Kunst
Den Staub aus Beuys klopfen

Unternehmerin Barbara Schäfer (links) und Künstlerin Monika Lafer in der Gleisdorfer Beuys-Ausstellung
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  • Unternehmerin Barbara Schäfer (links) und Künstlerin Monika Lafer in der Gleisdorfer Beuys-Ausstellung
  • hochgeladen von martin krusche

Wenn Beuys mit seiner Aussage „Jeder Mensch ist ein Künstler“ zitiert wird, nutzen das manche Menschen gerne, sich unter die Flagge der Kunst zu reklamieren, egal, wie mäßig ihre einschlägigen Ambitionen und Kompetenzen sind.

Beuys hat selbst klar gemacht, daß es so nicht gemeint war, denn es haben zwar alle Menschen entsprechende Grundlagen, auch manche Talente, aber ob sie daraus etwas machen, das die Existenz eines Kunstschaffenden konstituiert, bleibt dabei vorerst völlig offen.

Also was nun?
Folgt man den Debatten, die es bisher gegeben hat, wird in diesbezüglichen Ansichten von Beuys eher ein Prinzip ersichtlich, das wir auch aus dem Buddhismus kennen. Ich sag es mit meinen Worten: Wenn Du etwas machst, dann mach nichts anderes, konzentrier Dich, um es gut zu machen. Wenn Du Essen kochst, koche Essen. Wenn Du den Boden schrubbst, dann schrubb den Boden. Wenn Du ein Bild malst, dann mal ein Bild.

Es läßt sich auch knapper ausdrücken; etwa so, wie ich es in meinen Glossen zum Thema „Die Ehre des Handwerks“ oft formuliert hab: Eine Sache um ihrer selbst willen gut machen wollen. Klar? Klar!

Wer also Beuys benützt, um eigene Stümperei aufzuwerten, bekäme darin als erstes von Beuys selbst eine Abfuhr. Und wie hängt das jetzt mit diesen beiden Frauen auf dem Foto zusammen? Nämlich Unternehmerin Barbara Schäfer (Firma Csamay) und Künstlerin Monika Lafer.

Sie sind Beispiele für dieses konsequente Bemühen um vorzügliche Ergebnisse. Soweit ich es beurteilen kann: als etwas Prozeßhaftes, das sich in Kontinuität einlöst, auch wenn darin einzelne Stücke/Arbeitsergebnisse etwas taugen müssen.

Ich halte es da bezüglich der Kunst gerne mit Lüpertz: Es ist ein Ringen um Qualität und Vollendung. Genau darin sind wir dann aber von so einer Art der „Beuys’schen Alltagstauglichkeit“ ein gutes Stück weg.

Lafer und Schäfer also; wir haben eine Dreieckskooperation, die sich seit geraumer Zeit im Gleisdorfer „Zeit.Raum“ ereignet. Schäfer war über viele Jahre immer wieder gelaunt, Mittel ins lokale Kunstgeschehen einzubringen. So haben Lafer und ich in der Bürgergasse eine Art frei schwebenden Dialog entfalten können, der in einer Serie von Episoden über zwei Kanäle stattfindet.

Derzeit ist das dem Kontext Joseph Beuys gewidmet. Schäfer und Lafer sieht man auf dem Foto am Eröffnungsabend der Beuys-Ausstellung im Gleisdorfer „MiR“. Ein Anlaß für weiterführende Debatten… Wir sollten ein wenig den Staub aus Beuys klopfen.

+) Der Zeit.Raum Gleisdorf

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