Nachruf Dr. Romed Recheis verstorben

Totenbild Med. Rat. Dr. Romed Recheis | Foto: Bestattung Gruber Scharten
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Arzt aus Leidenschaft - Med.Rat. Dr. Romed Recheis wurde am 9. Nov. 2013 im 89. Lebensjahr von Gott in seinen ewigen Frieden gerufen.

Buchkirchen/Wels.

Medizinalrat Dr. Romed Recheis, hinter diesem Namen steht ein Mensch, der wie kaum ein anderer die ihm zugedachte Lebenszeit für Gutes nützte. Er hat sich durch seine ruhige und bedächtige Art ausgezeichnet. Vor fast 60 Jahren wurde Buchkirchen der Ort seines Wirkens, mit seiner wunderbaren Frau Mali und seinen sechs Kindern sowie deren Nachkommen.

Dr. Recheis wurde am 24. Jänner 1925 in Engelhartszell geboren. Sein Medizinstudium, 1945 in Innsbruck begonnen, konnte er bereits am 18. März 1950 mit der Promotion zum Doktor univ.med. abschließen. Nach seiner 3-jährigen Tätigkeit als Turnusarzt im Krankenhaus Wels, der Frauenklinik Wels und dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz, war er von Juni 1953 bis Februar 1954 in der eigenen Praxis in Engelhartszell und anschließend bis Ende Juni 1955 als Vertreter verschiedener Ärzte tätig. Mit Beschluss der Oö. Landesregierung vom 1. August 1955 wurde Herr Dr. Recheis mit sofortiger Wirksamkeit zum definitiven Gemeindearzt der Sanitätsgemeinde Buchkirchen ernannt. Außerdem war er von 01.09.1966 bis 30.09.1972 provisorischer Gemeindearzt der Gemeinde Scharten. Der Bundespräsident würdigte seine Verdienste um die Gesundheit der Bürger, die er jahrelang rund um die Uhr medizinisch versorgt hat, in dem er mit dem Titel Medizinalrat ausgezeichnet wurde. Dr. Recheis betreute in seiner 25-jährigen Tätigkeit als Gemeindearzt nicht nur das Gebiet der Gemeinde Buchkirchen. Sein Versorgungsbereich umfasste auch Teilgebiete der Gemeinde Krenglbach (Ehrenbürger) und Scharten, ein Gebiet von fast 60 km² und damals von ca. 5.200 Einwohnern. Neben diesen Tätigkeiten widmete Dr. Recheis auch noch seine Arbeitskraft, sein Wissen und Können gemeinnützigen Vereinen und der Gemeinde Buchkirchen, in der er in der Funktionsperiode von 1973 bis 1979 Mitglied des Gemeinderates und mehrerer Ausschüsse war. Mit der Verleihung des „Ehrenringes der Gemeinde Buchkirchen“ am 28. März 1995 wurde ein bescheidener Dank und die hohe Anerkennung für seine Verdienste um die Gemeinde und ihre Bürger ausgesprochen.
Durch seine Kontakte zur Bevölkerung, besonders zu den Bauern, ebnete er den Weg für zahlreiche Aktionen, wie Hecken- und Obstbaumpflanzungen sowie der Anlage von Tümpeln und Teichen. Er war ein Naturliebhaber, Naturgärtner und Fürsprecher für kleinstrukturierte Landwirtschaft und auch ein Verfechter der regionalen Biolandwirtschaft. Sein Engagement für indigene Völker in allen Erdteilen ist ebenfalls zu erwähnen. In seiner Praxis sind immer Unterschriftenlisten gegen die Zerstörung der Lebensräume von Menschen und Tieren und Unterschriftenlisten der Antiatombewegungen aufgelegen.

