Massenmigration und Manipulation: Passail als Vorzeigemodell

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Der vor allem aus der ZIB bekannte ORF-Osteuropa-Korrespondent Christian Wehrschütz kam nach Passail, um sich ein Bild der hiesigen Flüchtlingssituation zu machen und einen Vortrag zum Thema Migration zu halten. Ein Treffen dem Obmann des Flüchtlingsvereins Passail Hans Knoll, Bgm. Eva Karrer und Vertretern der Wirtschaft waren Teil seines Aufenthaltes im Almenland, wo er seine Wurzeln hat.

Integrationspolitik

Das Zusammentreffen mit 20 in Passail lebenden Flüchtlingen war ihm ein besonderes Anliegen, bevor er seinen Vortrag im Kultursaal halten wollte. Wehrschütz bat um eine kurze Vorstellungsrunde. Einige Flüchtlinge waren sichtlich nervös. Doch schnell entwickelte sich in der Runde eine lockere Atmosphäre. "Habt ihr in der ganzen Zeit, die ihr in Österreich auf einen Asylbescheid wartet, einen geregelten Tagesablauf im Zuge der Integrationspolitik?", fragte Wehrschütz. Die Antworten waren trotz der sehr unterschiedlichen Lebensgeschichten dieselben. Nein, nur durch freiwillige Helfer bzw. Vereine habe man die Möglichkeit, Deutsch zu lernen, gemeinsame Wandertage und Ausflüge oder sportliche Aktivitäten zu machen, fasste ein Sprecher zusammen. "Wir sind sehr dankbar, dass wir hier sein dürfen und die Leute hier so freundlich sind", sagt die 24-jährige Koulsan Mustafa Battal.

Ungewisse Zukunft

"Natürlich würden wir wieder zurückgehen, aber wir wissen ja nicht, wie lange der Krieg dauert", antwortete Hussein, ein Sprecher der Gruppe, auf die Frage von Wehrschütz, ob sie wieder in ihre Heimat zurück wollten, wenn der Krieg vorbei sei. "Es wurde alles, was wir hatten, zerstört und wenn wir fünf oder sogar zehn Jahre nicht zurück können, haben wir uns hier ein Leben aufgebaut. Dann gehen glaube ich nicht mehr alle zurück, denn viele Kinder sind ja dann hier zur Schule gegangen und die Erwachsenen haben eine Arbeit", so Mohammad Hussein weiter. "Ich wünsche euch viel Glück für die Zukunft. Aus Erfahrung kann ich euch nur sagen, dass der Beginn jedes sozialen Aufstiegs mit dem Erlernen der Sprache beginnt", verabschiedete sich Wehrschütz.

Die Rolle der Medien

Kernpunkt des Vortrages von Wehrschütz war die Bewusstseinsbildung, nicht der Krieg in Syrien. Er wollte aufzeigen, dass man jeden Beitrag im Fernsehen hinterfragen muss, weil man die Umstände bzw. Hintergründe nicht kennt, sondern immer nur den Ausschnitt, der gesendet wird. "Menschen werden zum Spielball machtpolitischer Interessen", so Wehrschütz.

Wurzeln im Almenland

Auf der Teichalm besitzt Wehrschütz' Familie ein Haus, in dem er als Kind lebte. Bereits seit 17 Jahren geht er seinem Beruf als ORF-Korrespondent nach und spricht acht Sprachen.

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