Eine Kapelle zum Katharinenstein

In etwa 1100 Metern Seehöhe, am Fuße des Hauerecks, in St. Kathrein am Hauenstein, befindet sich ein sagenumwobenes Kleinod, der Katharinenstein mit einer lieblichen Kapelle, errichtet aus Lärchenholz. Der St. Kathreiner, Hermann Ziegerhofer war es, der 2015, als er in Pension ging, den Entschluss fasste, eine kleine Andachtskapelle zu Ehren der Heiligen Katharina zu errichten, die dann 2016 auch eingeweiht wurde.
„Der Gedanke war einfach da. Zwei Wochen lang habe ich daheim alles vorbereitet in Form eines Riegelbaues und danach vor Ort montiert, was schon eine kleine Herausforderung darstellte,“ berichtet Hermann Ziegerhofer, der von Beruf LKW – Fahrer war. Eingedeckt mit Lärchenbrettern thront ein kleines Türmchen obendrauf. Immer wieder besucht der talentierte Handwerker sein idyllisch gelegenes Werk inmitten der Waldheimat. Zum einen um die Seile der Glocken zu ziehen, damit das zart klingende Geläute auch akustisch vernehmbar ist und zum anderen die Batterien bei den Led-Kerzen zu erneuern. Und einfach rundum zu schauen, ob alles seine Ordnung hat. Am Vorplatz wurden einige Holzbänke angebracht. Hier kann man verweilen, in sich kehren und die Stille des Ortes und der Natur genießen. Zudem findet zur Maienzeit seit mehr als zehn Jahren immer eine Maiandacht statt. „Leider war es heuer auf Grund von Corona nicht möglich. Aber wir hoffen dass wir im kommenden Jahr wieder eine Maiandacht abhalten können,“ sagt Ziegerhofer mit etwas Wehmut, der von diesem Ort aus, auch schon Sonnenaufgänge beobachtet hat. Es ist ein Platz wo man inne halten, in sich kehren und Natur pur inhalieren kann.
Der Katharinenstein mit den vermeintlichen Fußabdrücken der Heiligen Katharina sowie ein Bildstock mit der hinter Glas geschützten Sage befinden sich unmittelbar neben der Kapelle.
Besonders gefreut hat Ziegerhofer auch die Unterstützung von Nachbarn und weiteren Leuten, die unter anderem Statuen für den schmucken Innenraum spendeten. „Selbst die Tür, eine ehemalige Balkontür wurde mir von einer Bewohnerin zur Verfügung gestellt.“
Vom ersten Liftparkplatz am Hauereck kann man eine gemütliche kleine Wanderung, rund zwei Kilometer, zum Katharinenstein unternehmen, wo man zusätzlich mit herrlicher Rundumsicht belohnt wird.

Die Sage in Kurzform

Die Sage darum erzählt von 1529 als die Türken über den Semmering in das Mürztal kamen, um den Alpsteig folgend Richtung St. Kathrein am Hauenstein weiterzuziehen. Doch das Vordringen soll, so berichtet die Sage, die Heilige Katharina verhindert haben. Statt der Landschaft sahen die Türken nur mehr ein ausgebreitetes Meer vor sich und auf der jenseitigen Höhe stand eine schöne Frau mit wallenden Kleidern, das Haupt umgeben von einem lichten Strahlenglanz, in der rechten Hand ein blitzendes Schwert. Von all dem geblendet verließen die Türken fluchtartig den Höhenzug der Fischbacher Alpen. Die Heilige Katharina aber, kehrte wieder in die Kirche nach St. Kathrein zurück und nahm dort ihren Platz wieder ein, der inzwischen leer war.
Noch heute findet man den Katharinenstein mit zwei Vertiefungen, angeblich den Fußabdrücken der Heiligen. Überlieferungen zufolge soll ein Halterbub durch die Verrrichtung einer kleinen Notdurft den Katharinenstein befleckt haben und seit dieser Zeit ist nur mehr eine der beiden Vertiefungen immer mit Wasser gefüllt, welches besondere Heilkraft gegen Warzen haben soll.