Vier Fraktionen mit der WOCHE im Gespräch
Am 22. März wählen die Steirer, beziehungsweise 31 Gemeinden im Bezirk Weiz ihren neuen Gemeinderat und bestimmen damit die politische Richtung für die kommenden fünf Jahre.
Kurz vor der Wahl hat die WOCHE nun die Bezirkssprecher der SPÖ, ÖVP, FPÖ und Die Grünen (die Listen eins bis vier) zu einer Diskussionsrunde geladen. Landesrat Michael Schickhofer, Landesrat Erwin Gruber, Bezirksparteiobmann Erich Hafner und Bezirksparteiobmann Otmar Handler folgten unserer Einladung.
Das Bürgermeister-Rennen
Wenn die wahlberechtigten Bewohner des Bezirks Weiz am 22. März ihre Stimmen in den Wahlkabinen abgeben, geht es neben parteipolitischen Fragen darum, wer den Ortschef der Gemeinde stellt. Die Gemeinderatswahl ist in einem besonderen Maße eine Persönlichkeitswahl.
Fragt man die Bezirkssprecher nach den Qualitäten, die ein Bürgermeister mit sich bringen muss, dann hört man etwa von Landesrat Erwin Gruber: „Nahbar muss er sein und den Blick aufs Ganze haben. Es braucht einen Manager, der den Entwicklungsprozess der Gemeinde mitträgt.“
Landesrat Michael Schickhofer folgt dem SPÖ-Slogan: „Begegnen, bewegen und begeistern muss ein Bürgermeister und für die Menschen da sein“, so Schickhofer.
Otmar Handler von den Grünen sieht es als Aufgabe des Bürgermeisters, „alle Kräfte im Sinne der Gemeinde mit einzubeziehen“.
Und Erich Hafner von der FPÖ glaubt, dass Amt und Bürgermeister als Team arbeiten müssen.
Zu viel Umarmen?
Einig sind sich Schickhofer, Gruber, Hafner und Handler auf jeden Fall, dass im Bezirk Weiz die politische Kultur unter den Parteien freundlich geprägt ist. Für Otmar Handler von den Grünen manchmal zu freundlich. „Früher wurde es oft noch ordentlich laut in den Gemeinderäten, heute herrscht eher eine Umarmungsstrategie, bei der man nicht immer weiß, woran man ist“, so Handler, der die Rolle der Grünen im Bezirk Weiz auch weiterhin stark als Kontrollorgan in den Gemeinden sieht. Diese Position sieht auch Erich Hafner größtenteils für die FPÖ.
Mobilität und Netzwerk
Besonders beim Thema Mobilität zeigte sich in der Diskussionsrunde, dass zwar alle vier großen Parteien Ähnliches wollen, doch mangelnde Ergebnisse den anderen Parteien bzw. auch dem Land zuschreiben.
„Alle reden nur davon, dass man die Öffis fördern will … aber es passiert nichts“, sagt Otmar Handler von den Grünen.
Erwin Gruber (ÖVP) schiebt denn Ball weiter ans Land: „Das Bezirksverkehrskonzept wurde vor einigen Jahren schon entwickelt, wird aber im Land blockiert.“
Michael Schickhofer (SPÖ) zeigte sich von der Realisierung des öffentlichen Verkehrs in der Stadt Weiz überzeugt: „Was hier auf kleiner Ebene geschafft wurde, muss nun auf größerer weitergehen.“
Klar ist auf jeden Fall, dass die zukünftigen Bürgermeister die zentralen Anliegen der Zukunft (sei es Kinderbetreuung, Mobilität, Zuwanderung etc.) alleine nicht stemmen können.
Nur mit einem starken Netzwerk im Rücken und dem Zusammenarbeiten aller Fraktionen werden große Projekte realisierbar sein.
Noch unsicher, wen Sie wählen?
HIER finden Sie viel an Informationen zu unserem Bezirk und zu Ihrer Gemeinde.
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