Zivilschutz
Gemeinde Passail ist für den Ernstfall gerüstet

Das Team der Marktgemeinde Passail hat sich für den Fall eines Blackouts vorbereitet. | Foto: Krautinger
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Was tun im Fall eines mehrtätigen Stromausfalles? Die Marktgemeinde hat für den Ernstfall vorgesorgt. Zivilschutzbeauftragter aus Passail, Michael Krautinger, klärt auf. 

PASSAIL. Ein vollständiger Blackout wäre für das ganze Land eine Ausnahmesituation. Passail hat für den Krisenfall bereits großteils vorgesorgt und könnte vielleicht Vorzeigemodell für andere Gemeinden werden. Die Gemeinde hat bereits Sicherheitsvorkehrungen für einen Blackout von vier bis fünf Tagen getroffen: die Frischwasserversorgung ist durch den Einsatz mehrerer Notstromaggregate bereits vollständig gewährleistet, bei der Abwasserentsorgung wird noch nachgerüstet. Die Wärmebereitstellung wird durch die Fernwärmeinstallationen gesichert. Zusätzlich kümmert sich die Gemeinde um die Versorgung der Blaulichtorganisationen & Hilfsbetriebe (Bagger, LKW) mit Treibstoff. Auch die Aufrechterhaltung der Versorgung des Handels, der Produzenten, Banken, bis hin zur Bestattung ist von der Gemeinde eingeplant. "Wir sind für das Thema Blackout gerüstet", versichert Bürgermeisterin Eva Karrer.

Vorsorgen für den Ernstfall

Aber nicht nur die Gemeinde, auch die Bevölkerung sollte auf einen eventuellen Krisenfall vorbereitet sein. Ein ausreichender Vorrat an Lebensmitteln und Getränken sowie technischen Hilfsmitteln wie ein Notfallradio oder Ersatzbeleuchtung sollte jeder zu Hause haben. "Jeder Bürger sollte für mindestens 7 Tage autark leben können", rät der Passailer Zivilschutzbeauftragte Michael Krautinger. Auch Kochmöglichkeiten die ohne Strom funktionieren, wie ein Tischherd, Gaskocher oder Brennpastekocher sind sinnvoll. Für die Beleuchtung können Kerzen, Batteriebetriebene Lampen oder Gasleuchten helfen und als stromlose Heizmöglichkeit bieten sich Kachelofen oder ein Notstromaggregat bei Fernwärmeversorgung an.

Um das Bewusstsein zum Thema Zivilschutz zu stärken fanden fünf Vorträge in der Gemeinde statt. | Foto: Krautinger
  • Um das Bewusstsein zum Thema Zivilschutz zu stärken fanden fünf Vorträge in der Gemeinde statt.
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Um das Bewusstsein in der Bevölkerung zu wecken wurden auch bereits fünf Vorträgen zur Thematik gehalten. Mitte September fand ein Erstgespräch der Zivilschutzzuständigen mit der Gemeinde und allen Blaulichtorganisationen statt. Ein gemeinsamer Krisenplan ist als Ziel dieses Treffens herausgegangen, der als Basis für Einsätze dient.
"Die Hauptaufgabe des Zivilschutzes sehe ich bei der Vorbereitung der Gemeinde als auch der Bevölkerung krisensicherer zu werden", so Krautinger. Im Ernstfall soll ein eigenes Zivilschutz-Team die Einsatzorganisationen in der Kommunikation und Logistik unterstützen. Auch Kommandant Walter Kletzenbauer ist dabei eingebunden.

Auswirkungen auf unseren Alltag

Da unser Leben auf einer ausreichenden Stromversorgung basiert, werden alltägliche Abläufe zu einer Herausforderung. Denken Sie an: Licht, Radio/Fernseher, Heizung, Internet, Telefon, Kühlschrank. Die Einsatzorganisationen stoßen rasch an ihre Grenzen, da sie selbst betroffen sind. Das allgemeine Gefahrenpotenzialsteigt. Die Treibstoffversorgung und Kommunikation brechen zusammen, der Verkehr kommt rasch zum Erliegen. Im Bereich der Lebensmittelversorgung fallen die Kühlungen aus, die Kassen stehen still, Einkäufe können nicht verrechnet werden. Auch die Wasserversorgung, sowohl für den Koch- und Trinkbedarf, als auch für den Hygienebedarf, ist nicht mehr gewährleistet. Die medizinische Versorgung wird ebenfalls nicht mehr im vollen Ausmaß zur Verfügung stehen

Wie entsteht ein Blackout?

Als Blackout wird ein länger andauernder, großflächiger Stromausfall bezeichnet, der mehrere Staaten gleichzeitig betreffen kann. Die Auswirkungen sind aufgrund fehlender Erfahrungen schwer einzuschätzen, aber sie werden auf jeden Fall weitreichend sein. Denn unser Stromnetz ist instabil. 
Das österreichische Stromnetz ist Mitglied des europäischen Netzverbunds und durch die zunehmende Stromerzeugung aus zeitliche nicht konstanten Stromquellen, wie Photovoltaik oder Windkraftanlagen, in Verbindung mit dem Stilllegen von thermischen Großkraftwerken anfällig für Störungen. Es sind immer öfter stabilisierende Eingriffe in den Betrieb des Stromnetzes nötig. Eine Großstörung könnte sich innerhalb von wenigen Sekunden über weite Teile Europas ausbreiten (Dominoeffekt).

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