Kletterhalle Eisenwurzen wird im Herbst die Pforten öffnen
Zur Eröffnung sind in der neuen Halle die oö. Landesmeisterschaften im Klettern geplant.
GAFLENZ, WEYER. Ganze fünf Jahre dauerten die Bemühungen und Planungen für die Kletterhalle Eisenwurzen. Der lang ersehnte Spatenstich fand am 4. 4. 2014 an der B121 zwischen Weyer und Gaflenz statt. Bei der geplanten Eröffnung im Herbst sollen in der neuen Halle zugleich die oö. Landesmeisterschaften im Klettern über die Bühne gehen.
Kirchturmdenken abgeschafft
Bauherr der Halle, die auf Gaflenzer Gemeindegebiet errichtet wird, ist die OÖ Ennstal InfrastrukturgmbH. Betreiber sind die Alpenvereine Weyer und Waidhofen/Ybbs. „Die Arbeit, Mühe und der Idealismus haben sich gelohnt“, erklärte Bürgermeister Leopold Bürscher aus Großraming, Geschäftsführer der OÖ Ennstal Infrastruktur GmbH. „Es war klar, das Projekt zu unterstützen, das Kirchturmdenken haben wir schon lange abgeschafft“, fand Bürscher nur lobende Worte für das bundesländerübergreifende Projekt, das auch dem Tourismus zugute kommen wird.
„Wir wollen die Region als Kletterkompetenzzentrum positionieren“, betonte Initiator Franz Pichler vom Alpenverein Weyer. Die Halle wird ganzjährig geöffnet sein. Pichler rechnet mit 14.000 Besuchern pro Jahr. Auch für Schulen, Firmen und Vereine wird es Angebote geben. Alle AV-Mitglieder Österreichs werden ermäßigten Eintritt haben. Der Gaflenzer fungiert als Geschäftsführer der neuen „Kletterhalle Eisenwurzen Betreiber GmbH“. Die Finanzierung des 1,8 Millionen-Euro-Projekts ist gesichert. 840.000 Euro wird die EU als Leaderprojekt-Förderung beisteuern.
Ein denkwürdiger Tag
Bürgermeister Günther Kellnreitner lobte das tolle Engagement des Alpenvereins. „Durch eure Begeisterung wird das Projekt sicher voll einschlagen“, meinte er. Dank auch an „Leithammel“ Franz Pichler, der zugleich das Grundstück zur Verfügung gestellt hatte. „Durch seinen Einsatz hat er alle mitgerissen“, betonte Kellnreitner.
Pichler selbst zeigte sich bewegt: „Für uns von der Kletterhallen-Projektgruppe ist heute ein denkwürdiger Tag.“ Er hatte nie aufgegeben, an das Projekt zu glauben. Unterstützung kommt auch von der Alpenvereins-Zentrale in Innsbruck. „Unsere Kompetenz im Klettern ist groß“, sagt Pichler.
Der nö. Nationalratsabgeordnete Andreas Hanger nannte die Kletterhalle ein Vorzeigeprojekt. „Ihr lebt Kooperation und Vernetzung“, sagt er in Richtung Alpenverein. Auch der oö. Landtagsabgeordnete Christian Dörfel gratulierte. Klettern boome, und das Projekt fördere die Nachwuchsarbeit im Sport. Damit würde die Basis für viele mögliche Weltrekorde gelegt. „Wir in der Nationalpark-Region sind ein Lebensraum mit Zukunft.“
Eckdaten der neuen Kletterhalle Eisenwurzen:
Baubeginn: 22. April 2014
Geplante Fertigstellung. 15. Oktober 2014
Offizielle Eröffnung: November 2014
Das Gebäude ist 26 mal 16 Meter groß und 18 Meter hoch
Grundfläche der Halle: 18 mal 26 Meter
Routenlänge: max. 20 Meter
Vorstiegs-Kletterfläche: 1000 m2
Boulder-Kletterfläche: 250 m2
Im Außenbereich ist zusätzlich eine Kletterwand geplant.
Neben der geplanten Kletterhalle soll ein Fitnesscenter errichtet werden.
Mitgliederzahl:
Alpenverein Weyer: 684
Alpenverein Waidhofen/Ybbs: 2453
An der Spatenstichfeier nahm auch Österreichs schnellste Klettererin Stefanie Pichler (22) teil, Aushängeschild des AV Weyer. Die Tochter von Franz Pichler studiert in Wien Sport. Sie ist dreifache Speed-Staatsmeisterin und mehrfache oö. Landesmeisterin im Klettern. Im September wird sie bei der WM in Spanien dabei sein. „Sie war für mich ein Ansporn“, erklärte Franz Pichler sein Engagement für die Kletterhalle.
Lesen Sie dazu auch diesen Bericht:
http://www.meinbezirk.at/steyr/chronik/alpenverein-weyer-plant-kletterhalle-eisenwurzen-d759054.html
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