Infoveranstaltung der Bürgerinitiative "Uns stinkt's" in Wollsdorf

Hans Hierzer, Gerald Passath und DI Siegfried Arnold
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Am Sonntag lud die Bürgerinitiative "Uns stinkt's" zu einer Infoveranstaltung über die geplante Müllverbrennungsanlage der Wollsdorf Energie GmbH in Wollsdorf.

Über 300 besorgte Bürger des ganzen Bezirks Weiz sind der Einladung gefolgt. Gerald Passath, Initiator der Bürgerinitiative, klärte die Besucher auf, was genau geplant und was bei der mündlichen Verhandlung vor zwei Wochen besprochen wurde. "Es gab im Vorhinein so gut wie keine Information. Niemand wusste davon, was bei uns in Wollsdorf geplant ist. Durch Zufall haben einige aufmerksame Bürger die Ausschreibung am schwarzen Brett der Gemeinde drei Tage vor der Verhandlung gesehen. Wir haben sofort alles uns mögliche getan und die Bürgerinitiative ins Leben gerufen!", erklärt Gerald Passath. Die Verhandlung dauerte über sieben Stunden und der Bürgerinitiative wurde vom Verhandlungsleiter Parteienstellung zugesichert. Laut Land Steiermark ist die Anlage zu genehmigen, wenn die Grenzwerte des Schadstoffausstoßes eingehalten werden. Dabei wird aber nur die Anlage allein betrachtet, welche Schadstoffe in Verbindung mit der Fa. Wollsdorf Leder entstehen ist mehr oder weniger egal", so Passath.

Umwidmung durch Gemeinderatsbeschluss

Die einzige Möglichkeit, den Bau der Anlage noch zu verhindern, sieht Passath bei der Gemeinde. Die Anlage ist auf einem Grundstück geplant, dass momentan noch Freiland ist. Es müsste erst umgewidmet werden, wofür eine zwei-drittel Mehrheit im Gemeinderat erforderlich ist. Würde der Gemeinderat nicht zustimmen, hätte die Firma Wollsdorf Energie GmbH noch immer die Möglichkeit auf ein andres Grundstück, das bereits im Besitz der Wollsdorf Holding ist und bereits als Industriegebiet ausgewiesen ist, auszuweichen. "Wir sind aber optimistisch, dass das nicht passieren wird. Einerseits ist es am wirtschaftlichsten für die Firma, wenn die Müllverbrennungsanlage direkt neben der Kläranlage gebaut wird. Andererseits vermuten wir, dass auf dem anderen Grundstück bereits vor vielen Jahren Abfälle vergraben wurden. Die Anlage würde versinken!", erklärt Passath.

24.000 Tonnen Müll pro Jahr

Die Anlage ist ausgelegt 24.000 Tonnen Müll pro Jahr zu verbrennen. "Diese Dimensionen kann man sich kaum vorstellen. Umgerechnet wären das 2.400 Waggons mit zehn Tonnen Fassungsvermögen pro Jahr. Das sind ca. 200 pro Monat, 50 pro Woche beziehungsweise sieben Waggons pro Tag! Das nächste Problem ist, dass der produktionseigene Klärschlamm, der ja hauptsächlich verbrannt werden soll, von alleine gar nicht brennt! Man braucht einen Ersatzbrennstoff, der wiederum Gewerbemüll oder Restmüll sein soll, der wieder durch LKWs herbeigeschafft werden muss. Und auch der Klärschlamm ist kein 'normaler' Klärschlamm sondern Sondermüll. Die Schwermetallbelastung wird durch die Verbrennung steigen und vor allem Blei, Quecksilber und Chrom beinhalten, die hoch krebserregend sind! Und jeder von uns weiß noch was passiert, wenn man einen Fiebermesser mit Quecksilber fallen hat lassen und er zerbrochen ist...", ist Passath besorgt. "Es kann nicht gesund sein, wenn die Anlage diese Schwermetalle, natürlich bis auf den 'Grenzwert' reduziert, in die Luft pustet und diese durch den Regen dann auch noch in die Erde gelangen. Oder was passiert gar, wenn die Anlage selbst zu brennen beginnt? Dann kann womöglich die halbe Steiermark evakuiert werden..."

Die Bürgerinitiative sucht noch Mitstreiter

"Wir sind dankbar über jeden, der uns unterstützt. Ganz dringend würden wir noch Unterstützung von sachkundigen Personen benötigen, zum Beispiel Anlagentechniker, Umwelttechniker oder auch Juristen! Aber jeder kann uns mit einer Unterschrift helfen und seine Unterstützung bekunden! Die Unterschriftenlisten liegen beim Gasthaus Lengheimer in Wollsdorf auf!", so Passath.
Auch eine Facebookseite wurde erstellt, wo immer die neuesten Informationen der Bürgerinitiative zu finden sind: https://www.facebook.com/Nein-zur-Müllverbrennungsanlage-in-Wollsdorf-1934537760134521/

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