Schon 81 Ukrainer mit Beschäftigungsbewilligung
Flüchtlingen eine echte Chance geben

Rund 80 Flüchtlinge aus der Ukraine sind allein beim WIFI Wels im Deutschunterricht, auch andere Organisationen auch in anderen Bezirken bieten Kurse an. | Foto: sof
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Viele Unternehmen und ehrenamtliche Helfer bieten Ukrainern Arbeits- und Ausbildungsangebote an.

BEZIRK WELS. Der Krieg in der Ukraine hat in Wels & Wels-Land eine enorme Welle der Hilfsbereitschaft hervorgerufen. Nach zahlreichen Spendenaktionen entstehen nun auch viele Arbeits- und Ausbildungsangebote für die Geflüchteten. Beim Arbeitsmarktservice (AMS) Wels sind derzeit 121 ukrainische Personen vorgemerkt, rund 80 Prozent davon Frauen. "Das bildet die politische Lage ab, Männer im wehrfähigen Alter können ja kaum das Land verlassen", sagt AMS-Chef Othmar Kraml. In den 121 sind 70 nicht enthalten, die schon eine Beschäftigungsbewilligung haben. Bei weiteren elf sei das nur noch ein "Formalakt".

Und in welchen Berufen arbeiten die Flüchtlinge? "Hauptsächlich in Hotellerie und Gastronomie, vor allem in der Küche aufgrund von Sprachbarrieren", so Kraml. Aber auch in der Landwirtschaft: "Viele der Ukrainer waren ja in der Vergangenheit schon Erntehelfer und haben einen Bezug dazu. Es braucht schon ein Maß an Professionalität, Spargel oder Erdäpfel richtig zu ernten."

Unternehmen helfen mit

Abseits der zwei größten Bereiche werken die Kriegsflüchtlinge in den verschiedensten Berufen: "Wir haben auch in die Produktion, als Konditoren, Kinderbetreuer oder gar als Marketingassistent vermittelt", so Kraml. Denn: Formal seien viele Ukrainer gut ausgebildet. "Wer was auf sich hält, geht dort in weiterführende Schulen."

Das trifft in der Region wiederum auf große Bereitschaft, zu helfen. "Die hohe Zahl der Beschäftigungsbewilligungen spricht für ein großes Engagement an ehrenamtlicher Unterstützung – und große Bereitschaft unserer Unternehmen, den geflüchteten Menschen eine Chance zu geben", so Kraml.

"Die hohe Zahl der Beschäftigungsbewilligungen spricht für großes Engagement."
AMS-Chef Othmar Kraml

Eines dieser engagierten Unternehmen ist das Hotel Alexandra in der Welser Dr.-Schauer-Straße. Chefin Alexandra Platzer hatte gleich zu Beginn der Krise 18 Familien aufgenommen. "Nachdem wir unsere Business Apartments umgebaut hatten und wenige Reisende unterwegs waren, dachte ich mir, dass das für die Flüchtlinge gut passen würde", so Platzer. Für sie sei es vorrangig darum gegangen, dass die Kriegsflüchtlinge Schutz, Frieden und vor allem etwas Ruhe finden können. Auch das "Ankommen" wollte sie damit ermöglichen. "Das war die Hauptintention – dass sie dableiben können, bis sie auf eigenen Beinen stehen können." Und hier half die Unternehmerin gleich kräftig mit: Zwei Ukrainerinnen vermittelte sie an einen Betrieb ins Lager. Zwei der Frauen arbeiten bei ihr, eine im Frühstücksbereich, die andere auf den Zimmern. Gibt es ein Problem mit der Sprache? "Eine der Damen ist Englischlehrerin, zudem sprachaffin – perfekt für die internationale Hotelbranche."

"Die Hauptintention war, dass sie dableiben können, bis sie auf eigenen Beinen stehen."
Hotelierin Alexandra Platzer

Um die sprachlichen Barrieren der Flüchtlinge in Zukunft noch besser zu überwinden, wird in der Region viel getan. "Wir arbeiten eng mit Migrare zusammen", sagt AMS-Chef Kraml. Hier würden Bildungspläne und Kursangebote zusammengestellt, "alles schon sehr individuell, je nachdem, was jemand mitbringt und was gebraucht wird."

Daneben läuft vieles über den ehrenamtlichen Bereich, aber auch über Volkshochschule, Berufsförderungsinstitut – oder eben das Wirtschaftsförderungsinstitut: "Bei uns laufen seit 19. Mai fünf Deutschkurse, den sechsten haben wir gerade begonnen", sagt Käthe Ulrich, WIFI-Koordinatorin der Wirtschaftskammer Wels. Rund 80 Lernwillige aus der Ukraine werden hier derzeit unterrichtet – "und darunter einige, um deren Kurs sich Firmen aus der Region gekümmert und angesucht haben."

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