Beamter in Sattledt schaffte Durchbruch
Polizei fasst Serienbankräuber
Dem richtigen Riecher eines Polizisten aus Wels-Land ist die Aufklärung einer Raubserie zu verdanken.
SATTLEDT, EBERSTALZELL, LINZ, WIENER NEUSTADT. Wie ein Krimi liest sich die Geschichte rund um einen mutmaßlichen Bankräuber, bei dem jetzt die Handschellen klickten. Der 40-Jährige soll seit 2012 sechs Filialen überfallen haben, zwei davon in Offenhausen. "Auf die Spur kam man ihm dank der hervorragenden Ermittlungsarbeit eines Beamten aus Sattledt", so der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant Josef Mühlböck.
Kennzeichentafeln im Heizungsraum
Der hatte den richtigen Riecher, als ein Mann auf der Inspektion auftauchte, mit drei Autokennzeichen in der Hand. Gefunden hatte er die Tafeln im Heizungskeller seines neuen Miethauses in Eberstalzell. "Dem Kollegen kam das komisch vor, er ging der Sache nach – und landete einen Treffer", sagt Mühlböck. Ein Kennzeichen war in Lambach gestohlen worden und war bei einem Banküberfall 2017 in Offenhausen aufgetaucht. Der Beamte ermittelte weiter, prüfte den Vormieter des Objekts in Eberstallzell und fand heraus, dass damals ein dunkelgrauer Golf auf ihn angemeldet gewesen war. Eben so ein Fahrzeug war auch im Umfeld des Tatorts gesichtet worden. Die Sache fügte sich zusammen. "Es war ein Elfmeter, der versenkt wurde", so Mühlböck.
Am Ende stellte sich heraus, dass auch die zwei anderen Kennzeichen bei Überfällen in Niederösterreich verwendet worden waren. Das Landeskriminalamt wurde verständigt und musste nur noch zugreifen. Der 40-Jährige wurde an seiner neuen Adresse in Wels-Land verhaftet.
Mit Messer bedroht
Dem Mann werden insgesamt sechs Banküberfälle zur Last gelegt. Vier davon verübte der Täter zwischen 2012 und 2016 in Niederösterreich. Dabei bedrohte er die Angestellten und Kunden drei Mal mit einem Messer, einmal mit einem Brandbeschleuniger. Nach seinem Umzug nach OÖ schlug er im September 2016 und März 2017 in der Raikafiliale in Offenhausen zu. Insgesamt erbeutete der Täter rund 155.000 Euro. Die Ermittlungen dauern noch an, es gilt die Unschuldsvermutung. "Es war ein kompletter cold case, es gab keine Spur in der Raubserie", sagt Mühlböck. Das hat sich nun dank des einen Beamten in Sattledt geändert.
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