Dietmannser schreibt Buch über den Ausnahmefußballer Matthias "der Papierene" Sindelar
Dem Dietmannser Helmut Kerschbaum ist der Fußballsport schon lange ein großes Anliegen. Selbst als aktiver Spieler, Förderer und Zuseher war und ist er diesem Sport sehr verbunden. Über Internetforen stieß er auf den einstigen Ausnahmespieler Matthias Sindelar. Nachdem Helmut Kerschbaum mit dem Buch „Der Blick durch das Zeitfenster“ einen autobiographischen Rückblick in das 20. Jahrhundert machte, lag es nicht fern, die Zeit von Matthias Sindelar historisch zu betrachten. Letztlich ist es aber auch die Tatsache, dass dem großen Fußballer der Wiener Austria und des Wunderteams wieder die Aufmerksamkeit zu teil werden soll die Matthias Sindelar ohne Zweifel verdient.
Als Kind der Arbeiterklasse aus dem Bezirk Favoriten in Wien wurde Matthias Sindelar zum wahrscheinlich Besten Fußballer seiner Zeit. Die „Daily Mail“ nannte in ein Genie, die „Times“ bezeichnete ihn als einen der besten Fußballer der Welt. Mit Sindelar konnte das österreichische „Wunderteam“ gegen Deutschland 5:0 und 6:0 und gegen Ungarn 8:2 gewinnen. Das Buch erzählt die Geschichte von Matthias Sindelar und seine Zeit. Eine gute Ergänzung sind zahlreich Bilder, Zeitungsausschnitte und Berichte aus der damaligen Zeit, sowie ein ausführliches Glossar und Quellenverzeichnis. Das Buch kann für 20 Euro am Gemeindeamt Dietmanns sowie Gemeindeamt und Sparkasse Gr. Siegharts bezogen werden. Autor Helmut Kerschbaum, Jahrgang 1939.
Persönliche Anmerkung – ganz unabhängig und ohne Wissen über die Arbeit von Helmut Kerschbaum, stieß ich bei meinen kleinen „historischen Forschungen“ auch auf Matthias Sindelar. Hier sei besonders sein österreichisches Verhalten bei einem letzten Spiel – des eigentlich zur Fußball-WM 1938 in Frankreich qualifizierten – Wunderteams gegen die Mannschaft des „Altreiches“ nach dem „Anschluss“ an Hitler-Deutschland erwähnt. Sindelar ließ als Kapitän in den neuen rot-weiß-roten Fußballdressen auflaufen, erzielte das 1:0 und vollführte einen Freudentanz vor der Ehrentribüne der Nationalsozialisten. Österreich gewann das Spiel mit 2:0. Im Jänner 1939 verstarb der „Papierene“ in seiner Wohnung in der Annagasse im 1. Bezirk unter ungeklärten Umständen.
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