„Es hilft nicht, den Kopf in den Sand zu stecken.“

Gegenseitiger Erfahrungsaustausch beim Asylarbeitskreis.
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  • Gegenseitiger Erfahrungsaustausch beim Asylarbeitskreis.
  • hochgeladen von Helmut Römer

„Als wir angefangen haben, hatten wir nicht gedacht, dass das Asylthema eine derartige Bedeutung bekommen würde“, sagt Wolfgang Seereiter vom Weltladen Gleisdoorf: „Umso wichtiger ist der gegenseitige Informationsaustausch.“ Zirka 20 Personen vom „Arbeitskreis Asyl“ haben sich an diesem 20. Oktober im Gemeinderatssaal in Gleisdorf versammelt. Es sind Menschen aus der der Zivilgesellschaft, die sich hier zum sechsten Mal zusammensetzen, engagierte Bürgerinnen und Bürger, Vertreter von der Caritas, der Pfarre oder vom Weltladen, zwei Gemeinderätinnen und andere interessierte Personen. Die Teilnehmer berichten von ihren Erlebnissen und geben sich gegenseitig Tipps. Helen Wieser aus Nitscha beispielsweise kümmert sich darum, dass die Qualifikationen der Flüchtlinge anerkannt werden. „Einige studieren bereits wieder an der Fachhochschule“, sagt sie, „andere haben bereits fertige Abschlüsse im technischen oder medizinischen Bereich.“ Jeder Teilnehmer vom Asylarbeitskreis bringt sich entsprechend der jeweiligen Fähigkeiten ein. David beispielsweise macht „Sport mit den Jungs“, andere geben Sprachunterricht und das Universaltalent Martin weiß von Computerproblemen bis zu rechtlichen Angelegenheiten auf viele Fragen eine Antwort. Am wichtigsten sei das Erlernen der Sprache, sind sich die Teilnehmer einig, denn das sei der Schlüssel zur Integration.

Helfen, so gut es geht

Kritik wird auch am überlangen Asylverfahren geübt. Die Leute vom Asylarbeitskreis machen sich auch in rechtlichen Belangen fit. Auf Vermittlung von Marion Bock von der Chance B wurde beispielsweise ein Vortrag eines spezialisieren Rechtsanwaltes organisiert, der etwas Licht ins Dunkel der komplizierten Materie brachte. „Das Ausmaß der Flüchtlingsbewegung hat niemand von uns vorausgesehen“, sagt einer der Teilnehmer, „aber es hilft nicht, den Kopf in den Sand zu stecken.“ In Gleisdorf sind 35 Flüchtlinge untergebracht, die meisten von ihnen stammen aus Syrien. „Es sind Menschen wie du und ich“, erzählt Wolfgang Seereiter, „die von einem Tag auf den anderen vom Krieg aus ihrem bisherigen Leben gerissen wurden.“ Der Asylarbeitskreis versucht, die Leute so gut es geht zu integrieren. Es werden Sprachkurse organisiert, Sachspenden wie Kleidung oder Decken gesammelt oder Kunstevents veranstaltet. Tatsächlich ist die Kunst eine der verbindenden Klammern zwischen den Menschen. Einige Flüchtlinge verarbeiten ihre Gedanken und Erinnerungen in Bildern, andere musizieren. In Gleisdorf ist bereits eine lebendige Kunstszene mit Ausstellungen und Konzerten rund um die Asylwerber entstanden. „Auch damit kann man Beziehungen zwischen den Menschen herstellen“, ist Helen Wieser überzeugt: „Und wo eine Beziehung da ist, wo man jemanden kennen lernt, da verschwindet auch die Angst vor dem Fremden.“

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