Steiermark, Kärnten und Burgenland besiegelten in Weiz stärkere Zusammenarbeit in puncto Forschung
Die drei Landeshauptleute Hermann Schützenhöfer, Peter Kaiser und Hans Niessl ziehen beim Zukunftsthema Forschung an einem Strang – dank einer Kooperation forcieren die drei Bundesländer den Ausbau der Forschungsachse Süd. Auch das Burgenland beteiligt sich an der Forschungsgesellschaft Joanneum Research.
WEIZ. Eine engere Zusammenarbeit im Bereich Forschung – das bekräftigten die Landeshauptleute Hermann Schützenhöfer, Peter Kaiser und Hans Niessl Freitagvormittag in Weiz, wo sie am Joanneum-Research-Standort die Kooperation besiegelten. „Wir arbeiten mit all unseren Nachbarländern gut zusammen, aber es ist sicher eine ganz besondere Zusammenarbeit zwischen Steiermark, Kärnten, Burgenland", betont der steirische Landeshauptmann. Mit 5,14 Prozent Forschungs- und Entwicklungsquote sei die Steiermark Forschungsland Nummer eins in Europa – "das ist vom Image her ein großer Vorsprung", weiß Schützenhöfer. Hans Niessl betonte indes, dass es im Burgenland noch Aufholbedarf und Defizite in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Innovation gebe. Daher beteiligt sich auch das Burgenland künftig (mit fünf Prozent) an der Forschungsgesellschaft Joanneum Research und wird sich im zukunftsträchtigen Forschungsbereich „Smart Connected Lighting“ engagieren. Damit soll die Forschungsachse Süd von Kärnten über die Steiermark bis ins Burgenland weiter gestärkt und die internationale Sichtbarkeit der heimischen Forschung erhöht werden.
Neuer Standort in Pinkafeld
Das Land Burgenland kauft um 1,865 Millionen Euro im Wege einer Kapitalerhöhung fünf Prozent der Gesellschaftsanteile an der Joanneum Research und verpflichtet sich, zusätzlich einen jährlichen Gesellschafterzuschuss in Höhe von 464.500 Euro zu leisten.
Im Rahmen der neuen Eigentümerstruktur wird im dritten Quartal 2018 eine neue Forschungsgruppe „Smart Connected Lighting“ gegründet, die bei „MATERIALS“, dem Institut für Oberflächentechnologien und Photonik der Joanneum Research, eingegliedert sein wird. „MATERIALS“ forscht an den Standorten Weiz, Niklasdorf und Leoben; für die neue Forschungsgruppe wird jedoch ein neuer Joanneum-Research-Standort in Pinkafeld eröffnet. In den kommenden fünf Jahren soll ein Team von 15 Mitarbeitern auf dem Gebiet „Smart Connected Lighting“ in Abstimmung mit den regionalen Keyplayern forschen.
Zitate
Hermann Schützenhöfer, Landeshauptmann der Steiermark
"Durch die Zusammenarbeit der drei Bundesländer stärken wir die Joanneum Research als Flaggschiff der Innovation und damit auch die Rolle der Steiermark als Forschungseuropameister.“
Peter Kaiser, Landeshauptmann von Kärnten
„Die 15-Prozent-Beteiligung Kärntens an der Joanneum Research war eine wichtige Weichenstellung für die Zukunftsorientierung unseres Bundeslandes und einer der Grundpfeiler für die erfolgreiche Etablierung der Forschungsachse Süd. Der 2015 begonnene Aufbau des Robotics-Instituts im Klagenfurter Lakeside-Park ist bereits so erfolgreich fortgeschritten, dass wir heuer mit dem Bau eines zweiten Labor-Gebäudes beginnen. Ich freue mich, dass wir mit der Beteiligung des Burgenlands die starke Forschungsachse Süd noch einmal verbreiten und vertiefen.“
Hans Niessl, Landeshauptmann des Burgenlandes
„Von der Beteiligung an der Joanneum Research und dem damit verbundenen Aufbau und der Entwicklung der neuen Forschungseinrichtung Pinkafeld mit dem Schwerpunkt ,Smart Connected Lighting' wird die burgenländische Wirtschaft profitieren, der Wissenschafts- und Forschungsstandort Burgenland weiter aufgewertet und die Forschungsquote weiter steigen.“
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