Als 1973 der Pfarrgemeinderat gegründet wurde, wurde Romed Recheis zum ersten Obmann des Pfarrgemeinderates gewählt und hatte diese Funktion bis März 1997 inne. Ein Vierteljahrhundert also stand er diesem Gremium vor und hat sein Amt mit großer Umsicht, Geradlinigkeit, Engagement und Weitblick aber auch mit viel Gelassenheit erfüllt.
Ja, und Romed Recheis hatte Visionen. Er hat sich immer für eine offene, geschwisterliche Kirche ohne Ausgrenzung eingesetzt. Das war nicht immer einfach für ihn, gerade in Zeiten, wo das System doch noch sehr starr war. Die Kirche und die Glaubensgemeinschaft hier in Buchkirchen blieb ihm Heimat bis ins hohe Alter. Als junger Mann und als junger Christ war es ihm auch wichtig Mitglied in der Katholischen Männerbewegung zu werden und zu sein. Mit 28 Jahren, 1953 trat er der KMB bei, und trug diese Gemeinschaft bis zu seinem Tod, also 60 Jahre lang mit. Viele Jahre auch als Obmann. Die Jüngeren durften viel von ihm lernen, aber auch er von den jungen Mitgliedern, wie er immer zu sagen pflegte. Er trug aber nicht nur Verantwortung für die Menschen hier in Buchkirchen. Die Solidarität mit den Menschen in Not war keine Zusatzübung, sondern sie gehörte für ihn ebenso zur Mitte seines Glaubens. Romed Recheis hat viele Projekte unterstützt u. a. trug er auch immer wieder die Aktion „Sei So Frei“, die entwicklungspolitische Aktion der Katholischen Männerbewegung großzügig mit.
Er war auch ein lesender Mensch. Seit der Gründung der öffentlichen Bücherei Buchkirchen im Pfarrzentrum war er ihr großer Förderer.

Der Begriff „Landarzt“ bedeutete für ihn, keine Wege – und seien sie noch so mühsam – zu scheuen, medizinische Kenntnisse von A bis Z zu besitzen. Medizinalrat Dr. Romed Recheis war ein Pionier in Sachen Homöopathie und Akupunktur in Österreich. Zu Zeiten, als noch niemand diese Worte kannte praktizierte er diese Alternativmedizin, wohlgemerkt als Gemeindearzt. Und dies immer mit einem ausgewogenen Gefühl für die Schulmedizin. Dies macht das Ganze auch so bedeutend und weitblickend. Ausgewählte Schulmedizin in Kombination mit Alternativmedizin - dies war sein Erfolgsrezept. Mit 80 Jahren hat er sein Buch „Homöopathie für den Hausgebrauch“ herausgebracht. Ein absolut empfehlenswertes Buch von einem Profi, der Homöopathie seit ca. 60 Jahren praktizierte, denn bis vor kurzem hatte er noch Kinder und schwer Kranke in seiner Ordination. Ein Dank an Ihn für dieses Vermächtnis!
Dr. Romed Recheis wurde durch sein Wirken als Arzt und seine homöopathischen Behandlungsmethoden weit über unsere Gemeindegrenzen hinaus bekannt und wurde, besonders von Familien sehr geschätzt. Mit ihm verlieren wir ein Vorbild, das immer versuchte zu helfen, Zuhören konnte, Ruhe und Gelassenheit an den Tag legte. Diese Charaktereigenschaften die wir von ihm manchmal übernehmen sollten. Die Spuren seines Lebens und die Zeit mit ihm wird eine leuchtende Spur in unserem Leben bleiben. Wir werden den Verstorbenen immer in dankbarer Erinnerung behalten.

Fritz Dobringer (Pfarre Buchkirchen)
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Romedius (15. Jänner)
Nach Tiroler Überlieferung wurde der hl. Romedius im 11. Jahrhundert in Thaur bei Hall/Tirol geboren. Er stammte aus dem bajuvarischen Adelsgeschlecht derer von Andechs. Nach trentinischer Überlieferung wurde er im 4. Jahrhundert in Thaur als Sohn eines reichen Römers geboren.Er zog sich schon in jungen Jahren in eine Klause oberhalb von Thaur hoch über dem Inntal zurück. Heute steht dort das weithin sichtbare Romedikirchlein, mit dem sich in Thaur eine reiche Tradition von Bräuchen verbindet. Später soll er im Nontal in einer Schlucht seine Klause errichtet haben, um die noch heidnische Bevölkerung zu missionieren. Auf diesem Felsen wurden drei übereinander geschachtelte Kirchen gebaut: San Romedio.
Nach alter Tradition hieß in Thaur der erste Sohn einer Familie Romed. Da mein Vater ein Thaurer war, erhielt auch ich diesen Namen. Ich freue mich, den Namen eines Mannes zu tragen, der in Hingabe zu Gott lebte und für seine Mitmenschen ein Ratgeber und Tröster in Not wurde.

Wo: Haus, Paracelsusweg 3, 4611 Buchkirchen auf Karte anzeigen
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