A8 Anschussstelle Wels-Wimpassing
Widerstand durch Bürgerinitiative

Der Plan wurde in der Gemeindezeitung als Information für die Bürger abgedruckt. Die Bürgerinitiative sieht diesen als "unzureichendes Bildmaterial". | Foto: Marktgemeinde Gunskirchen
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Viele Bürger in Gunskirchen befürchten durch die Anschlussstelle Wels-Wimpassing eine Verkehrslawine.

WELS, GUNSKIRCHEN. 2019 entsteht die Anschlussstelle Wels-Wimpassing an die A8 Innkreis Autobahn. Dadurch werden bestehende und in den nächsten Jahren auch weitere Betriebsbaugebiete in Wels und Gunskirchen aufgeschlossen und Verbindungsstraßen (aus)gebaut. Das sorgt derzeit für Zündstoff in Gunskirchen. Viele Bürger befürchten eine Verkehrslawine. Margarete Prockl, Bernhard Kreiner und Stefan Sackel aus Grünbach haben im Februar 2019 die Bürgerinitiative "IG.Gunskirchen.L1250" gegründet. Diese vertritt die Bewohner der Orte Hof, Grünbach, Waldling, Gänsanger und Oberndorf entlang der L1250. Laut den drei Sprechern seien die Gunskirchner unzureichend informiert und nicht in die Planung eingebunden worden. Anders sieht das Bürgermeister Josef Sturmair (ÖVP): "Das Örtliche Entwicklungskonzept (ÖEK) wurde 2015 einstimmig im Gemeinderat beschlossen und den Bürgern vorgestellt. Vorher konnte die gesamte Bevölkerung ihre Anregungen und Vorstellungen einbringen."

Umwidmungen stoppen

Die Vertreter der Bürgerinitiative haben der Marktgemeinde Gunskirchen einen Forderungskatalog vorgelegt. Neben einem neuen Verkehrs- und Lärmschutzkonzept wird darin verlangt, dass statt der Verbindungsstraße zwischen der Autobahnabfahrt Wimpassing und der Vitzinger-/Moostalstraße eine direkte Anbindung entlang der Autobahn an die B1 erfolgen soll. Auch die Marktgemeinde sei nicht daran interessiert, dass sich der Verkehr vom Betriebsbaugebiet durch das Gemeindegebiet entwickle, "darum haben wir auch eine umfangreiche Verkehrsstudie in Auftrag gegeben, um daraus ein Verkehrskonzept abzuleiten", so der Bürgermeister.

Zudem wird gefordert, dass die Umwidmungen von Grün- in Betriebsbauflächen nahe Hof, Grünbach und Moostal sofort gestoppt werden: "Die Gemeinde hat uns über die Zeitspanne der Umwidmungen nicht informiert. Aus sicherer Quelle ist uns aber bekannt, dass es bereits in fünf Jahren Betriebe zwischen Grünbach, Moostal und Hof geben wird", erklären Sackel, Prockl und Kreiner. Dabei wären entlang der B1 und im bestehenden Gewerbegebiet Gunskirchen noch ausreichend Betriebsbauflächen vorhanden. Dem hält Sturmair entgegen, dass es nur mehr begrenzte Restflächen neben der B1 gäbe. "In unserem Entwicklungskonzept ist die betriebliche Entwicklung Gunskirchens und des Wirtschaftsparks Voralpenland in Hof, Grünbach und Moostal mittel- bis langfristig beschlossen. Wo, wenn nicht an der Autobahn, soll ein Betriebsbaugebiet entstehen."

Am 14. März findet ein Gespräch zwischen Vertretern der Bürgerinitiative und der Marktgemeinde unter Bürgermeister Sturmair zum Forderungskatalog und den weiteren Schritten statt. Die Gemeindeseite geht von einem Start zu einem gemeinsamen Prozess aus, die Bürgerinitiative erwartet, dass die Zuständigen einlenken und ihre Forderungen erfüllen.

ZUR SACHE

Die Asfinag startet Ende April 2019 mit dem Bau der Anschlussstelle Wels-Wimpassing an die A8 Innkreis Autobahn und stellt diese bis Jahresende fertig. Die Asfinag, die Stadt Wels, die Marktgemeinde Gunskirchen und die Welser Kieswerke teilen sich die Gesamtkosten in Höhe von 8,7 Millionen Euro netto. Durch Betriebsansiedelungen auf den erschlossenen Gebieten in Wels und Gunskirchen sollen sich diese Investitionen refinanzieren. In Gunskirchen ist geplant, die Vitzinger Straße durch eine Verbindungsstraße entlang der Gemeindegrenze zu Wels an die Anschlussstelle Wimpassing heranzuführen. Auf Welser Seite dient dazu unter anderem die Voralpenstraße (zwischen Innbachtal Landesstraße und Fernreitherstraße). Bürgerinitiativen und Interessensgemeinschaften sind in Gunskirchen aktiv, in Wels gibt es keine Einsprüche aus der Bevölkerung.

Der Plan wurde in der Gemeindezeitung als Information für die Bürger abgedruckt. Die Bürgerinitiative sieht diesen als "unzureichendes Bildmaterial". | Foto: Marktgemeinde Gunskirchen
Bernhard Kreiner, Margarete Prockl und Stefan Sackel, Sprecher der Bürgerinitiative "IG.Gunskirchen.L1250", vor dem "Grünland, das zur Gänze mit Industrie zugebaut werden soll."  | Foto: Jutta Sackel
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