Schlägerbande in Wels
Erste Täter sind bekannt, Einvernahmen laufen
Drei Tage nach den brutalen Übergriffen in der Welser Innenstadt sind einige der Schläger ausgeforscht.
WELS. Erste Erfolgsmeldung nach den Attacken einer Bande auf Passanten in der Nacht von 5. auf 6. Juni: "Einer der Haupttäter sowie weitere Verdächtige konnten nun ausgeforscht werden", sagt der Welser Polizeichef Klaus Hübner. "Derzeit laufen erste Einvernahmen."
Bei der rund 15-köpfigen Gruppe, die – wie berichtet – zwei Männer und einen Jugendlichen in der Innenstadt niedergeschlagen und teils beraubt haben soll, soll es sich um Tschetschenen aus dem Raum Wels handeln. Bei der Identifizierung habe das Material der Videoüberwachung geholfen, "auch wenn die Qualität nicht so gut ist."
Doch: Gegen mehrere der Verdächtigen laufen bereit Ermittlungen, deshalb erkannten Beamte sie bei der Sichtung der Bilder. Die Truppe soll schon mehrere Straftaten über den Welser Raum verteilt begangen haben.
Ablauf geprüft
Gleichzeitig liefen intern bei der Polizei Untersuchungen. Denn das Raubopfer (16) gab an, dass er bereits um 0.28 Uhr den Notruf gewählt habe – doch niemand erreichbar gewesen sein soll. Da um diese Zeit Notrufe über die Landesleitzentrale in Linz laufen würden, wurde nach einem technischen Problem gesucht, zugleich auch Zeit-Weg-Diagramm aufgestellt. "Das muss geklärt werden", sagt der Welser Polizeichef.
Jetzt liegt der Ablauf vor: Laut Protokoll ging der Anruf um 0.28 Uhr ein und dauerte mit dem Beamten bis 0.30 Uhr. "Dann wurde der Einsatz disponiert, der Beamte funkte eine Streife an", sagt Hübner. Die rückte um 0.33 Uhr aus. "Um 0.36 Uhr rief der Betroffene nochmals an und gab an, er sehe die Streife bereits."Der gesamte Einsatz sei dann um 1.13 Uhr beendet gewesen.
Doch eine Kritik bleibt: "Als ich das zweite Mal angerufen habe, wusste der Beamte noch gar nichts von meinem ersten Telefonat", erklärt der Betroffene gegenüber der BezirksRundschau. Offensichtlich hat hier kein interner Informationsaustausch in der Leitzentrale stattgefunden.
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