Wirtschaft 4.0: Zukunft und neue Möglichkeiten der Industrie

- Wirtschaft40_ReferentInnen: Im Bild v. l.: Friedrich Bleicher (TU Wien), Günther Sterlike (ÖBB Immobilienmanagement GmbH), Rosemarie Pichler (Zukunftsakademie Mostviertel), Michaela Roither (Industriellenvereinigung NÖ), Oliver Schubert (ZKW Group GmbH) und Werner H. Bittner (Umdasch Group Ventures GmbH).
- Foto: Andi Bruckner
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Die sechste Regionalveranstaltung zum Thema: „Digitale Produktion“ fand in der Amstettner Remise statt.
AMSTETTEN.Rund 70 TTeilnehmer informierten sich bei der sechsten Wirtschaft 4.0-Regionalveranstaltung, die dieses Mal unter organisatorichen Federführung der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV-NÖ) in der Remise Amstetten stattfand. „Mit den Regionalveranstaltungen wollen wir das Potenzial, das Wirtschaft 4.0 mit sich bringt, aufzeigen und Unternehmen fit für die Zukunft machen“, so IV-NO-Präsident Thomas Salzer, Wirtschaftslandesraätin Petra Bohuslav und WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl zur gemeinsamen Initiative.
Neue Möglichkeiten
„Auch bei digitalisierten Produktionsabläufen wird der Mensch immer im Vordergrund stehen. Die Digitalisierung bietet jedoch die Möglichkeit, Arbeitsprozesse noch effizi- enter zu gestalten“, erklärte IV-NÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither.
Aus Sicht der Industrie könne durch die Digitalisierung etwa die Produktivität gesteigert, Kosten gesenkt, Fehlerquoten minimiert und die Zeit bis zur Markteinführung verringert werden. Außerdem sei die Digitalisierung eine einzigartige Chance, durch Effizienzsteigerungen die Produktion aus Niedriglohnländern zurück nach Österreich zu holen und auch den Forschungs- und Innovationsstandort nachhaltig abzusichern. „Ganz besonders wichtig ist daher die Verfügbarkeit von Talenten, die das große Ganze verstehen. Die Unternehmen benötigen Mitarbeiter, die die Entwicklung von komplexen, technischen Systemen anleiten und führen können. Diese Talente sind die ,Frontrunner der Industrie‘ von morgen“, so Roither.
Hochkarätige Vortragende aus Wissenschaft und Praxis
Prof. Friedrich Bleicher, Vorstand des Instituts für Fertigungstechnik an der TU Wien, erklärte: „Die Digitalisierung bringt Veränderungen für den gesamten Wert- schöpfungsprozess. Die Selbststeuerung der Systeme sowie auch die Einbindung der Kunden spielen eine immer größere Rolle. Daher sind die Betriebe, allen voran KMUs, gefordert, deutlich mehr in die IT-Landschaft zur Auftragsabwicklung und in die Systemintegration zu investieren – und zwar auf Basis einer gesamtheitlichen Strategie.“
„Ein hoher Digitalisierungsgrad bedeutet nicht, dass Arbeitsplätze verloren gehen, im Gegenteil. Gerade auch bei unserer hochgradig automatisierten Produktion ist der Mitarbeiterstand in der ZKW Unternehmensgruppe stark angestiegen. Auch unser Elektronik-Standort in Wiener Neustadt wächst enorm. Elektronik und Sensorik ist für
uns die Zukunft, erst recht vor dem Hintergrund der Elektromobilität und des autono- men Fahrens“, so Oliver Schubert, CEO der ZKW Group GmbH.
Werner H. Bittner, Geschüftsführer der Umdasch Group Ventures GmbH,
sprach zum Thema „Strategisches Management und Innovation im Zeitalter von In- dustrie 4.0“: „Aufgrund rasant zunehmender globaler Urbanisierung, eines signifikanten demographischen Wandels und der Digitalisierung muss sich auch die Bauwirtschaft zunehmend mit potenziell disruptiven Technologien zur Standardisierung, In- dustrialisierung und Automatisierung beschäftigen. Deswegen sind für die Umdasch Group unter anderem Themen wie Schalungstechnik für und 3-Druck von Gebäuden kein Widerspruch. Letztendlich geht es um die langfristige strategische Absicherung und Verbreiterung des Unternehmens, und dazu braucht es auch visionäre Ansätze“; so Bittner.
Zukunftsakademie Mostviertel
Im letzten Programmpunkt der Veranstaltung stellte Rosemarie Pichler, Projektleiterin bei der Zukunftsakademie Mostviertel, die Weiterbildungs-Initiative „Future of Production“ sowie den neuen Lehrgang „Digital Future Management“ vor. „Die Digitalisierung stellt Unternehmen vor eine Vielzahl an Herausforderungen, besonders auch im Hinblick auf sich ändernde Kompetenzanforderungen bei den Mitarbeitern. Die Zukunftsakademie Mostviertel hat daher das noch bis 2019 laufende, zu 100 Prozent durch das Land NÖ geförderte Qualifizierungsprojekt ,FoP-Net | future of production‘ ins Leben gerufen. Dieses richtet sich insbesondere auch nach dem Bedarf von KMUs“, so Pichler.
Die IV-NÖ hat die Zukunftsakademie Mostviertel von Beginn an unterstützt. „Daher freut es uns besonders, dass das Weiterbildungsangebot der Initiative erneut ausgebaut wird“, so IV-NÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither.
Die Initiative Wirtschaft 4.0 erfolgt aus einem Zusammenwirken von Land Niederös- terreich, Industriellenvereinigung Niederösterreich sowie der Wirtschaftskammer Nie- derösterreich. Aus der gemeinsam in Auftrag gegebenen Studie „Einfluss- und Er- folgsfaktoren von Industrie 4.0 für den Standort NÖ“ wurden auch konkrete Hand- lungslinien und Maßnahmenvorschläge zur Unterstützung der Betriebe formuliert. In diesem Zusammenhang wurden gemeinsam Regionalveranstaltungen entwickelt. Weitere Termine und Informationen: www.wirtschaft40.at.
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