30 Flüchtlinge in Wels
Das Innenministerium hat in der Hans-Sachs-Straße Flüchtlinge untergebracht – ohne die Stadt zu informieren.
WELS. Verwundert zeigte sich der Welser Bürgermeister Peter Koits über die Tatsache, dass das Bundesministerium für Inneres die Liegenschaft Hans-Sachs-Straße 36 angemietet hat und dort nun 30 Flüchtlinge untergebracht hat – und das ohne vorherige Information an die Stadt und an das Land Oberösterreich: „So geht man nicht mit Städten und Gemeinden um! Dafür habe ich kein Verständnis!“, findet der Welser Bürgermeister klare Worte. Die Stadt Wels sei sich ihrer humanitären Verantwortung – wie auch bereits in der Vergangenheit – bewusst. Durch die vom oberösterreichischen Landtag am 9. Juli beschlossene Änderung der Raumordnung ist die Schaffung von Asylquartieren deutlich erleichtert worden. „Dadurch ist zu erwarten, dass mehr Private dem Land Oberösterreich Asylunterkünfte zur Verfügung stellen werden. Wenn dies in Wels geschieht, wird das Land jedenfalls rechtzeitig mit der Stadt Wels Kontakt aufnehmen“, so Koits.
Mehr Information gefordert
Generell sei bei der Unterbringung wichtig, eine hohe Betreuungsqualität mit begleitenden Angeboten (beispielsweise Deutschkurse) für die Flüchtlinge zu schaffen. Im mittlerweile aufgelassenen zeitweiligen Quartier im Gebäude der ehemaligen Frauen- und psychiatrischen Klinik in der Linzer Straße habe dies sehr gut und ohne eine einzige Beschwerde funktioniert, betonte Koits: „Eine solche koordinierte und harmonische Vorgangsweise hätte ich mir in der aktuellen Angelegenheit auch gewünscht!“ Zur angeblichen Errichtung einer Außenstelle des Asylerstanhaltezentrums Thalham in der Stadt Wels merkte Bürgermeister Koits folgendes an: „Ohne nähere Informationen und Begründungen zu haben, kann sich die Stadt Wels eine derartige Errichtung nicht vorstellen.“ Für den Fall, dass die Stadt über konkrete Vorschläge in Kenntnis gesetzt wird, werde er die Fraktionsvorsitzenden informieren und zu einem Gespräch einladen, so Koits abschließend.
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