Meisterschaft der Freiwilligkeit
GASTERN. Wenn die Gemeinde Gastern mit ihren rund 1.400 Einwohnern plötzlich auf die zehnfache Kopf-Zahl wächst und schon in Kleinzwettl der Verkehr umgeleitet werden muss, kann das nur eines bedeuten: die Landesfeuerwehrleistungsbewerbe finden statt. Jahrelang haben sich die Gastgeber der Freiwilligen Feuerwehr Gastern auf diese „Feuerwehrfestspiele“ vorbereitet. 5.000 Kubikmeter Erde wurden abgegraben und 650 Kilo Rasenmischung angebaut. Die Mannschaft verbracht allein für die Mäharbeiten in Summe 240 Stunden auf den Rasenmähern", so der Abschnittskommandant. Das ist aber längst nicht alles. 4,3 Tonnen Fleisch und Gemüse wurden eingelagert, 14.000 Stück Gebäck organisiert, 19.000 Liter alkoholfreie Getränke und 12.000 Liter Bier standen bereit – und sogar der Wettergott ließ sich erweichen, mit dem Regen der Vortage etwas bescheidener umzugehen.
Nach der Eröffnung der Bewerbe durch den Landesfeuerwehrkommandanten von Niederösterreich, Dietmar Fahrafellner, Bürgermeister Roland Datler und Bundesrat Eduard Köck gingen bereits am Freitag die ersten Bewerbe über die Bühne. Drei Tage lang maßen Feuerwehrgruppen aus ganz Österreich, aber auch aus Deutschland und Ungarn, ihr Können. Zwei Disziplinen mussten die Teilnehmer absolvieren. Die Erste Disziplin bestand aus dem Löschkampf. Ein Akt der Schnelligkeit. "Die besten Gruppen schafften es in 30 bis 32 Sekunden", so Pressesprecher Stefan Mayer.
Die zweite Disziplin war der Staffellauf. 8 Mitglieder mussten 50 Meter laufen und an die Teamkollegen ein Stahlrohr übergeben. Dieser musste ebenfalls wieder 50 Meter laufen und an den nächsten aus der Gruppe übergeben. Insgesamt waren es 400 Meter zu laufen. " Hier schafften es die besten unter 50 Sekunden", erklärte Stefan Mayer
Die Landesfeuerwehrleistungsbewerbe seien „nicht nur ein Leistungsvergleich, sondern auch eine Leistungsschau“, gratulierte die Landeshauptfrau den Feuerwehren zu der hier gezeigten Schlagkraft.
Als Sieger im Bewerb um das Feuerwehrleistungsabzeichen Silber Klasse A wurde die Bewerbsgruppe Thallern 1 ausgezeichnet, der zweite Platz ging an Großharras 1 vor Aigen 2. Die Wertung Silber Klasse A bei den Damen gewann die FF Maria Raisenmarkt.
Den Bewerb um das Feuerwehrleistungsabzeichen Bronze Klasse A gewann die Bewerbsgruppe Krenstetten 2 vor Großharras 1 und der FF Trattenbach. Bei den Damen gewann diese Wertung Großharras 2.
Im Feuerwehrleistungsabzeichen Silber Klasse B ging Grimmenstein-Kirchau 2 vor Randegg 1 und Weigelsdorf 2 als Sieger hervor. Bronze Klasse B gewann Kirnberg 3 vor Thallern 2 und Hub-Lehen 2.
Der Ehrenpreis für die beste Gruppe der Bundesländer ging an die Feuerwehr Weeg 2 aus Oberösterreich, der Preis für die beste Gruppe aus dem Ausland an die Feuerwehr Möllenbeck aus Deutschland.
Aber auch abseits des Bewerbsplatzes durften Gäste in wahrer Festival-Atmosphäre schwelgen: besonders wagemutige durften sogar vom größten Kran Österreichs einen Bungee-Jump wagen. Dass es die heimischen Feuerwehren abseits der Bewerbsplätze für einige Überraschungen gut sind, bewies das größte Feuerwerk des Landes am Samstag. Und sogar Skispringerlegende Andi Goldberger ließ sich das Spektakel nicht entgehen
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