Österreichs erstes Nashornbaby geboren

Foto: Zoo Schmiding
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Nashorndame Niki brachte vor wenigen Tagen ihr erstes Baby zur Welt, die kleine Nala. Sie ist das erste in Österreich geborene Nashorn. Noch etwas tollpatschig aber schon sehr neugierig, vor allem aber nun sehr kräftig, trottet sie an der Seite ihrer Mutter durch den Nashornstall. Ein idyllischer Anblick, der umso erfreulicher ist, wenn man bedenkt was Nala, ihre Mutter Niki und das Schmidinger Zooteam schon alles mitgemacht haben.

KRENGLBACH. Nach einer Tragezeit von etwa 16 bis 18 Monaten kam Nala vor wenigen Tagen in den frühen Morgenstunden zur Welt. Zwar verlief die Geburt rasch, doch Nala war in ihren ersten Lebensstunden ausgesprochen schwach und schaffte es nicht selber aufzustehen und gehen zu lernen, obwohl dies junge Nashörner normalerweise in ihrer ersten Lebensstunde können. Die junge und noch unerfahrene Mutter Niki bewachte Nala zwar liebevoll, konnte sie aber nicht ausreichend bei ihren erfolglosen Aufstehversuchen unterstützen. Ohne aufstehen und gehen zu können war es Nala natürlich auch nicht möglich zu Mamas Euter mit der kräftigenden Milch zu gelangen. „Wir haben die dramatische Situation im Nashornstall mit Hilfe von Kameras von einem Nebenraum aus beobachtet. Als sich nach wenigen Stunden keine Verbesserung zeigte und Nala ohne Muttermilch und aufgrund der anstrengenden aber erfolglosen Aufstehversuche immer schwächer wurde haben wir uns entschlossen einzugreifen,“ so Zoodirektor und Zootierarzt Andreas Artmann.

Tierpfleger springen vorübergehend als Ersatzmutter ein

Nala wurde vorübergehend von ihrer Mutter getrennt und in die direkte Pflege der Schmidinger Tierpfleger übernommen. Sie wurde medizinisch betreut und mit Ersatzmilch versorgt. „Nala hat sehr schnell gelernt Ersatzmilch aus dem angebotenen Fläschchen zu trinken“, so Tierpflegerin Can Hasibe. Der erfahrenen Nashornpflegerin gelang es auch Mutter Nikis Euter zu stimulieren und so die lebensnotwendige Kolostrummilch abzumelken und der kleinen Nala mit dem Fläschchen zu geben. Damit war ein wichtiger Schritt ins Leben des kleinen Nashorns geglückt. In stündlichen Intervallen auch über Nacht wurde Nala gefüttert. „Gleichzeitig starteten wir ein intensives Bewegungstraining, also eine physikalische Therapie“, so Andreas Artmann. Unterstützt von mehreren Tierpflegern lernte Nala allmählich zuerst selber zu stehen, dann aufzustehen und schließlich – nach zwei Tagen - auch selbständig laufen. Die Trainingseinheiten und die Fütterung erfolgten immer in unmittelbarer Nähe zu Mutter Niki, sodass der Kontakt zwischen Mutter und Kind nicht verloren ging. „Es hat uns überrascht, mit welcher Freundlichkeit und Ruhe uns Mutter Niki begegnet ist, obwohl wir so intensiv mit ihrem Baby gearbeitet haben“, so Tierpflegerin Daniela Eder. „Aggressionen hat Mutter Nashorn nur gegenüber der zweiten Nashorndame und dem Nashornbullen gezeigt, nie aber gegenüber uns Tierpflegern.“

Nach drei Tagen zurück zur Mutter

Nach drei Tagen konnte Nala wieder direkt zu ihrer Mutter gelassen werden, von der sie sofort wieder freundlich akzeptiert wurde. Damit war es aber noch nicht genug der Herausforderungen: Nun musste Nala lernen, dass man bei Mutter Nashorn aktiv nach dem Euter suchen muss um Milch zu bekommen. Zu warten bis einem ein Tierpfleger ein leckeres Fläschchen ins Maul steckt war jetzt zu wenig. Zum Glück wirkten die natürlichen Instinkte und die geschickte Unterstützung der Tierpfleger. So konnte Nala auch diese Aufgabe schrittweise erlernen. Dennoch pflegt sie weiterhin den Kontakt zu ihren Tierpflegern und holt sich regelmäßig eine Extraportion Ersatzmilch ab. Sie trinkt derzeit 6 bis 7 Liter Milch pro Tag, schließlich möchte sie von ihrem Geburtsgewicht von 50 Kilogramm innerhalb von einem Jahr auf stattliche 440 Kilogramm Nashornmasse zulegen. Aber auch jetzt kann sich das Schmidinger Team noch nicht gemütlich zurücklehnen, der Umgang von Mutternashorn mit der kleinen Nala ist doch etwas rauer und ein Nashorn-Horn ziemlich spitz. So zog sich Nala zu guter Letzt noch eine Wunde im Bereich des Unterkiefers, vermutlich durch Mutters Horn, zu. Nun heißt es dreimal täglich antreten zum Verbandswechsel. „Nachdem Nala schon so viele schwierige Herausforderungen gemeistert hat, sind wir optimistisch dass auch diese Wunde gut verheilt“, so Andreas Artmann. „Jedenfalls wünschen wir Nala und auch uns selber, dass die weitere Aufzucht nun ruhiger und ohne weitere schwierige Herausforderungen vor sich geht“.

Nashornlounge im Aquazoo

Um die Bindung zwischen Mutter und Tochter zu festigen und angesichts der kühlen Außentemperaturen bleiben Nala und Niki in den nächsten Wochen noch im wohltemperierten Nashornstall. Damit man als Zoobesucher trotzdem das extrem süße Nashornbaby und die spannenden Vorgänge im Nashornstall beobachten kann, wurde in den letzten Tagen eigens eine „Nashorn Lounge“ im Cafe Evolution im Aquazoo Schmiding eingerichtet. Neben Informationen über die Schmidinger Nashörner und das zugehörige Artenschutzprogramm erfolgt hier mit Unterstützung der IT Firma X-Tention eine Live Übertragung mit mehreren Kameras aus dem Nashornstall.
Der Aquazoo und der Arthropodenzoo Schmiding sind ganzjährig täglich geöffnet von 9 bis

17 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr).

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