Mathe und Englisch gefragt wie nie
Im Sommer ist Saison für Nachhilfe: 16 Millionen Euro werden in Niederösterreich für Nachhilfe ausgegeben.
BEZIRK WAIDHOFEN. Der Countdown läuft. Noch knapp zwei Wochen bis zu den Wiederholungsprüfungen. Niederösterreichs Schüler – und deren Nachhilfelehrer – geben gerade alles. Pro Jahr werden rund 16 Millionen Euro in Niederösterreich für Nachhilfe ausgegeben. Wir haben uns die derzeitigen Nachhilfe-Angebote mal angeschaut.
Nachhilfe-Hochsaison
Die Schülerhilfe Waidhofen läuft gerade auf Hochtouren, im Moment werden 45 Kinder betreut. "Im Sommer ist immer mehr los, weil sich viele Schüler auf Nachprüfungen vorbereiten. Im Herbst wird es dann wieder ruhiger", erklärt Jasmin Brandel von der Schülerhilfe. Die Nachprüfungen im Herbst sind jedes Jahr eine neue Herausforderung: Dieses Jahr bereiten sich 15 bis 20 Schüler darauf vor.
a²+b²=c²
24 Prozent aller Schüler in Österreich nehmen laut einer Studie der Arbeiterkammer Wien eine externe Nachmittagsbetreuung in Anspruch. Die größten Probleme gibt es in Mathematik und Englisch, diese zwei Fächer sind Dauerbrenner in der Nachhilfe. Bundesweit bekommen 110.000 Schüler Zusatzunterricht in Mathematik, das sind rund 62 Prozent. Vier von zehn Schülern erhalten Nachhilfe in Fremdsprachen, nur etwa halb so viele in Deutsch.
Konzentration, Spaß und ein klarer Kopf sind die besten Zutaten, um effektiv lernen zu können. Das funktioniert laut Brandel am Besten in kleinen Gruppen mit maximal fünf Schülern: "Bei der Schülerhilfe heißt das 'Einzelunterricht in der kleinen Gruppe'. Eine Gruppe sind zwei bis drei, aber maximal fünf Schüler. Diese Konstellation ist am Sinnvollsten, weil man nicht alleine lernen muss, die Kinder gemeinsam Spaß haben und die Konzentration viel intensiver ist." Das wichtigste ist und bleibt also: Spaß am und beim Lernen. Einzelunterricht wird zwar auch gebucht, aber nur ganz selten.
Mit den Nachhilfe-Angeboten sind Eltern durchwegs zufrieden: Bei der Bewertung der Nachhilfe-Lehrer wird eine Note von 1,7 vergeben. Ein Viertel aller Schulkinder benötigt fast täglich die Lernaufsicht der Eltern. Das ist für diese leider nicht so einfach: Drei von zehn Eltern leiden unter dem Stress und den Konflikten, die durch die Überforderung der Kinder entstehen. Gründe für den Nachhilfe-Bedarf sind aber nicht zu wenig Zeit, die von den Eltern investiert werden: Bei Kindern, die Nachhilfe bekommen, ist der zeitliche Aufwand der Eltern genauso groß wie bei Eltern, die ohne Zusatzunterricht auskommen.
Tipps für Ferien-Lernaction
Jasmin Brandel empfiehlt, die Ferien zuerst einmal ruhig anzugehen: "Wichtig ist, dass man sich auch mal Ruhe gönnt." Danach sollte der Stoff wiederholt werden, besonders die Fächer, in denen die Schüler Probleme hatten. Man solle sich in Ruhe hinsetzen und die Punkte durchgehen, wo man sich schwer getan hätte, wie Brandl den Schülern ans Herz legt.
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