“ beschreibt Wikipedia so: im allgemeinen Sprachgebrauch eine Person, die zweckmäßig handelt, um sich der jeweiligen Lage anzupassen und einen Vorteil daraus zu ziehen. Opportunismus wird häufig mit politischem und sozialem Bezug als grundsatz- oder charakterloses Verhalten beschrieben.

Die Politikverdrossenheit, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten in der Bevölkerung mehr und mehr breit gemacht hat, ist wohl zu einem Großteil auf opportunes Handeln der politischen Entscheidungsträger zurück zu führen. Eigentlich sollte man meinen, dass charakterlose Politiker in einer Demokratie bei den nächsten Wahlen durch die Bevölkerung abgestraft werden. Doch leider ist die Sache nicht so einfach. Politische Parteien machen sich geschickt die Ängste der Wähler zu Nutze – wählst du nicht uns, dann bist du keiner mehr von den Unseren, aber auch keiner von den Anderen. Du bist schutzlos jeglicher Willkür ausgeliefert und kannst von niemandem Hilfe erwarten. Doch wenn du einer von den Unseren bist, dann befindest du dich unter unserem sicheren Schirm und kannst dich jederzeit an uns wenden. Wir sind deine Interessensvertretung.

So gewinnt man Stammwähler, die ein Leben lang in der Wahlkabine ihr Kreuzerl am Stimmzettel einer einzigen Partei geben, ohne wenn und aber. Mundtot, angepasst, untertan, vorzugsweise mit Parteibuch ausgestattet. Komisch, warum fällt mir jetzt in diesem Zusammenhang das Wort „Schutzgeld“ ein?

Und warum fallen mir in diesem Moment die Thayatalbahn und die Namen einiger Kommunalpolitiker ein? Und warum sehe ich in Gedanken ein Gesicht mit schwarzem Schnauzbart und verschmitztem, bauernschlauem Lächeln? Ist das jetzt Zufall oder ist das in meiner tiefen Verärgerung über ein paar regionale Politiker begründet?

Ich komme beruflich bedingt viel in Niederösterreich herum und täglich werde ich auf das Thema Thayatalbahn angesprochen. Auch in weiter entfernten Bezirken nimmt man die Auseinandersetzungen zu dieser Thematik wahr und ist über die engstirnige Vorgangsweise der Politik verwundert.

Leider werden nun die Befürworter der Eisenbahn und die des Radweges gegeneinander ausgespielt. Vollkommener Schwachsinn! Beide Projekte machen Sinn und würden einander ergänzen. Doch der Radweg kann nur dann erfolgreich sein, wenn er möglichst parallel entlang der Eisenbahn führt und sich die dadurch ergebenden Transportmöglichkeiten auf der Schiene zu Nutze macht.

Dass der Schwerverkehr auf den Straßen im Bezirk Waidhofen von Jahr zu Jahr zunimmt ist den Politikern in der Region entweder noch nicht aufgefallen oder ganz einfach egal – oder noch schlimmer: es steckt System dahinter, gelenkt von der mächtigen Lobby der Frächter. Man gewinnt den Eindruck, das Match lautet derzeit schwarze Straße gegen rote Bahn und wie die Machtverhältnisse schwarz gegen rot in der Region verteilt sind, ist ohnehin hinlänglich bekannt.

Was bleibt ist die Hoffnung, dass sich die Bevölkerung in Zukunft kritisch mit Politik auseinander setzt, sich nicht einschüchtern lässt und vielleicht eine junge Generation, von engagierten und vor allem intelligenten Politikern heran wächst. Derzeit sind wir davon leider weit entfernt, doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

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