Alte Dinge wieder neu wertschätzen
Nachhaltigkeit liegt im Trend: Die Einkäuferzahl in Secondhandläden und auf Flohmärkten in Wels und im Bezirk steigt.
WELS, WELS-LAND (mb, sta, hape). In Zeiten des maßlosen Konsums und der Wegwerfgesellschaft können Secondhandläden und Flohmärkte einen wichtigen Beitrag leisten, um nachhaltiger zu leben. Eine Philosophie, die sich einer der bekanntesten Secondhandläden-Betreiber des Landes seit vielen Jahren zu Herzen nimmt und dabei auch noch Menschen in Notsituationen hilft: Die Volkshilfe ist österreichweit vertreten, in jedem Bezirk Oberösterreichs findet sich mindestens ein Volkshilfeshop. Hier können Menschen für wenig Geld Dinge des täglichen Gebrauchs erwerben: von Elektrogeräten und Möbeln über Kleidung und Haushaltsartikel und noch vieles mehr.
Lokale Anbieter
Daneben gibt es aber auch noch viele lokale Anbieter und Initiatoren, die sich den Handel mit gebrauchter Ware auf die Fahne geschrieben haben. Darunter fällt auch die "New-And-Old-OG" in Gunskirchen. Das Geschäft in dem Secondhandladen habe sich laut Daniela Burgstaller in den vergangenen zehn Jahren gut entwickelt: "Der Umweltgedanke ist eindeutig ein Thema bei den Menschen, gebraucht ist besser als neu." So sieht das auch Carina Jäger vom "Zweitblick" in Wels: "Die Leute kaufen lieber etwas Gebrauchtes mit Topqualität als Massenware von einer Handelskette." Ihre Kunden reichten von der Jugend bis zum Pensionisten, vom Schüler bis zur Ärztin. "Nachhaltigkeit ist beim Kaufverhalten nicht unwesentlich."
Gegen Wegwerfgesellschaft
Das war auch für Andreas Frey der Ansporn, mit dem Flohmarktgeschäft zu beginnen. Der Marchtrenker führte vor zehn Jahren einen wöchentlichen Treff in seinem Heimatort ein. Mittlerweile ist er nach Alkoven ausgewichen. Aber die Motivation ist dieselbe geblieben: "Es wird viel zu viel einfach auf den Müll gegeben", so Frey. "Gegen diese Wegwerfgesellschaft wollte ich genauso ein Zeichen setzen wie es bis heute die meisten meiner Kunden tun." Für viele sei der Flohmarkt neben dem Aufbessern der klammen Pensionskasse auch oft die einzige Gelegenheit für sozialen Kontakt.
Ähnliche Erfahrungen hat auch Otto Mühleder gemacht. „Mit Flohmärkten kann man den Leuten helfen und ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft setzen." Seit 22 Jahren ist er mittlerweile dabei. "Aber ich mach es gerne und will es auch in der Pension weiterbetreiben.“ Denn: "Vor allem Menschen mit "kleinerer Geldbörse" können sich etwas dazu verdienen und ebenso kann dort günstig und nachhaltig eingekauft werden.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.