Story der Woche
Schulen der Region kommen gut durch den Lockdown
Die Erfahrungen aus dem ersten Lockdown im Frühjahr halfen, das neuerliche Zusperren der Schulen besser vorzubereiten.
WELS, WELS-LAND. Wie zu erwarten, kam es im Zuge des zweiten österreichweiten Lockdowns erneut zur Schließung der Schulen. In der Region hatte man aber dieses Mal wesentlich mehr Zeit, sich für das Distance-earning zu wappnen. "Schon in den Sommerferien kamen erste Verordnungen des Ministeriums und des Landesschulrates, die beinahe wöchentlich adaptiert wurden", berichtet die Leiterin der Bildungsdirektion Wels, Karin Lang. In der Folge hätten sich alle Pflichtschulen, basierend auf den Erfahrungen des Frühjahrs-Lockdowns, gezielt mit der Vorbereitung auf "Welle Zwei" auseinandersetzen können. "Das Homeschooling ist auf ein wesentlich höheres Level gebracht worden".
Dass es auch da und dort Probleme mit Internetverbindungen gäbe, will die Schulqualitätsmanagerin gar nicht abstreiten. "Es handelte sich aber nur um einen einzigen Schüler, der mehrere Tage nicht zu erreichen war", sagt Lang. In Fällen wie diesen tauchen natürlich unendlich viele Fragen auf. Der Landesschulrat bietet hier für alle Schulen ein Service an, in dem alle aufgetauchten Unsicherheiten bestmöglich abgeklärt würden. "Wir alle wünschen uns einen ganz normalen Schulalltag. Klarerweise hat aber die Gesundheit Vorrang", so ihre Antwort darauf, wie es nach dem 7. Dezember weitergehen soll.
Brucknergym
Am Welser Anton-Bruckner-Gymnasium wurden in der ersten Schulwoche alle Kräfte auf die neuen Kommunikationsformen eingeschult: "Es ist wichtig, dass die Lehrer sich im Umgang mit diesen digitalen Plattformen sicher fühlen", berichtet Direktor Florian Koblinger. Von den beinahe 900 Schülern seien alle mit Computern ausgestattet worden. Zum Teil kämen die Geräte vom Ministerium, alle restlichen Schüler hätten schuleigene Computer erhalten. Angeboten werde den Schülern eine Mischung aus klassischer Schulstunde mittels Videokonferenz sowie auch Übungseinheiten, in denen die Lehrer für Fragen zur Verfügung stehen. Selbst der Turnunterricht müsse nicht entfallen: Sportlehrer Gerald Will bietet Videos an mit Übungen zum Nachmachen. Direktor Koblinger freut sich auf den Zeitpunkt, wenn Schüler und Lehrer wieder an der Schule sind: "Eine Schule ohne Schüler ist gar nichts Feines", betont der Schulleiter.
HTL Wels
Für Direktor Bertram Geigl von der HTL Wels steht der Online-Präsenzunterricht an erster Stelle: "Aus dem Frühjahr haben wir gelernt, dass je mehr Online-Kontakt zwischen Schülern und Lehrern besteht, desto effizienter ist das Lernergebnis", so Geigl. Fachpraktische Fächer, wie Werkstätte oder Labor, würden zudem in Kleinstgruppen vor Ort abgehalten. Lediglich von rund 15 Familien sei der Bedarf an Notebooks und Tablets angemeldet worden. Da die Laptops aus Wien noch nicht verfügbar seien, hätten die betroffenen Schüler die schuleigenen Stand-PC nach Hause mitnehmen dürfen. "Das betrifft ohnehin meist nur Schüler der ersten Klassen, die anderen sind durchwegs gut gerüstet“, so Geigl.
Tipps für das Homeschooling:
• Nur eine Plattform nutzen: Statt verschiedene Programme wie E-Mail, Zoom, Skype und so weiter zu verwenden, sollte der Unterricht auf eine Anwendung konzentriert sein.
• Unbedingt Aufzeichnungen/Liste führen, was bis zu welchem Termin zu erledigen und abzugeben ist.
• Eine Tagesstruktur erstellen und konsequent abarbeiten, nicht auf den letzten Drücker erledigen.
• Onlinesprechstunden der Lehrkräfte sollten für Fragen genutzt werden.
• Der Online-Unterricht sollte wie im Schulzimmer genutzt und wahrgenommen werden. Nicht nebenbei Computerspiele spielen oder unterrichtsfremde Dinge tun.
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