Erste Hilfe praktizieren

Keine Angst zu helfen

BUCHKIRCHEN. Einen Moment nicht aufgepasst und schon ist es passiert! Ob auf der Straße, im Haushalt oder auf dem Kinderspielplatz: Gefahren lauern überall und Unfälle ereignen sich viel zu schnell. Jetzt muss unverzüglich gehandelt werden, doch wie reagiert man richtig? Das Rote Kreuz bietet verschiedene Erste-Hilfe-Kurse an, damit ein Notfall nicht blinde Panik auslöst. „Wenn man regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse besucht, hat man die Sicherheit, dass man korrekt Hilfe leistet und muss so auch keine Angst davor haben, etwas falsch zu machen“, meint Sandra Brunner, Ortstellenleiterin des Roten Kreuzes Buchkirchen. Jeder, der einen Führerschein besitzt, hat wenigstens den Erste-Hilfe-Führerscheinkurs gemacht, doch die Ärztin, die seit 2006 beim Roten Kreuz ist und die Ortstelle Buchkirchen seit sieben Jahren leitet, rät ebenso zum Erste-Hilfe-Grundkurs, der 16 Stunden dauert und mehr Bereiche der ersten Hilfe abdeckt. Sehr am Herzen liegt ihr auch der Erste-Hilfe-Kindernotfallkurs, „da die Hemmschwelle verletzten oder kranken Kindern zu helfen, aufgrund der Angst etwas falsch zu machen, noch größer ist als bei den Erwachsenen“. Alle fünf Jahre sollte man einen Auffrischungskurs machen, denn „erfahrungsgemäß vergisst man Dinge, die man nicht häufig macht oder übt, sehr schnell“.
Erste Hilfe kann jeder leisten, jeder kann einen Notruf absetzen und alle relevanten Informationen weitergeben. Dabei ist wichtig, nie aufzulegen, bevor der Mitarbeiter der Leitstelle das Telefonat beendet. Bei einem Herz-/Kreislaufstillstand kann man bei der Reanimation telefonisch angeleitet werden. Frau Doktor Brunner weist auch darauf hin, dass es in vielen öffentlichen Gebäuden frei zugängliche Defibrillatoren gibt, die für Laien gedacht sind. Man sollte sich informieren, wo in der Nähe so ein Defibrillator steht. So kann tatsächlich jeder Mensch zum Lebensretter werden, solange man keine Angst hat, zu helfen.