Positive Impulse für Landwirte als kulturelles Anliegen - Wertschätzung der Landwirtschaft

v.l.: Gerwald Hierzi, Bernhard Muchitsch, Johannes Haas, Michael Neuhold, Josef Wumbauer, Irmgard Eixelberger, Josef Zotter, Christian Strassegger, Karl Bauer, Bettina Fasching
52Bilder
  • v.l.: Gerwald Hierzi, Bernhard Muchitsch, Johannes Haas, Michael Neuhold, Josef Wumbauer, Irmgard Eixelberger, Josef Zotter, Christian Strassegger, Karl Bauer, Bettina Fasching
  • hochgeladen von Monika Bertsch

Über Ideen, Prognosen, Wahrheiten und Ist-Zustände tauschte man sich bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Landwirtschaft – gestern, heute, morgen“ aus. Die Kulturveranstaltung fand im Rahmen des Kulturpaktes in der AGES Versuchstation am Tieberhof in Gleisdorf statt.
Sie lieferten Beiträge am Podium: Josef Zotter (Chocolatier, Bio-Landwirt), Michael Neuhold (Obstbauer), Bettina Fasching (Besamungsstation Gleisdorf), Josef Wumbauer (Kammerobmann) und Johannes Haas (FH Joanneum, „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“). Moderiert wurde die illustre Runde von Gerwald Hierzi, Geschäftsführer des TIP Tourismusverbandes. Künstlerisch umrahmt haben den gut besuchten Diskussionsabend Figuren aus Maisstroh von Irmgard Eixelberger, Ikebana-Fotos von Herta Nieder-Lehmann sowie Fotocollagen von Christian Strassegger.

Die Schere geht auseinander

Einerseits wollen Konsumenten beste regionale Produkte, andererseits trifft die Kaufentscheidung meist der Preis. Herr und Frau Österreicher geben für ihre Lebensmittel nur 11% des Einkommens aus.
Es wird als Faktum gesehen, dass manche Landwirte keine Überlebenschance haben oder aus Frust aufgeben. Andererseits kehren auch immer mehr junge Leute in die großelterlichen Betriebe zurück und beginnen mit Nischen in der Landwirtschaft.
Insgesamt sollte aber großes Augenmerk darauf gelegt werden, dass die regionalen Höfe bleiben – ob sie jetzt Lebensmittel für die breite Bevölkerungsmasse produzieren oder Genussmittel für eine exklusive KäuferInnenschicht.

Beruf als Berufung

Lernen könne man von den Weinbauern, war man an diesem Abend einhelliger Meinung. Sie hätten es geschafft, die gesamte Produktionskette in den Händen zu behalten. Dabei habe sich auch die Qualität aufgebaut!
Für Karl Zotter liegt die Lösung in der Veredelung der Produkte: „Ich mach‘ aus einer Sau 25.000 Euro!“, provozierte er und informierte auch wie. Er forderte auf: „Produziert’s die Hälfte und verkauft’s es um das Doppelte!“ Doch nicht jedem liegt es auch zu vermarkten. „Ich will auch für die Erzeugung des Rohstoffes wertgeschätzt werden“, so ein Landwirt.

Ausbildung zählt!

Die Politik ist gefragt. Mit der Schließung und Zusammenlegung von Landwirtschaftsschulen wurde kein positives Signal gesetzt. Andererseits erfreut sich der vor fünf Jahren eingeführte Zweig an der Fachhochschule zum Thema „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“ großer Beliebtheit und dort sei auch Geld vorhanden – so Studiengangsleiter Johannes Haas. Mit Projekten, Forschungen, Bachelorarbeiten, Praktiken etc. unterstützt man speziell die kleinstrukturierte Landwirtschaft.

Landwirtschaft muss sexy werden

Es gibt viele Initiativen für die Zukunft. Es wird aufgefordert innovativ zu sein. Trotzdem muss man realistisch bleiben: Ohne Deckungsbeitrag kann keine Landwirtschaft überleben. Auch die Digitalisierung spielt für Produzenten eine wesentliche Rolle. Der Bauernmarkt alleine sei zu wenig. Achten müsse man mehr auf die Trends: Derzeit kommt man weg vom Schweinefleisch, es gebe immer mehr Vegetarier und Veganer. Auch viele verschiedene Milcharten seien gefragt. Weg vom Wegschmeißen, aber auch weg von Förderungen, forderten Landwirte in der Diskussion. Eigeninitiative sei gefragt. Und sich trauen!

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Im Schillerhaus Gleisdorf bildet ein "schillerndes" Team mit Engagement und einem großen Herz das Kernstück des Hauses. | Foto: Schillerhaus Gleisdorf
4

Arbeitgeber in der Region
Schillerhaus Gleisdorf als Ort mit Teamgeist

Das Schillerhaus ist ein modernes Pflegeheim in Gleisdorf, das auch über eine Betriebstagesmutter verfügt. Derzeit werden neue und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. GLEISDORF. Das Schillerhaus Gleisdorf blickt bereits auf eine lange und bewegte Geschichte zurück und erfüllt seit seiner Gründung um 1500 als „Bürgerspital“ einen wertvollen sozialen Auftrag. Im Laufe der Zeit unterlag die Pflegeeinrichtung einem natürlichen Strukturwandel und vereint nach der Zusammenführung...

  • Stmk
  • Weiz
  • PR-Redaktion
Anzeige
Der Apfel, das Wahrzeichen von Puch, ist überall zu finden. | Foto: Regionalmedien Steiermark/Vorraber
1 10

Leben in Puch
Puch bei Weiz: Eine Gemeinde mit Elan und Gemütlichkeit

Die Gemeinde Puch zeigt sich als Vorreiter in Sachen nachhaltiger Entwicklung und innovativer Maßnahmen "mit Biss", die nicht nur den Apfel als Wahrzeichen der Gemeinde feiern, sondern auch das Leben ihrer Bewohner nachhaltig verbessern. PUCH BEI WEIZ. Ein Meilenstein für die Gemeinde Puch: Der lang ersehnte Glasfaserausbau ist erfolgreich abgeschlossen. Dies bedeutet nicht nur eine technologische Revolution für die gesamte Gemeinde, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für die Bewohner,...

  • Stmk
  • Weiz
  • Barbara Vorraber
Anzeige
Das Team und die Mitglieder des ASKÖ Tennisverein Weiz dürfen sich freuen. Rechtzeitig zu Saisonbeginn sind die neuen Plätze bespielbar. | Foto: RMSt/Monika Wilfurth
16

ASKÖ TV Weiz
Generalsanierung der Sandplätze im Jubiläumsjahr des ASKÖ TV Weiz

Der ASKÖ Tennisverein Weiz eröffnet rechtzeitig zu Saisonbeginn die generalsanierten Sandplätze und feiert heuer sein 65-jähriges Bestandsjubiläum und 30 Jahre Tennishalle. WEIZ. Im Jahr 1959 wurde die "Sportanlage Fuchsgraben"mit drei Tennisplätzen in der Dr. Eduard Richtergasse in Weiz gegründet. Die eigentlichen Hausherren waren damals noch die Sektionen Eishockey, Eislaufen, Eisschützenverein Olympia Weiz und Basketball. Später ging die Sportanlage an den ASKÖ Tennisverein Weiz über....

  • Stmk
  • Weiz
  • Monika Wilfurth

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.