Kunstsymposion: Motive

Kuratorin Mirjana Peitler-Selakov und Maler Radenko Milak
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Die Kunst muß nichts müssen. Im günstigsten Fall ist sie wie Grundlagenforschung. Sie bietet Anlässe und Bedingungen, um ganz grundlegenden Fragen nachzugehen, die keiner alltäglichen Nützlichkeit unterworfen sind.


In diesem Sinn darf die Kunst auch alles und wer da mit „gewissen Grenzen“ kommt, schwafelt Mumpitz. Wir Menschen verhandeln alle unseren erfahrbaren Grenzen stets neu, seit es uns gibt. Man könnte sogar sagen: Ohne die Grenzüberschreitung gibt es uns gar nicht.

In solchen Zusammenhängen liegt es nahe, daß Kunstschaffende die Ansichten ihres Publikums anregen bis erschüttern, sogar brüskieren. Wer das meiden möchte, ist in den Gefilden der Dekorations-Branche gut aufgehoben. Sie haben die Wahl. Mal so, mal so, auch beides zu suchen ist ja legitim.

Der Begriff Kunst wird gerne strapaziert, wo es kreativen Leuten primär um Selbstdarstellung geht. Repräsentation. Es ist reizvoll, auf diesem Weg um Sozialprestige zu ringen. Die Möglichkeit, im eigenen Umfeld für eine Stunde, für einen Abend im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses zu stehen, ist über wenige andere Methoden so flott zu bekommen; wenn alles gut geht.

Doch halten die angebotenen Werke, was das Sehnen solcher Leute erstrebt? Soziale Agenda und Agenda der Kunst sind zweierlei. Ernsthafte Kunstpraxis hat meist ein paar stabile Parallelen zum Handwerk. Das heißt: Konsequente inhaltliche und permanente handwerkliche Praxis sind untrennbar verbunden; für Kunstschaffende genauso wie für Mechaniker.

Das ist übrigens einer der Gründe, warum wir heuer unser Kunstsymposion in Gleisdorf mit einem speziellen Tag der Schrauber und Sammler verbinden. Zum Kunstsymposion gehört auch der „Mythos Puch“, mit dem wir kommende Woche einen Teil der Weizerstraße zur „Geschichtsgasse“ machen werden.

Altgediente Handwerker wissen, was auch in der Kunstpraxis auf den meisten Feldern klar ist: Bevor jemand die ersten zehntausend Stunden Arbeit absolviert hat, ist noch nicht viel gewonnen. Zeit spielt dabei eine wesentliche Rolle. Handwerkliche und ästhetische Erfahrung gibt’s nicht in der Familienpackung, im Sonderangebot.

Ästhetik. Das ist die Wahrnehmung. Wahrnehmungserfahrungen. Auch die können nicht aus der Konservendose gegossen werden. Wie man es dreht und wendet, immer läuft es auch auf gelebtes Leben hinaus. Egal, welche Branche man betrachtet, Instantverfahren bewähren sich nicht.

Wir eröffnen das Kunstsymposion in Gleisdorf heute mit einer Ausstellung des bosnischen Malers Radenko Milak im MiR: Museum im Rathaus. Nebenan, im „Geschichtsraum“ des Museums, gibt es erstmals eine Installation regionaler Kräfte: „9.500.000“. Nächste Wochen laufen unsere Konferenzen, am Samstag darauf realisieren wir in der Innenstadt „Mythos Puch“.

All das führt uns in die kommenden Jahre der Kultur- und Wissensarbeit, wobei die Überschrift schon feststeht: Die Ehre des Handwerks, das Gewicht der Kunst, der Geist in der Maschine“.

+) Das Kunstsymposion: [link]
+) Mythos Puch: [link]

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