Unsere Milchbauern im Bezirk atmen auf
Landwirte können nun mit Milcherlös Kosten decken, für Investitionen reicht es aber (noch) nicht.
Die WOCHE-Initiative "Wir kaufen daheim" macht sich dafür stark, dass landwirtschaftliche Betriebe für ihre hochwertigen Erzeugnisse gerecht entlohnt werden. Positiv zeigt sich die aktuelle Entwicklung der Milchauszahlungspreise an unsere heimischen Landwirte.
Da europaweit das Angebot derzeit nicht ausreicht, um die Nachfrage zu bedienen, steigen die Preise. Zuletzt war weniger Milch verfügbar und damit verbunden auch weniger Fett, was den Verkaufspreis speziell von Butter nach oben drückte.
Nach der Durststrecke in den letzten beiden Jahren, in denen Milchbauern mit zu geringen Erlösen zu kämpfen hatten und in der Milchwirtschaft nicht kostendeckend arbeiten geschweige denn investieren konnten, ist nun Besserung in Sicht. Und die Betriebe können zumindest etwas aufatmen. "Zum Glück", wie Johann Pretterhofer, Vorstand der Berglandmilch, sagt. Er hoffe, dass dieser Zyklus lange anhalte.
38 Cent pro Kilo
Denn speziell das letzte Jahr sei für die Milchwirtschaft sehr schwierig gewesen. Pretterhofer betont, dass die Molkereien derzeit netto etwa 38 Cent für einen Kilo Milch zahlen würden. Für Biomilch gibt es circa zwölf Cent Zuschlag. Das ist um etwa zehn Cent mehr als noch im Sommer 2016. "Mit diesem Erlös können wir unsere Kosten wieder decken. Wir sind aber noch nicht auf einem Niveau, das ganz super ist. Es ist ein schöner Milchpreis, aber um investieren zu können, sollte der Erlös noch um ein paar Cent steigen", sagt Landwirt Peter Schlagbauer aus Mortantsch, der das Tief in den letzten beiden Jahren mit Erlösen aus der Waldwirtschaft und einem Investitionsstop überbrücken konnte.
Das Betriebsleiterehepaar Peter und Gabriele Schlagbauer hält 28 Kühe und weiß, dass auch die Jahreszeit die Milchmenge maßgeblich beeinflusst: "Die Molkereien haben im Mai die höchste Anlieferung.
An wirklich heißen Sommertagen liefern die Kühe bis zu zehn Liter Milch weniger."
Große Freude auch in Floing
Milchbäuerin Ingrid Gruber, vulgo Michltoni, aus Floing äußerte sich 2016 in einem Bericht der Landwirtschaftskammer über die Preismisere: "Es tut mir sehr weh, dass unsere Arbeit mit den Milchkühen nichts wert ist." Ein Jahr später atmet auch sie wieder auf. "Mit dem Erlös sind wir guter Dinge, dass wir auch wieder investieren können, denn ein Landwirt spart nicht sein Geld, sondern investiert es wieder in die Wirtschaft", so die Bäuerin, die zwanzig Kühe hat.
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