Husky-Schließung
Das Märchen vom Jobwunder

Husky-Mitarbeiter bei einer Versammlung im März. Das angebliche Wettrennen um die Fachkräfte gibt es so nicht. | Foto: Zellinger
  • Husky-Mitarbeiter bei einer Versammlung im März. Das angebliche Wettrennen um die Fachkräfte gibt es so nicht.
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Husky-Fachkräfte würden schnell am Arbeitsmarkt unterkommen, hieß es. Doch die Mitarbeiter machen ganz andere Erfahrungen.

WAIDHOFEN. Der angebliche Wettlauf um die Mitarbeiter des vor der Schließung stehenden Husky-Werks in Waidhofen entpuppt sich als Schneckenrennen, wie Mitarbeiter berichten.

Denn die Jobsuche der Fachkräfte erweist sich als schwieriger als gedacht. 20 Bewerbungen hat ein Mitarbeiter, der gerne anonym bleiben möchte, allein im März an die Industriebetriebe der Region geschrieben. "Es gab keine vernünftigen Rückmeldungen", so der Waidhofner. Was den Husky-Mitarbeiter besonders ärgert: gerade jene Firmen, die angeblich dringend auf der Suche nach Fachkräften sind, haben als erstes abgesagt. "Wir Arbeiter und Angestellten hören aus den Personalbüros der umliegenden Firmen, dass nur vereinzelt Leute gesucht werden", so der Betroffene. Das vermittelte Bild, die Unternehmen der Region würden sich um die rund 200 Husky-Mitarbeiter reißen, ärgert die Belegschaft. "Uns Betroffenen geht das auf den Keks."

"Dieses Bild schadet uns!"

Für Gewerkschafter Erich Macho ist die Darstellung, die Jobsuche sei für die Husky-Mitarbeiter ein Spaziergang, doppelt bitter. "Erstens heißt Metaller-Branche nicht gleich Metaller-Branche. Da fallen Bauspengler und Mechaniker genau so darunter, wie die Husky-Mitarbeiter, die mit Werkzeugen im Tausendstel-Millimeter-Bereich arbeiten. Nur kann ein solcher Facharbeiter nicht plötzlich als Automechaniker arbeiten". Zweitens: Wer einen angeblich einfachen Jobwechsel vor sich hat, der hat in den Verhandlungen mit der Husky-Konzernleitung einen schwierigeren Stand. "Diese Darstellung schadet uns", so Macho.

Die Realität zeige jedenfalls ein anderes Bild, bestätigt der Gewerkschafter die Berichte über eine schwierige Jobsuche. "Wer annähernd das Gehalt wie bei Husky verdienen möchte, muss in die Ballungszentren nach Linz, Wien oder Wels ausweichen", so Macho, was aber wiederum zu Pendlerschicksalen führe, die man nach Möglichkeit vermeiden möchte. Die Waldviertler Unternehmen würden sich einige Spezialisten herauspicken: "Aber für den Großteil der Mitarbeiter von Husky ist das keine Lösung".

Verhandlungen laufen noch

Unterdessen laufen die Verhandlungen mit der Husky-Geschäftsleitung mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft weiter. Konkret geht es um eine Arbeitsstiftung und einen Sozialplan für die Betroffenen. "Beide Seiten wollen so schnell wie möglich ein Ergebnis. Aber wir wollen natürlich nicht nur ein schnelles, sondern auch ein gutes Ergebnis für die Mitarbeiter", so Macho. Wann erste Ergebnisse vorliegen, lasse sich noch nicht sagen, aber in den kommenden Wochen soll es so weit sein, wie die Bezirksblätter erfuhren. Gerüchte über angebliche Summen oder den Zeitplan wollte Macho aber nicht bestätigen. Nur so viel: "Die Verhandlungen laufen nicht schlecht."

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