Waldheimat Alpl
LKW-Winter-Fahrverbote als Pilotprojekt

Immer wieder gab es in den letzten Jahren im Winter Sperren über das Alpl, weil LKW's hängen geblieben sind. | Foto: FF St. Kathrein am Hauenstein
  • Immer wieder gab es in den letzten Jahren im Winter Sperren über das Alpl, weil LKW's hängen geblieben sind.
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  • hochgeladen von Josef Hofmüller

Seit Jahren kämpft das Land Steiermark um rechtskonforme Lösungen hinsichtlich LKW-Winterfahrverbote auf bestimmten steirischen Straßen. Im vergangenen Jahr wurde bereits ein Anhörungsverfahren zu Winterfahrverboten über das Alpl und das Gaberl durchgeführt. Dabei sind etliche  Stellungnahmen eingegangen, weshalb das Land Steiermark auf Initiative des Landesverkehrsreferenten Anton Lang einen einzigartigen Weg einschlägt.

Um bestmöglich die Interessen der Bevölkerung, der lokalen Wirtschaft aber auch der Gemeindevertreter berücksichtigen zu können, wird über das Alpl und das Gaberl ein Pilotprojekt zu Winterfahrverboten gestartet. Die Landesabteilung 16 hat dazu gemeinsam mit dem Verfassungsdienst des Landes zwei innovative Verordnungsentwürfe ausgearbeitet, wonach das jeweilige Winterfahrverbot nur bei winterlichen Fahrverhältnissen zum Tragen kommt. Anton Lang betont: „Seit meinem Amtsantritt als Verkehrsreferent werde ich immer wieder mit Berichten zu Unfällen mit Lkws auf winterlichen Straßen und dem dringenden Wunsch der Bevölkerung, seitens der Landesregierung Maßnahmen dagegen zu ergreifen, konfrontiert. Besonders in den Wintermonaten ergeben sich oft sehr gefährliche Situationen. Mit den nun vorliegenden Verordnungen können wir die Verkehrssicherheit deutlich erhöhen!"

Wetterabhängiges Winterfahrverbot 

Mit der Verordnung für die B 72 und die B 77 wird, für die Zeit von 01. November bis 15. April ein Winterfahrverbot für Lkw mit über 7,5 Tonnen Gesamtgewicht erlassen, sofern winterliche Fahrverhältnisse vorliegen. Das Fahrverbot findet seine Ursache darin, dass Lkws besonders bei Schnee oder Eis selbst bei angelegten Schneeketten, fallweise hängenbleiben und damit die Flüssigkeit des Verkehrs erheblich beeinträchtigt wird. Wie bei Kettenpflichten und Straßensperren werden Lkws rechtzeitig zu Umkehrmöglichkeiten bzw. an Stellen, wo es noch Ausweichmöglichkeiten gibt, über eine Sperre informiert. 
„In dieser Woche gehen die dementsprechenden Verordnungen für zwei Wochen in Begutachtung", betont Lang. Die Verordnung muss nach der Begutachtung von der Steirischen Landesregierung beschlossen werden, um letztlich wirksam werden zu können.
„Wir wollen damit im Winter für Verkehrssicherheit auf unseren steirischen Straßen sorgen, wodurch die Sicherheit und Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in der Region steigt. Durch die innovative Gestaltung der Verordnungen, welche erstmals auf den beiden Straßen getestet werden sollen, kann sichergestellt werden, dass die Qualitätsverbesserung nicht am Rücken der lokalen Wirtschaft herbeigeführt wird.“ so Lang weiter.

Betroffene noch gespalten

Unternehmer, Politiker und auch die Bevölkerung der Regionen zeigen sich noch gespalten.
In den betroffenen Gemeinden zeigt man sich grundsätzlich erfreut. "Die Vorfälle von hängen gebliebenen Lkw´'s und deren Bergung durch die Freiwillige Feuerwehr der umliegenden Gemeinden sind dokumentiert und durchaus keine Seltenheit mehr", sagt der Bürgermeister der Gemeinde St. Kathrein/Hauenstein. Die Feuerwehren würden dabei oft an ihre Grenzen kommen. In einer kleinen Gemeinde sind werktags oft nur wenige Mitglieder für derartige Bergenotfälle zur Verfügung, weil sie selbst berufstätig sind. Zudem würden die technischen Ausrüstungen der Feuerwehr oft nicht ausreichen. Bis benötigte Fremdgeräte wie z.B.: Kräne für die Bergung organisiert seien, vergehen oft Stunden, so lange herrsche dann Chaos am Alpl. Dabei darf man nicht vergessen, welche wichtige Verkehrsader die B72 über das Alpl für den täglichen Individualverkehr der Region ist und welch hohem Gefahrenpotential jeder Verkehrsteilnehmer und jeder freiwillige Helfer in diesen Situationen ausgeliefert ist. Er verstehe aber auch die Einwände von Seiten der Wirtschaft. Ähnlich sehen dies die Betroffenen in der Gemeinde Krieglach. 

Wirtschaft wenig erfreut

Nicht ganz so erfreut über das geplante Fahrverbot zeigt man sich bei der Wirtschaftskammer. Die Verordnung gefährde die Entwicklung und Wirtschaft im Feistritztal. Die B72 ist die Lebensader für diese Region und verbinde das Feistritztal mit der Obersteiermark und auch mit dem Großraum Wien. Jede Beeinträchtigung des wirtschaftlichen Verkehrs tut deshalb besonders weh.
Die Lieferanten sind auf die Zulieferung über das Alpl angewiesen. Bei einer Wintersperre müssten die Lieferanten große Umwege über Graz und Weiz in Kauf nehmen. Oftmals sind die Verursacher die auf den Straßen hängenbleiben, Speditionen aus Ost- und Südeuropa, die auf derartigen rasch entstehenden Winterverhältnisse nicht entsprechend vorbereitet sind. Einheimische können die Situationen oft besser einschätzen, da sie erfahrungsgemäß jeden Winter mehrmals damit konfrontiert werden.

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