AMS, Arbeitslosenzahlen
SPÖ macht Druck – Bürgermeister reagiert
Die Zahlen des AMS Wels sind alarmierend. Eine Arbeitlosenquote von 8,8 Prozent (%) - gegenüber 5,6 % zum Vorjahr zwingen die Politik in Wels zum Handeln. In konkreten Zahlen ausgedrückt, sind derzeit in der Region Wels/Wels-Land insgesamt 5.647 Personen ohne Arbeit.
WELS. Genauer betrachtet gibt es Altersgruppen die ganz speziell von der Corona-Wirtschaftskrise betroffen sind. Besonders dramatisch ist die Situation bei der Altersgruppe der 25- bis 39-Jährigen. Dort sind aktuell 2.022 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind um 836 mehr als im Vergleichszeitraum. Der Anstieg beträgt mehr als 70 Prozent. Bei den 20- bis 24-Jährigen liegt der Wert bei mehr als 96 Prozent. In absoluten Zahlen sind in dieser Altersgruppe derzeit 648 Personen ohne Job. Bei den bis 19-Jährigen beträgt die Differenz zum Juni des Vorjahres rund 65 Prozent, das ist ein Anstieg von 50 Personen. Erwähnenswert hoch ist auch der Anstieg der Arbeitslosenquote bei den Akademikern. Er beträgt fast 70 Prozent. Lehrstellensuchende können, laut Aussendung der Stadt Wels, hingegen derzeit aus dem Vollen schöpfen, denn 368 offenen Lehrstellen stehen 265 Lehrstellensuchende gegenüber.
SPÖ-Anträge wurden in Ausschüsse verlegt
Zwei vorausgegangene Anträge der Welser SPÖ sich dem Thema Arbeitslosigkeit speziell bei Jugendlichen intensiver anzunehmen wurden zuletzt von der FPÖ/ÖVP-Mehrheit im Welser Gemeinderat Ausschüssen zugewiesen Die SPÖ sähe darin eine unzulässige Verzögerungstaktik die auf dem Rücken der Arbeitsuchenden ausgetragen werde. „Es wäre besser gewesen, die Stadtkoalition hätte unseren Anträgen gleich zugestimmt, um nicht wertvolle Zeit zu verlieren“, sagt SPÖ-Fraktionschef Stefan Ganzert.
Runder Tisch soll Lösungen finden
Die Bekämpfung der Beschäftigungslosigkeit habe in Wels höchste Priorität. Aus diesem Grund hat Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) jetzt zum "Runden Tisch" gerufen. Ziel eines gemeinsamen Treffens ist es, neue Projekte und Maßnahmen zu diskutieren, die der steigenden Arbeitslosigkeit entgegenwirken. Gemeinsam mit Experten der Arbeiterkammer, des Arbeitsmarktservice, der Wirtschaftskammer und der Polytechnischen Schule will man Lösungen finden. Wichtig sei es, alle bereits vorhandenen Instrumente und Maßnahmen intensiv zu nutzen und niemanden zurückzulassen. Die Wirtschaft muss weiter angekurbelt werden, um wieder mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen.
Ausbildung muss Vorrang haben
Dazu brauche es vor allem aber auch eine Investition im Bereich der Qualifikation. Qualifizierte Arbeitnehmer haben größere Jobchancen und bleiben daher auch langfristig in Beschäftigung.
Den Jugendlichen müsse vor allem der Übergang von der Schule in die Berufswelt erleichtert werden. Auch hier brauche es gezielte Förderungen der Ausbildungsreife und eine Optimierung der Ausbildungssituation.
Dazu Bürgermeister Andreas Rabl: „Der Schlüssel zum Erfolg ist und bleibt eine gute Aus- und Weiterbildung. Darauf müssen wir unser Augenmerk richten. Ohne langfristige Investitionen – sowohl in die Bildung als auch in die Wirtschaft – werden wir die dramatische Entwicklung am Arbeitsmarkt nicht in den Griff bekommen.“
Auch Stadtrat Johann Reindl-Schwaighofer (SPÖ) bläst ins gleiche Horn: „Nachdem städtische Initiativen in Aus- und Weiterbildung jetzt unbestritten sind, fordere ich auch die Bereitstellung von Budgetmitteln für zielgerichtete Maßnahmen“.
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