Tipps vom Profi-Fotografen
Vom Selfie zum Profibild
Es ist ein wunderschöner Sommertag im Urlaub, die Szenerie stimmt, das Motiv ist herrlich und man möchte die Erinnerung in einem Foto festhalten. Zurück Zuhause begegnet manchen dann herbe Enttäuschung: die meisten Bilder sind unscharf oder verwackelt, die Personen darauf sind schlecht zu erkennen und verschwommen. Um diese negativen Überraschungen zu vermeiden könnten Hinweise von professionellen Fotografen helfen. Mit diesen Tips gelingen Ihre Urlaubsfotos bestimmt.
Den Moment einfangen
Wenn man an seinem Urlaubsziel angekommen ist, hilft ein kleiner Spaziergang, um ein Gefühl für die Gegend zu erhalten. Igor Spear, Hochzeitsfotograf in Wels, rät dazu, lieber nicht zu zögern und sofort Bilder von Dingen zu machen, die einem gefallen. Möchte man ein Objekt dann in anderem Sonnenlicht haben oder einen wundervollen Sonnenuntergang einfangen, kann man nachträglich immer noch wiederkehren und das Foto wiederholen. Neue Blickwinkel zu finden ist eine weitere Möglichkeit, die Erlebnisse an einem Ort auf neue Weise in Szene zu setzen.
Weiß man schon im Vorhinein, dass man ein Foto mit wenigen Leuten im Hintergrund aufnehmen möchte, empfiehlt sich, die gewünschten Plätze frühmorgens zu besuchen. Zu dieser Zeit sei auch das beste Licht für die Fotografie vorhanden: während der sogenannten Goldenen Stunde sind das warme Licht der Morgen wie auch der Abendsonne besonders harmonisch. Es eigne sich für Portraits und stimmungsvolle Panoramen.
Personen, Personen, Personen
Bei einem Gruppenbild oder einem Ganzkörperbild sollte man darauf achten, keine Körperteile abzuschneiden und alle gewünschten Personen auf das Foto zu bekommen, beschreibt Alexandra Dorner von dem Welser Fotostudio Werkgarner. Auch der Hintergrund sollte immer beachtet werden, da ein zu unruhiger Hintergrund das Bild stören kann.
Professionell sieht ein Foto aus, bei dem man die Personen leicht von oben herab fotografiert. Außerdem sollte der Fotografierte nicht die Sonne schauen müssen und auch nicht in der prallen Sonne stehen. Das würde einerseits zu zusammengekniffenen Augen führen und auch harte Schatten in den Gesichtern erzeugen. Kleine Falten würden dadurch hervorgehoben, warnt Spear und rät dazu, das Fotomodel am besten in einen leichten Schatten zu stellen. Igor Spear hat hier einen weiteren Hinweis. „Gegen die Sonne zu fotografieren ist eine ziemliche Herausforderung auch für gute Kameras, weshalb man das vermeiden sollte. Bei Portraits sollte man auch bei starkem Sonnenschein den Blitz immer einschalten, denn so ergibt sich eine schönere Haut und die Farben sind bunter.“ Die meisten Kameras und Handys haben einen eingebauten Blitz, den man nach Wunsch auch ausschalten kann. In diesem Fall empfehlen sich Fotos vor einem hellen Hintergrund, bei dem die fotografierte Person nur mit ihrer Silhouette zu sehen ist.
Ein Panorama für Zuhause
Bei Fotos von Landschaften empfiehlt Foto Werkgarner die Panoramafunktion, die es sowohl bei Kameras wie auch bei modernen Handys gibt. Wer ganz besonders professionelle Bilder will, sollte außerdem auf den Goldenen Schnitt achten. Dieser ist eine Stilfunktion in der Fotografie wie auch der Mathematik und beschreibt ein bestimmtes Teilungsverhältnis. Um den Goldenen Schnitt zu nutzen, zentriert man das Zielobjekt nicht direkt in der Mitte des Bildes, sondern platziert es beispielsweise rechts oder links im unteren Drittel des Fotos.
Bewegung ist Leben
Für alle, denen während der Fahrt das perfekte Motiv ins Auge springt oder die sich daran versuchen wollen, bewegte Objekte im Moment einzufangen, hat Frau Dorner auch einen Tipp. Mit einer kürzeren Belichtungszeit wird das Foto schneller aufgenommen und das Motiv scheint in der Bewegung eingefroren zu sein. Die Belichtungszeit kann man sowohl mit einer Kamera wie auch mit dem Handy aufnehmen. Für schärfere und professionellere Fotos empfiehlt die Fotografin von Foto Werkgarner aber eine Kamera.
Am besten, beschreibt Dorner abschließend, sollte man sicherheitshalber mehrere Fotos machen. Besonders bei Gruppenfotos können man dadurch geschlossene Augen, schiefe Grimassen oder andere Zwischenfälle umgehen.
Und Herr Spear hat einen vielmehr pragmatischen Tipp. „Passen Sie auf ihre Bilder und Ausrüstung auf, damit sie nicht Opfer eines Diebstahles werden. Sichern Sie Ihre Daten regelmäßig und denken Sie gut darüber nach, wo Sie diese aufbewahren.“
Mit diesen Hinweisen im Hinterkopf kann der Urlaub schließlich kommen und die Urlaubsfotos gelingen alle.
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