Monika Lafer
Künstlerin verfasst Buch über den vielseitigen Camillo Kurtz

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Die Gleisdorferin Monika Lafer spricht im WOCHE-Interview über ihr neues Buch "Camillo Kurtz".

Er war als Maler, Zeichner, Keramiker und Freskant tätig – die Rede ist vom Gleisdorfer Künstler Camillo Kurtz, der von 1896 bis 1973 lebte. Die Gleisdorferin Monika Lafer ging ihm auf die Spur und brachte nun eine 136-seitige Bibliografie über den vielseitigen Künstler auf den Markt.
WOCHE: Wie ist es zu diesem Buch gekommen?
MONIKA LAFER: Das Buch ist meine gedruckte Masterarbeit im Fachgebiet Kunstgeschichte. Die Betreuerin meiner Masterarbeit, Frau Professor Stadlober, hat mir nahegelegt, die Arbeit drucken zu lassen und auf ihre Empfehlung hin bekam ich einen Verlag.
War es naheliegend, dass Sie als Gleisdorferin sich in Ihrer Masterarbeit mit einem Gleisdorfer Künstler befassen?
Ja, und mir war wichtig, ein regionales Thema zu finden, wo es noch richtig viel zu tun gab. Es ist ja die erste Biografie über Camillo Kurtz. Zusätzlich ist es auch regional, wie etwa in der Buchhandlung Plautz, erhältlich.
Warum haben Sie sich für Camillo Kurtz entschieden?
Er war unglaublich vielseitig – Maler, Zeichner, Keramiker und hat auch Fresken gestaltet. Die meiste Zeit war er auf Reisen, hat zu Fuß Europa ,erwandert'. Das hört sich alles sehr toll an, aber seine Frau und er hatten sieben Kinder. Ihnen erging es wirtschaftlich schlecht, zumal Camillo Kurtz das Marketing seiner Kunst verabscheute. Also ein Einzelgänger mit Großfamilie. Ich wollte über einen Künstler arbeiten, der ,sein Ding' durchgezogen hat, unabhängig vom gängigen Kunstgeschmack seiner Zeit.
Wie kamen Sie an die Informationen für das Buch?
Ich war fast überall – zunächst einmal in vielen Privathaushalten in Gleisdorf. Und die Leute waren alle unglaublich hilfsbereit, ich möchte mich auch an dieser Stelle bedanken! Dann habe ich in Zeitungsarchiven gewühlt, auch im Künstlerarchiv des Universalmuseums Joanneum Graz. Das meiste allerdings war über das verwandtschaftliche Umfeld zu finden. Ich durfte seine Tagebücher lesen, er hat von 1924 bis zu seinem Tod seine Gedanken schriftlich festgehalten.

Bibliografie:
Camillo Kurtz (1896–1973)
Ein Künstler der steirischen Moderne:
vielbegabt, wenig beachtet, weitgereist
Format: 19 x 27 cm
Umfang: 136 Seiten
Bindung: Fadenheftung
Einband: Hardcover
10 Schwarz-Weiß- und 91 Farb-Abbildungen, Registerauszüge, Pläne und eine Illustration der Autorin
Gebundener Ladenpreis: € 28,–

Die Autorin:
Monika Lafer, MA absolvierte nach der Matura 1999 die Ausbildung zur Physiotherapeutin und arbeitete fünfzehn Jahre in diesem Beruf. Von 2010 bis 2012 besuchte sie die Meisterklasse für Malerei und Grafik an der Ortweinschule. Anschließend studierte sie Kunstgeschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz, derzeit arbeitet sie an ihrer Dissertation.
Neben Ausstellungen im In- und Ausland als freischaffende Künstlerin ist sie auch als Kuratorin und Buchillustratorin tätig.
Monika Lafer lebt mit ihrer Familie in Gleisdorf.

Zum Buch:
Die Autorin legt mit diesem Buch die erste Biografie des Gleisdorfer Künstlers Camillo Kurtz vor.
Kurtz war als Maler, Zeichner, Keramiker und Freskant tätig und schuf ein sehr umfangreiches Werk. Wie viele Arbeiten er in seinem Leben schuf, ist nicht bekannt.
Gegenständliches wie Landschaftsaquarelle, Stillleben und Porträts finden wir seit seinen künstlerischen Anfängen in kontinuierlicher Entwicklung bis an sein Lebensende. Seine Nähe zum Metaphysischen zeigte sich in Kohle- und Pastellzeichnungen, die zwar auf das Wesentliche reduziert, aber nie ungegenständlich geworden waren. Dieses Buch versucht, einen Überblick über Camillo Kurtz’ Schaffen zu geben und sein Œuvre zu verorten. Viele Werke des Künstlers werden hier zum ersten Mal vorgestellt, zahlreiche Gemälde, Zeichnungen und Keramiken sind in privaten Sammlungen zu finden.

„Da die Rezeption eines Künstlers, wie Monika Lafer deutlich macht, stark von gesellschaftlichen Moden, Präsentationsmöglichkeiten und – vor allem – einer unvoreingenommenen Kunstvermittlung abhängt, ist es ihr besonders zu danken, dass sie mit ihrer Arbeit ein helles Schlaglicht auf eine Künstlerpersönlichkeit ihrer Gleisdorfer Heimat richtet und damit einen wertvollen Beitrag zu dieser Kunst- und Kulturvermittlung leistet.“ (Dr. Hannes Galter, Vorstandsvorsitzender des Bildungsnetzwerkes Steiermark)

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