Der Blinker-Test im Kreisverkehr
1.302 Fahrzeuge pro Stunde: So halten Ybbstals Kreisel den Verkehr flüssig und sicherer.
WAIDHOFEN/YBBSTAL. Sie schießen in den letzten Jahren wie Schwammerl aus dem Boden: Kreisverkehre sind „in“. Exakt 399 gibt es davon auf Niederösterreichs Landesstraßen, 46 davon bei uns in Amstetten und Waidhofen. Untersuchungen zeigen: Kreisverkehre verkürzen sowohl die Wartezeit für Autofahrer als auch die Unfallhäufigkeit, wie das das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) betont. Die BEZIRKSBLÄTTER haben sich in Kematen auf die Lauer gelegt und ganz genau gezählt, wie viele Autos pro Stunde durch einen Kreisel düsen – und wie viele davon aufs Blinken verzichten.
Nicht-Blinker im Bezirk
In Kematen beim Abbieger Richtung Kröllendorf fuhren im "Überwachungszeitraum" Donnerstagvormittag 1.302 Fahrzeuge, 758 nahmen die Ausfahrt Amstetten. Von diesen Lenkern blinkten 72 nicht.
Das ärgert andere Verkehrsteilnehmer: "Ich blinke auch immer, so wie man es halt gelernt hat", kommentiert Moni Kottek das Ergebnis. Am meisten ärgere sie sich über jene, "die blinken und dann aber nicht rausfahren" – oder jene, "die erst blinken, wenn sie schon halb draußen sind", sagt sie.
"Ich blinke immer und es ärgert mich, wenn man wartet und der andere nicht blinkt, man könnte den Verkehr fließender machen, wenn jeder blinken würde", meint Melitta Perner.
Gefahr entschärft
"Die Bemühungen um den Kematner Kreisverkehr dauerten Jahre. Ein Haus musste abgerissen und die Bewohner umgesiedelt werden. Aber dieses Nadelöhr musste entschärft werden", so Kematens Bürgermeisterin Juliana Günther. "Jetzt ist der Verkehr flüssig und wir haben nur positives Echo erhalten", fügt sie hinzu. Das bestätigen auch die Verkehrsteilnehmer: "Ich finde das eine gute Lösung vor allem für diejenigen, die aus Richtung Kröllendorf kommen. Vorher musste man da oft ziemlich lange warten", so Ybbstalerin Moni Kottek. "Einfach gesagt, sinnvoller als Ampel", findet Dominik Eberl abschließend.
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