Ybbstaler öffnen die Landesgrenzen
Gemeinden in OÖ und NÖ gründen gemeinsame Gesellschaft:
Forsteralm als erster Schritt der Zusammenarbeit
WAIDHOFEN/YBBSTAL. Historischer Moment für das Ennstal und das Ybbstal: Engagierte Bürgermeister und Regionsvertretergründeten die erste länderübergreifende interkommunale Gesellschaft Oberösterreichs und Niederösterreichs. Anstoß für die intensive Kooperation war der Erhalt des Familienskigebiets Forsteralm (Gaflenz, Waidhofen). Weitere gemeinsame Maßnahmen in den Bereichen Tourismus, Wirtschaft und Gemeindekooperationen sollen in den kommenden Jahren folgen.
Das Familienskigebiet Forsteralm stand im Sommer 2016 vor dem Aus. In einem länderübergreifenden Kraftakt sicherten Gemeinden im Ybbstal und Ennstal die Infrastruktur. Die privaten Investoren Manfred Großberger, Wolfgang Resch und Sportunion Waidhofen an der Ybbs übernahmen den Liftbetrieb. Mithilfe einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne und der breiten Unterstützung der Länder Oberösterreich und Niederösterreich gelang es, rechtzeitig vor dem heurigen Winter die Beschneiungsanlage zu modernisieren.
Rund 1,6 Millionen werden dafür investiert. Besitzer der Liftinfrastruktur ist künftig die neu gegründete Ennstal-Ybbstal Infrastruktur GmbH. Als ehrenamtliche Geschäftsführer stehen die beiden Nationalratsabgeordneten Johann Singer (OÖ) und Andreas Hanger (NÖ) der GmbH vor, die beiden waren Motoren und Geburtshelfer dieser länderübergreifenden Initiative. Gesellschafter sind die OÖ Ennstal Infrastruktur GmbH und die Wirtschaftspark Ybbstal GmbH. Die Liftanlagen verpachtet die neue interkommunale Gesellschaft an die privaten Betreiber.
„Wir haben mit der Gründung der Ennstal-Ybbstal Infrastruktur GmbH Neuland betreten und bauen damit Grenzen ab“, betonte Nationalratsabgeordneter Johann Singer. „Es ist heute ein historischer Tag. Das Projekt hat Vorbildcharakter und wurde nur möglich, weil es eine hohe Kooperationskultur und ein großes Vertrauen zwischen dem Ybbstal und dem Ennstal gibt. Wir haben schon jede Menge Ideen und Visionen für weitere gemeinsame Projekte im Kopf“, ergänzte Andreas Hanger.
Groß war die Freude auch bei den beiden Standortbürgermeistern Günther Kellnreitner (Gaflenz) und Werner Krammer (Waidhofen). „Es war eine große und herausfordernde Aufgabe, die Forsteralm zu retten und ihr eine Perspektive zu geben. Die beiden Länder Oberösterreich und Niederösterreich waren dabei verlässliche und starke Partner“, so Werner Krammer. „Ganz maßgeblich für den Erfolg des gesamten Prozess war die Crowdfunding- Kampagne, die gezeigt hat, dass ganz viele Menschen hinter der Forsteralm stehen“, sagte Günther Kellnreitner.
Hinter der Ennstal-Ybbstal Infrastruktur GmbH stehen die OÖ-Gemeinden Gaflenz, Weyer, Großraming, Maria Neustift, Reichraming, Losenstein und Laussa sowie die NÖ-Gemeinden Waidhofen an der Ybbs, Ybbsitz, Opponitz, Hollenstein an der Ybbs und St. Georgen am Reith. Die neue Beschneiungsanlage auf der Forsteralm ging bereits in den (Probe-)Betrieb.
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