Feuerwehr: Gute Sache steht vor dem Idealismus
Drei Feuerwehren bedeuten viele Einsatzkräfte. Durch eine Fusion könnten einige verloren gehen.
SIPBACHZELL. Mit etwa 2.000 Einwohnern ist Sipbachzell zwar eine kleine Gemeinde, das Potenzial an helfenden Einsatzkräften ist im Katastrophenfall jedoch besonders stark. Grund dafür sind die drei Feuerwehren. Für jeden der drei Kommandanten ist die insgesamt hohe Mitgliederzahl das größte Plus an diesem Umstand. "Drei Feuerwehren haben einfach mehr Mitglieder als eine. Außerdem haben wir insgesamt mehr Gerätschaften zur Verfügung. Auch die Feuerwehrjugend hat viele Mitglieder", sagt etwa Karl Hunger von der FF Giering-Rappersdorf. Diese ist mit 50 Mitgliedern die kleinste der drei Feuerwehren. Die FF Leombach zählt 60, die FF Sipbachzell 54 Kameraden. Jede Feuerwehr hat bei Einsätzen ihre Schwerpunkte. Bei Jugendbewerben motiviert das Konkurrenzdenken positiv.
Fusion ein heikles Thema
Ein großer Nachteil ist jedoch die angespannte budgetäre Situation. "Das Geld ist durch drei zu dividieren", bringt es Leombach-Kommandant Willi Ortbauer auf den Punkt. Die drei Feuerwehren beraten regelmäßig untereinander, welche Anschaffung als nächste an die Reihe kommt. Durch die Änderungen der Gemeindefinanzierung ist eine diesbezügliche Entscheidungsfindung jedoch derzeit schwierig. Im Rahmen der Gefahrenabwehr- und Entwicklungsplanung (GEP) des Landesfeuerwehrkommandos sollen noch heuer der Bedarf an Gerätschaften erhoben sowie das System der drei Feuerwehren auf den Prüfstand gestellt werden. Danach könnte eine Fusion zu einer oder zwei Feuerwehren nach der negativen Abstimmung vor 15 Jahren wieder ein Thema werden. Aufgrund des Zugehörigkeitsgefühls zu einer bestimmten Feuerwehr würden dadurch Mitglieder verloren gehen. "Dabei sollte es aber um die gute Sache gehen und nicht um Idealismus!", appelliert Kommandant Johann Loibingdorfer (FF Sipbachzell) an alle Kameraden.
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