Niederösterreichs Bezirke an Autobahnen boomen, jene ohne dünnen aus

WALDVIERTEL. Jene niederösterreichischen Bezirke, die mit hochrangigen Verkehrsachsen erschlossen sind, haben in den letzten zehn Jahren zum Teil deutlich an Einwohnern hinzugewonnen. Solche aber, wohin keine Autobahnen oder Schnellstraßen führen, schrumpfen markant. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Statistik Austria über die Bevölkerungsentwicklung Niederösterreichs in den Jahren zwischen 2007 und 2017 hervor.

"Boom-Region" Bruck an der Leitha

Wie der NÖ Wirtschaftspressedienst den vorliegenden Zahlen entnimmt, ist die "Boom-Region" Nummer 1 in Niederösterreich der Bezirk Bruck/Leitha. Dort ist die Bevölkerung in den letzten zehn Jahren um 10.900 Personen oder 12,2 Prozent auf 99.800 Einwohner gewachsen. Bruck/Leitha profitiert nicht nur von seiner Nähe zu Wien und dem Wirtschaftsmotor Flughafen, sondern hat auch mit der Ostautobahn A4 und der Wiener Aussenring-Schnellstraße S1 eine exzellente Verkehrsinfrastruktur.

Schlechte Straßenverbindung – schlechtes Statistik

Stark zugelegt hat die Einwohnerzahl in den Jahren 2007-2017 laut Statistik Austria auch in den an der Südautobahn A2 gelegenen Bezirken Baden (plus 11.600 oder 8,7 Prozent auf 145.200) und Mödling (plus 6.400 oder 5,8 Prozent auf 118.100), am Nordabschnitt der S1 im Bezirk Gänserndorf (plus 8.600 oder 9,3 Prozent auf 101.100), in den von der Westautobahn A1 erschlossenen Regionen Purkersdorf und Wienerwald im Bezirk St. Pölten-Land (plus 7.600 oder 6,2 Prozent auf 130.100) sowie in den Bezirken Tulln (plus 8.700 oder 9,4 Prozent auf 101.700) und Korneuburg (plus 7.800 oder 9,6 Prozent auf 89.500), deren wirtschaftliche Verkehrsadern die Donauufer-Autobahn A22 und die Stockerauer Schnellstraße S5 sind.

Düster fallen die Ergebnisse der Statistik Austria für jene peripheren Regionen Niederösterreichs aus, wo hochrangige Straßenverbindungen fehlen. So haben die Waldviertler Bezirke Zwettl (minus 1.700 oder 3,9 Prozent auf 42.800) und Gmünd (minus 1.500 oder 3,8 Prozent auf 37.500) deutlich Bevölkerungsrückgänge hinnehmen müssen, der Bezirk Waidhofen/Thaya sogar ein Minus um 4,0 Prozent oder 1.100 auf 26.400 Einwohner. Ohne leistungsfähige Schnellstraße fährt auch der Alpenvorland-Bezirk Lilienfeld auf Schrumpfkurs: Dort hat die Einwohnerzahl in den Jahren 2007 bis 2017 um 800 oder drei Prozent auf 26.200 abgenommen. (mm)

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